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0345 - Verfolgungsjagd im Halbraum

Titel: 0345 - Verfolgungsjagd im Halbraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tschubai schüttelte den Kopf über soviel Unwissenheit.
    „Nach der Explosion des Hauptkraftwerks wurde der HÜ-Schirm nicht wieder aufgebaut. Das solltest du eigentlich wissen. Seitdem weicht die Luft allmählich wie aus einem undichten Luftschlauch."
    „Frechheit!" empörte sich Gucky. „Wenn ich den erwische, der aus diesem Schaltungsknotenpunkt die Luft abläßt...!"
    Ras gab es auf. Er merkte, daß der Mausbiber sehr wohl darüber informiert war, daß die Lufterzeugungs- und Regenerierungsanlagen der Festung den Nachschub für die in den Raum entweichende Atmosphäre nicht schafften. Noch nicht einmal eine gegenpolige Aufladung der Moleküle würde den Atmosphärenschwund aufhalten können.
    „Okay!" sagte er resignierend und seufzte. „Du nimmst den linken Teil und ich den rechten, wie abgemacht. Klar?"
    „Wie Kloßbrühe!" lispelte Gucky und teleportierte.
    Tschubai sah ihm nach.
     
    *
     
    Perry Rhodan ging unruhig in seiner Kabine auf und ab. Atlan und Roi verfolgten die Bewegungen des Großadministrators mit nachdenklichen Blicken.
    Endlich räusperte sich Roi Danton.
    „Möchtest du uns nicht endlich verraten, weshalb du uns in deine Kabine bestellt hast, Dad?" fragte er ungeduldig.
    Rhodan blieb abrupt stehen. Er sah seinen Sohn eine Weile schweigend an, dann lächelte er verstehend.
    „Die Ungeduld der Jugend! Ja, so war ich auch einmal, Mike!" Er seufzte. „Aber du lernst es schon noch, eine halbe Ewigkeit auf etwas zu warten, was sich vielleicht niemals ereignet."
    „Ich habe keine halben Ewigkeiten Zeit, Dad..."
    Das Gesicht seines Vaters verdüsterte sich. Jedesmal, wenn er an die eigene Unsterblichkeit und an die normale Sterblichkeit seines Sohnes erinnert wurde, fühlte er Trauer.
    „Verzeih!" sagte er leise.
    „Nun setz dich schon, Perry!" meinte Atlan. „Du benimmst dich nämlich nicht weniger ungeduldig als dein Sprößling."
    Alle drei Männer mußten plötzlich lachen. Das löste die seelischen Spannungen ein wenig. Perry Rhodan ließ sich seinen beiden Besuchern gegenüber in einen Sessel sinken und wählte auf der Scheibe des Bedienungsautomaten drei Kännchen Kaffee.
    Nachdem sie von dem dampfenden Gebräu getrunken hatten, lehnte Rhodan sich zurück und sagte: „Mir liegt es schwer auf der Seele, daß wir faktisch einen gewaltigen Sieg errungen haben, aber praktisch nichts damit anzufangen wissen. Wenn wir noch lange zaudern, zerrinnen uns die Früchte des Erfolges zwischen den Fingern."
    „Alles richtig", erwiderte Atlan, „aber wir können und dürfen nichts anderes tun als abwarten. Die Konstrukteure des Zentrums werden nicht tatenlos zusehen, wie wir einen der wichtigsten Schaltungsknotenpunkte ihres Abwehrstrahlsystems oder was es wirklich darstellt - blockieren. Sie müssen zuerst aktiv werden, denn ihnen bläst der Wind ins Gesicht."
    Rhodan lächelte.
    „Ein altes russisches Sprichwort. Ich habe es lange nicht mehr gehört." Er räusperte sich energisch.
    „Dann beunruhigt mich noch etwas. Gucky und Tschubai haben immer noch keine Spur von Agen Thrumb gefunden, obwohl sie schon seit vier Stunden nach ihm suchen. Eigentlich müßte ich, da der Stützpunktingenieur ja bedingungslos kapitulierte, darauf bestehen, daß er sich in unseren Gewahrsam begibt oder sich zumindest unter unsere Aufsicht stellt. Wenn er sich daraufhin nicht meldet würden wir allerdings unser Gesicht verlieren, denn wir wollen ja die Festung nicht wirklich zerstören. Das ist unser Handikap, und mir behagt es überhaupt nicht."
    Der Arkonide setzte seine Tasse so hart ab, daß sie klirrte. Mit harter Stimme sagte er: „Ich werde dir sagen, was ein arkonidischer Flottenadmiral meiner Schule unternommen hätte: Er hätte ein Ultimatum gestellt und nach Ablauf mit der systematischen Zerstörung der Festung begonnen, Stück für Stück, so daß der Stützpunktingenieur erkennt, daß die Drohung ernst gemeint ist. Mehr Härte Freund!"
    Rhodan lächelte undefinierbar. Er blickte seinem Sohn ins Gesicht.
    „Und wie hätte sich ein Kommandeur der Freihändler in diesem Fall verhalten, Mike?"
    Michael Reginald Rhodan zog sorgfältig die Ärmelrüschen zurecht, als ob es im ganzen Universum nichts Wichtigeres gäbe als den korrekten Sitz seiner stutzerhaften Kleidung.
    „Oh! Man wünscht meinen Rat!" Er wirbelte die Lorgnette mit dem Kettchen um seinen Zeigefinger.
    „Die Sache ist doch ganz einfach: Man stellt dem Stützpunktingenieur eine Falle." Lächelnd erhob er sich. „Nicht verzagen,

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