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0344 - Die Hexe von Nottingham

0344 - Die Hexe von Nottingham

Titel: 0344 - Die Hexe von Nottingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zerstreut, unkonzentriert. Ihm fiel es natürlich auf.
    »Du hast doch irgend etwas…«
    Nicole nickte. »Da drüben paßt der Jag hinein. - Ja, ich glaube es zumindest. Ich habe vorhin, im Krankenhaus, etwas gespürt.«
    »Was?«
    »Ein Hauch von Magie. Ich konnte es nicht recht einordnen. Es war auch nur ganz schwach. Aber ich glaubte etwas Düsteres, Böses zu spüren, das ganz kurz meinen Geist streifte. Wahrscheinlich hat dieses Düstere es nicht einmal bemerkt, daß ich aufmerksam wurde.«
    Zamorra rangierte den Wagen bedachtsam in die Parklücke und schaltete den Motor ab. Er sah Nicole aufmerksam an. »Genauer erkennen konntest du es nicht? Auch nicht in der Erinnerung?«
    »Was glaubst du, was ich die ganze Zeit über versuche? Aber je mehr ich mich bemühe, mich daran zu erinnern oder gar Vergleiche zu suchen, desto blasser wird das Bild.«
    »Vergleiche? Meinst du etwa, daß wir diesem Düsteren schon einmal begegnet sind?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht daran, aber es könnte ja sein. Aber… nein, verflixt, ich mache mich selbst verrückt mit der Grübel. Wenn es eine Gefahr bedeutet, wird Beta es ebenfalls bemerken und Ted entsprechend abschirmen.«
    Zamorra beugte sich leicht vor. »Bist du sicher? Wenn es nun etwas ist, das er nicht erfassen kann? Etwas, worauf nur die ansprichst, weil du besonders empfänglich bist, seit du das schwarze Blut in den Adern hattest?«
    »Willst du zurückfahren?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Zamorra. Er verspürte eine seltsame Unruhe in sich.
    »Wenn es Gefahr ist, dann kommen wir ohnehin zu spät«, gab Nicole zu bedenken. »Laß uns wirklich erst einen Happen essen. Wer weiß, wenn wir wieder dazu kommen. Und Spuren aufnehmen können wir hinterher so gut wie jetzt.«
    Zamorra nickte, aber er war nicht überzeugt. Hätte ich Nici doch nicht gefragt, dachte er. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
    Er sorgte sich um Ted Ewigk. Das Essen im Restaurant war zwar ausgezeichnet, aber es konnte ihm nicht mehr schmecken. In Gedanken war er bei Ted im Krankenhaus und versuchte sich vorzustellen, was dort jetzt vielleicht geschah…
    ***
    Die Hexe machte es sich nicht zu schwer.
    Sie fragte beim Pförtner nach dem Zimmer Ted Ewigks und erhielt bereitwillig Auskunft. Mit den Besuchszeiten schien man es hier ohnehin nicht so genau zu nehmen.
    Bess Saunders ließ sich den Weg erklären, erfuhr dabei aber auch, daß Mister Ewigk bereits Besuch habe.
    Das trifft sich gut, dachte sie. Je mehr Leute im Zimmer waren, desto weniger wurde auf eine Einzelperson geachtet. Sie schritt durch Korridore und ließ sich vom Lift aufwärts tragen.
    Sie gelangte in den Bereich, in dem die Privatpatienten untergebracht waren, die auch von Privatärzten behandelt wurden. Hier sollte also auch Ted Ewigk sein.
    Ein Küchenwagen stand auf dem Korridor. Aus einem Zimmer trat eine Krankenschwester. Sie hatte wohl gerade Essen hineingebracht. Das nächste Zimmer war das von Ted Ewigk, wenn die Nummern stimmten.
    Bess entschloß sich spontan. »Schwester…?« sprach sie die junge Frau in der weißen Tracht an. Die drehte den Kopf. Die Blicke der beiden Frauen kreuzten sich. Bess setzte ihre Magie behutsam, aber blitzschnell ein. Augenblicklich befand sich die Schwester halbwegs in ihrem Bann. Sie war teilweise hypnotisiert.
    »Ja, bitte?«
    »Wo ist in dieser Etage der Abstellraum?«
    »Warten Sie, ich zeige es Ihnen. Kommen Sie mit.«
    Mit keinem Gedanken wunderte die Krankenschwester sich über das merkwürdige Anliegen der Besucherin. In ihrem beeinflußten Denken gab es dafür keinen Platz mehr. Sie führte Bess zu der kleinen Abstellkammer, in der sich allerlei Gerätschaften befanden.
    Bess schob die Schwester vor sich her hinein und schlug überraschend zu. Die Schwester brach bewußtlos zusammen. Bess zerrte ihr den weißen Kittel vom Körper, streifte ihn selbst über und setzte sich das Häubchen aufs schwarze Haar. Kurz überprüfte sie, ob das ausreichte, und schloß dann die Tür der Abstellkammer hinter sich ab. Sie nahm den Küchenwagen in Augenschein, stellte fest, neben welchem Teller der Zettel mit Ted Ewigks Zimmernummer stand, nahm den Teller und betrat das Zimmer in dem Moment, als ein Mann und eine Frau es verließen. Das war also der Besuch gewesen.
    Sie bedauerte es, daß die beiden nicht noch geblieben waren. Sie sah sich im Zimmer um, während sie zum Bett ging. Da war ein Mann im grauen Anzug, der sie aufmerksam musterte.
    »Hallo«, sagte sie warm. »Ihr

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