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0345 - Verfolgungsjagd im Halbraum

Titel: 0345 - Verfolgungsjagd im Halbraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Danton fragen."
    Mit einer Selbstverständlichkeit, die dem antiquierten Stil seiner Kleidung in keiner Weise entsprach ging er zum Wandautomaten hinüber und bestellte eine Flasche Kognak.
    „Vorsicht!" rief Atlan. „Der Genuß geistiger Getränke ist an Bord der CREST nur in Ausnahmefällen erlaubt!"
    Roi Danton sagte nichts darauf. Er wartete, bis die bestellte Flasche mitsamt den Schwenkern erschien und kehrte damit zum Tisch zurück. Nachdem er eingeschenkt hatte, hob er sein Glas.
    „Prosit!"
    Rhodan und Atlan waren so verblüfft und zugleich wißbegierig, daß sie ihm Bescheid gaben, ohne das allgemeine Verbot zu berücksichtigen.
    Lächelnd setzte Roi sein Glas ab.
    „Ich möchte wetten, daß - eben wegen des bewußten Verbots - weder Agen Thrumb noch seine Dumfries etwas von der Wirkung hochprozentiger Alkoholika ahnen. Andererseits dürfte zumindest der Stützpunktingenieur darauf versessen sein, möglichst viel über uns und unsere Gewohnheiten zu erfahren. Wie nun, wenn er über verborgene Beobachtungsanlagen, mit denen ich fest rechne, Zeuge eines Trinkgelages wird? Wenn einige terranische Raumsoldaten sich betrinken und den Schauplatz später verlassen, ohne ihre Alkoholvorräte mitzunehmen?"
    Rhodan lachte verächtlich.
    „Das ist wirklich der Plan eines Freihändlers! Wie stellst du dir das eigentlich vor, Mike? Soll ich meinen Leuten befehlen, sich sinnlos zu betrinken? Die Moral an Bord des Flaggschiffes..."
    „Ich pfeife auf diese Moral!" entgegnete Roi heftig. „Deine Leute werden doch wohl unterscheiden können zwischen dem strengen Verbot und einem ausdrücklichen Befehl, der nur einen Sonderfall betrifft."
    „Ich glaube, Mike hat recht", mischte sich Atlan beschwichtigend ein. „Perry, du solltest tatsächlich das Pflichtbewußtsein und das Urteilsvermögen deiner Leute nicht unterschätzen."
    „Soll ich sie vielleicht in den Plan einweihen?" fragte der Großadministrator verblüfft. „Habt ihr das ernsthaft erwogen? Sobald sie betrunken sind, werden sie sich darüber auslassen, wie Agen Thrumb in die Falle geht - und damit wäre der ganze Plan erledigt."
    Michael Rhodan grinste unterdrückt und schenkte neu ein.
    „Ein Freihändler würde selbstverständlich auch diesen Punkt beachten - und du besitzt einen Trumpf über den er bestimmt nicht verfügt. Kommandiere doch einfach Kitai zu dem Säufertrupp ab. Er soll nur zum Schein mittrinken und später die Männer so beeinflussen, daß sie nichts ausplaudern können.
    Okay?"
    Rhodan sah seinen Sohn verwundert an, dann begann er schallend zu lachen.
    „Mike, ich fürchte, du übertriffst deinen Vater noch an Erfindungsreichtum. Natürlich, so wird es gehen. Kannst du die entsprechenden Leute aussuchen?"
    Roi Danton erhob sich und machte eine formvollendete Verbeugung.
    „Comme vous voudrez, Grandseigneur. - Wie Sie wünschen. Die Leute warten zusammen mit Kitai Ishibashi bereits in Konferenzraum CB-2."
     
    *
     
    Ras Tschubai materialisierte vor der Pforte eines Hilfskraftwerks. Er stand einige Sekunden lang still und lauschte auf das gleichmäßige Arbeitsgeräusch der Fusionskammern und der Energiefreileiter.
    Alles schien friedensmäßig zu funktionieren.
    Er probierte, ob die Panzerpforte abgesichert war. Sie war es nicht; das Auflegen der Handfläche genügte, um das Wärmeschloß hinter der Panzerung ansprechen zu lassen.
    Langsam trat Tschubai in die kleine Kraftwerkshalle. Es sah zwar nicht so aus, als könnte sich der Stützpunktingenieur hier verbergen, aber vielleicht bevorzugte er gerade einen Ort, an dem ihn normalerweise niemand vermutete.
    Plötzlich erstarrte der Teleporter.
    Es war ihm eben gewesen, als hätte etwas seinen Nacken gestreift. Vorsichtig drehte Ras sich um.
    Aber er vermochte nichts zu erkennen, was dieses Gefühl hervorgerufen haben könnte.
    „Wahrscheinlich ist die Luft mit statischer Elektrizität aufgeladen", murmelte er, um sich selber zu beruhigen. Dennoch war seine Wachsamkeit geweckt. Er zog seinen Impulsstrahler und aktivierte das gleichrichtende Abstrahlbündelfeld im spiraligen Lauf.
    Unwillkürlich wurde er an Guckys Verhalten in der Klimaschaltanlage erinnert. Hatte der Mausbiber nicht gesagt, etwas wäre zwischen seinen Füßen hindurch gehuscht?
    Unter Wahrung aller Vorsichtsmaßnahmen schlich er weiter. Nachdem er die dunklen Winkel der Halle einer gründlichen Inspektion unterzogen hatte, wollte er das Hilfskraftwerk wieder verlassen.
    Aber diesmal reagierte die Panzerpforte nicht

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