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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von mehreren Seiten neigten sich Grashalme in Tendykes Richtung…
    Da kam etwas herangekrochen.
    Schlangen? Aber er konnte keine Kobras entdecken, die als Königskobra immerhin fünf Meter Länge erreichen konnten. Wenn sich hier Schlangen näherten, waren die höchstens so groß wie Blindschleichen.
    Aber war er nicht selbst Zeuge der Wandlungsfähigkeit dieser Biester geworden?
    Er wirbelte herum.
    Hinter ihm waren dieselben Bewegungen auszumachen. Sie hatten ihn eingekreist, mußten ihn hier erwartet haben!
    Seine Hand glitt zum Holster und umschloß den Griff des schweren Navy-Colts. Aber der hatte nur sechs Kugeln in der Trommel. Das würde nicht für alle Angreifer reichen, und sie würden ihm kaum Gelegenheit zum Nachladen lassen.
    Der Schweiß brach ihm aus.
    Zu hoch gepokert… vielleicht wäre es doch besser gewesen, Teri mit der Verfolgung zu beauftragen. Aber sie hätte sich ebensowenig retten können wie er jetzt, weil doch die Para-Fähigkeiten der Druiden von diesen Unheimlichen blockiert werden konnten…
    Tendyke zog die Waffe.
    Da wuchsen sie vor ihm aus dem Gras empor wie riesige, dunkle Schatten, und im gleichen Moment sah er mehr als jemals zuvor. Er sah das Böse in ihnen, das bis dahin nur Gryf und Teri gespürt hatten, und er sah, daß sie einmal Menschen gewesen waren, die jetzt beliebig ihre Gestalt wechseln konnten! Dabei haftete ihnen aber nichts Menschliches mehr an, und auch von den Schlangen war nichts Echtes an ihnen.
    Sie waren nicht Mensch und Schlange zugleich - sie waren nichts! Sie waren nur noch Schatten ihrer selbst, Existenzen, die kein Recht mehr besaßen, unter den Lebenden zu weilen, und darum sah Tendyke jetzt die Schatten ihrer verlorenen, verwandelten Seelen vor sich!
    Er schoß!
    Sechsmal brüllte der Navy-Colt auf!
    Sechs Silberkugeln fuhren in Körper, die von Seelen-Schatten gebildet wurden, um diese zu erlösen. Sechs Gestalten, die im Aufspringen aus dem Gras von Schlangen zu Menschen geworden waren, brachen wie vom Blitz gefällt zusammen, und das Böse wich aus ihnen.
    Tendyke hatte sie nicht getötet. Sie waren schon lange vorher tot gewesen!
    Er hatte sie nur von einer unmenschlichen Zwischen-Existenz erlöst!
    Aber nur bei sechs von ihnen hatte er es geschafft. Die anderen waren viel mehr, und sie warfen sich auf ihn, überwältigten ihn. Er schlug um sich, aber es war, als träfen seine Fäuste auf Gummi. Er konnte nichts ausrichten. Die anderen aber machten ihn systematisch fertig. Sie schlugen ihn zusammen, bis er sich nicht mehr aus eigener Kraft erheben konnte.
    Dann zerrten sie ihn mit sich, ihrem Ziel entgegen.
    Es lag nicht in dieser Welt.
    ***
    Zamorra hatte vom Dorf aus nicht mehr im Château Montagne angerufen, um zu erfahren, ob der Mercedes und damit Nicole über Transfunk zu erreichen war. Er bat Pascal, zum Château hinauf zu fahren. Das Versagen seines Amuletts gegenüber der Messingfigur gab ihm zu denken. Noch besaß er die Möglichkeit, sich besser auszurüsten, und das wollte er auch tun.
    Aber Pascal schaffte es nicht, den Cadillac durch das Tor in den Innenhof zu bringen. Vor den Dämonenbannem kapitulierte die Kobra!
    Der Motor erstarb abrupt, der Wagen blieb stehen!
    Pascal fluchte. »Das darf nicht wahr sein! Da kauft man einen todschicken Wagen, und schon nach ein paar Stunden verreckt der Motor…«
    »Der ist nicht defekt. Versuchen Sie, einen Meter rückwärts zu fahren, Pascal…«
    Das funktionierte.
    »Dann muß es doch möglich sein, durch das Tor zu kommen«, sagte Pascal und wollte wieder den Vorwärtsgang einlegen. Zamorra hinderte ihn daran.
    »Pascal, Sie werden den Wagen keinen Zentimeter weit unter den Dämonenbannern hindurchbekommen, sondern höchstens ruinieren… Sie können draußen wenden, der Boden ist fest genug. Ich rüste mich nur ein wenig aus und bin in einer Viertelstunde oder weniger wieder hier…«
    Er stieg aus und rannte.
    Wenig später stand er in seinem Arbeitszimmer vor dem Safe und öffnete ihn per versteckter Sensortasten. Drei Sekunden hatte er Zeit, das Gesuchte herauszunehmen, dann schloß die unerbittliche und unaufhaltsame Automatik die Safetür wieder.
    Zamorra nahm den Dhyarra-Kristall an sich. Dessen Magie funktionierte auf einer ganz anderen Basis als die althergebrachten Zauberkünste der Erde oder Zamorras Amulett. Der Versuchung, das Schwert Gwaiyur ebenfalls mitzunehmen, widerstand er. Das Schwert der Gewalten, wie es oft genannt wurde, war zu unsicher. Es besaß starke Zauberkräfte,

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