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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Funkensprühen waren verloschen. Auf dem Chrom und dem Lack des Wagens gab es nicht die geringste Spur von dem Feuerwerk, das ewigkeitslange Sekunden hier getobt hatte.
    Pascal war fassungslos.
    Zamorra holte tief Luft. Er bückte sich nicht nach dem Amulett. Er rief es zu sich, ohne die Schlange dabei aus den Augen zu lassen. Die handtellergroße Silberscheibe flog vom Boden hoch und landete blitzschnell zwischen Zamorras Fingern.
    Die Schlangenfigur war unbeschädigt. Sie hatte sich nicht einmal verfärbt…
    Der massive Angriff des Amuletts war wirkungslos geblieben. Er hatte auf die Kobrafigur nicht den geringsten Einfluß gehabt! Dabei hatte Zamorra sofort mit »stärksten Geschützen« gearbeitet. Er wußte selbst nicht genau, warum er mit aller verfügbaren Macht zugeschlagen hatte. Aber selbst das hatte nichts genützt. Andererseits zeigte der Angriff, daß die Schlangenfigur tatsächlich irgend eine unerklärliche, finstere Magie in sich barg. Denn wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte der Angriff erst gar nicht stattgefunden. Das Amulett wußte da sehr genau zu unterscheiden…
    Aber warum hatte es dann die in der Figur steckende Magie nicht angezeigt?
    Pascal keuchte. »Sie… Sie hätten mich fast umgebracht«, murmelte er. »Diese Figur… mit der stimmt doch was nicht! Hat die Ihren Angriff auf mich umgeleitet?«
    Zamorra fuhr herum. Unter gesenkten Brauen hervor sah er Pascal forschend an. »Erzählen Sie, Pascal! Was haben Sie empfunden?«
    »Schmerz«, sagte Pascal. »Entsetzen. Ich dachte, Sie wollten den Wagen kaputtmachen mit diesen blauen Blitzen. Und dann… dachte ich, sie wollten mich vernichten.«
    »Ist Ihnen bewußt, daß Sie sich auf mich stürzten und ich Sie mit einem Fausthieb zurückgetrieben habe?«
    Pascal machte große Augen wie Suppenteller. »Wie?«
    »Zwischen Ihnen und der Figur gibt es eine enge Verbindung«, stellte Zamorra fest. »Versuchen Sie das verdammte Ding abzuschrauben. Sie hätten doch Stierhörner nehmen sollen.«
    »Mache ich auch«, murmelte Pascal verstört. »Bloß, wo kriege ich die Dinger her?«
    »Wenn ich das nächste Mal in den USA bin, denke ich dran«, versprach Zamorra. »Los, versuchen sie die Figur abzumontieren. Und danach… können Sie mich nach Lyon fahren?«
    Pascal sah hilflos zwischen Nadine und Zamorra hin und her.
    Nadine fällte die Entscheidung.
    »Du kannst mich ins Dorf zurückbringen, und dann darfst du deinen Professor hinkutschieren, wohin er will! Von wegen, verschwiegener, einsamer Platz… das ist ja die Hölle hier!«
    Pascal seufzte. »Nadine…«
    »Bleib mir vom Leib mit deinen Fingern und deinen blöden Sprüchen. Ich habe die Nase voll, verstehst du?«
    »Lassen Sie«, sagte Zamorra. »Pascal, wenn das Mädchen mehr von Ihnen will als nur ein flüchtiges Abenteuer, findet es sich damit ab. Sie werden’s schon erklären. Oder wollten Sie selbst auch nicht mehr?«
    »Muß das jetzt und hier erörtert werden?« fragte Pascal mit rotem Kopf. Er ging zum Wagen, um die Arretierung der Motorhaube zu lösen. Er klappte das Ding hoch; nur von unten kam er an die Verschraubung heran. Er faßte nach der Flügelschraube, mit der er die Figur befestigt hatte, und zuckte zurück. »Au…«
    An seinen Fingern befanden sich Brandwunden.
    »Versuchen Sie es mit Werkzeug«, schlug Zamorra vor. »Und beeilen Sie sich.«
    Er dachte an Nicole. An der Warnung war etwas dran. Es mußte seiner Gefährtin tatsächlich in Lyon irgend etwas zugestoßen sein. Der Schlüssel war diese scheinbar unangreifbare Kobra-Figur. Sie hatte Pascal manipuliert, daß er Zamorra anrief. Nur konnte die Schlange nicht damit gerechnet haben, daß Zamorra sich zuerst um die Hintergründe dieses Anrufs kümmern würde…
    Er war dafür bekannt, daß er meist das Unerwartete tat. Das schien die Kobra nicht zu wissen. Zamorra vermutete, daß diese Figur nur ein kleiner Teil war, vielleicht ein Ableger des wahren Drahtziehers. Saß der in Lyon in einem Büro und hieß Mansur Panshurab?
    Daß in Lyon eine Falle wartete, war Zamorra vollkommen klar. Er mußte versuchen, dieser Falle auszuweichen und dennoch an den Drahtzieher heranzukommen. Der wurde vielleicht jetzt schon ungeduldig. Er mußte damit gerechnet haben, daß Zamorra sofort losfuhr.
    Das hatte er aber nicht getan…
    Pascal tauchte mit einer Zange aus dem Werkzeugfach im Kofferraum wieder auf und setzte sie an. Im nächsten Moment schrie er auf, weil auch die Zange von einem Augenblick zum anderen glühend

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