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0345 - Satans Schlangenkult

0345 - Satans Schlangenkult

Titel: 0345 - Satans Schlangenkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er war immer noch überrascht. Es gefiel ihm gar nicht, daß das Mädchen die Hubschrauberexplosion überlebt hatte. Wie war das möglich? Und wie war sie so rasch wieder hierher gekommen?
    Ich muß die Schlange befragen, dachte der Inder verwirrt und kehrte in sein eigenes Büro zurück. Sorgfältig verschloß er die Türen, ehe er sich der kleinen Figur aus Messing widmete, die eine angreifende Königskobra darstellte.
    Er zischte ihr seine Fragen zu. Und die Königskobra antwortete.
    Aber was sie dem Inder verriet, war alles andere als beruhigend…
    Aber sei unbesorgt, zischte sie schließlich. Niemand kann meiner Macht widerstehen. Wie sich gezeigt hat, reicht nicht einmal die Kraft jener aus, die sich Druiden vom Silbermond nennen. Meine Macht ist stärker als ihre.
    Trotzdem fühlte der Inder sich plötzlich unwohl. Er sah eine Bedrohung, die von magisch begabten Menschen ausging und die sich gegen den Kobra-Kult richtete. Was war, wenn es viele dieser Magier gab, und die sich alle zusammenschlossen?
    Die Gnade der Auserwählung muß sie treffen, so schnell wie möglich, dachte er verkrampft. Je früher, desto besser…
    Und der Befehl erging an alle Diener der Königskobra, daß noch in dieser Nacht eine neue Feier der Auserwählung stattfinden würde.
    Danach… würden Menschen wie dieses Mädchen mit dem goldenen Haar keine Bedrohung für den sich ausdehnenden Kult der Schlange mehr bedeuten. Sie würden selbst für die Verbreitung sorgen.
    Lange Zeit hatten sie sich nur auf die Grenzen Indiens beschränkt. Das war jetzt vorbei. Die Schlange begehrte mehr Macht, und sie sandte ihre Priester und Diener aus. Überall in der Welt entstanden neue Knotenpunkte der Macht.
    Der große Schlag erfolgte bereits. Eine Welt, die der Schlange gehörte, war genau das richtige…
    ***
    Rob Tendyke bewegte sich durch den Wald. In einem Punkt hatte er Teri beschwindelt; die Brandverletzungen behinderten ihn sehr wohl. Aber andererseits hielt er diesen Teil der Aktion, den er sich vorgenommen hatte, tatsächlich für den gefährlicheren. Er war sicher, daß Teri sich ziemlich schnell absetzen oder mit ihrer Telepathie Gefahren frühzeitig erkennen konnte. Und dieser Silvio, der sie anhimmelte, würde ihr förmlich zu Füßen liegen.
    Hinzu kam der Faktor Zivilisation. Auf einem großen Flughafen konnten die Schlangenleute es sich nicht erlauben, auffällig zu werden. Sie mußten im Geheimen operieren. Denn sonst hätten sie Paquero nicht gejagt. Sie hatten verhindern wollen, daß er sein Wissen ausplauderte!
    Hier dagegen konnte es von einem Moment zum anderen von Schlangenmenschen wimmeln.
    Unermüdlich bewegte der Abenteurer sich weiter vorwärts. Die dünne Luft des mexikanischen Hochlandes, das hier schon gar nicht mehr so hoch war, behinderte ihn nicht. Er hatte sich schnell daran gewöhnt. Gegen den Durst hatte er eine Wasserflasche mitgenommen, die inzwischen schon zur Hälfte geleert war. Aber weit konnte es nicht mehr sein. Der Wald war nicht unüberschaubar groß. Er war dschungelartig, sicher, aber in seiner Ausdehnung begrenzt. Die Struktur des Landes ließ nicht zu, daß hier gigantische Welten-Wälder entstanden.
    Als die Sonne am höchsten stand, erreichte Tendyke, der rasch vorangekommen war, den Rand des Waldgebietes. Er wischte sich über die Stirn, nahm den Stetson ab und schüttete einen geringen Teil des Wassers aus der Flasche hinein. Dann setzte er sich den Hut wieder auf. Das Wasser benetzte Haar und Kopfhaut und erfrischte.
    Die Bäume traten hier schon weiter auseinander.
    Auch das Strauchwerk wuchs hier spärlicher. Damit wurde auch die Spur undeutlicher. Sie gab es nur noch in Moos und Gras, das sich längst wieder aufzurichten begann. Etwas ratlos sah Tendyke sich um. Sollte er hier, nach einem so langen Marsch, diese Spur verlieren? Sollte er unverrichteter Dinge wieder umkehren müssen, die Strapazen des Weges noch einmal auf sich nehmen, ohne etwas erreicht zu haben?
    Weniger ärgerlich wäre es gewesen, hätte er sich mit dem Jeep hier durchfressen können. Aber trotz aller Geländegängigkeit und des starken Motors wäre der Wagen nicht durch den Wald gekommen. Hier fehlten alle Wege und Pfade.
    Tendyke machte ein paar Schritte vorwärts. Entweder aufgeben, oder noch schneller werden… die Unheimlichen schienen ein wahnwitziges Tempo vorgelegt zu haben. Von ihnen war nichts zu sehen.
    Plötzlich stutzte Tendyke.
    Was war da im Gras? Dunkle Körper… schwache Bewegungen der Grashalme…

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