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0347 - Attacke der Spinnen-Monster

0347 - Attacke der Spinnen-Monster

Titel: 0347 - Attacke der Spinnen-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fertig«, rief Tendyke. »Kommt und holt ihn euch, bevor ich ihn wegwerfe.«
    »Das fehlte noch«, murmelte Nicole und folgte Zamorra zum Lagerfeuer.
    Sie teilten das Fleisch auf. Zamorra fand keine Ruhe. Immer wieder sah er sich um oder zu Teri hinauf, der Gryf ihren Anteil nach oben brachte. Aber obwohl alles ruhig war, traute Zamorra dem Frieden nicht.
    Er ahnte, daß es die Ruhe vor dem Sturm war…
    ***
    Die Büroräume waren kostbar eingerichtet. An der Tür zu den Aufzügen wie auch unten am Hausemgang befanden sich Schilder, die als Motivbild eine geschnitzte Kobra darstellten und als Anschrift »Mansur Panshurab -Export und Import exorbitanten Kulturgutes«.
    Das Büro des Inders befand sich im dritten Stock des Geschäftshauses in der Innenstadt von Lyon, Frankreich. Vor ein paar Wochen erst hatte Panshurab sich hier eingerichtet - als er von Ssacah den Auftrag erhielt, hier eine Basis zu gründen.
    Die Export-Import-Firma war nur Tarnung. Panshurab handelte mit nichts. Er bemühte sich nur, eine Zentrale für den Kobra-Kult aufzubauen, der früher nur auf die Landesgrenzen Indiens beschränkt gewesen war. Niemand außerhalb ahnte auch nur etwas davon, daß es diesen Kult gab.
    Dann aber hatte Ssacah bekanntgegeben, daß es nun an der Zeit sei, sich über die ganze Welt auszubreiten. Und es wurden einige bestimmte Orte ausgewählt, zu denen Diener des Schlangekultes geschickt wurden. Panshurab und seine Sekretärin gehörten dazu.
    Was dahinter steckte, daß der Kult sich nach Jahrhunderten plötzlich ausdehnte, darüber dachte Panshurab nicht nach. Er befolgte lediglich Anweisungen. Selbständiges Denken gab es für ihn nur in einem bestimmten, eng umrissenen Bereich, der seine Aufgabe erfaßte. Darin war er groß…
    Sein Gehirn war einfach nicht in der Lage, darüber hinaus zu denken. Denn Panshurab war ebenso wie die dunkelhaarige, stets schlicht, aber elegant gekleidete Frau an seiner Seite, schon vor langer Zeit von Ssacah gebissen worden. Der Biß des Kobra-Dämons, empfangen im weißen Tempel in Ssacahs Dimension während einer feierlichen Zeremonie, hatte Panshurabs Leben ein Ende gesetzt. Als er wieder erwachte, war er ein Diener des Kobra-Kultes geworden. Und an sein früheres Leben dachte er nur noch mit Verachtung zurück. Jetzt war er doch viel mehr als einst… er vermochte Schlangengestalt anzunehmen, er besaß Macht, und nun war er zu einem der Vertrauten, einem Unterführer, des Dämons geworden. Er konnte sich kaum vorstellen, daß er sich damals in den letzten Stunden vor dem Biß tatsächlich vor Ssacah und seinen Anhängern gefürchtet hatte…
    In seinem Tresor im eigentlichen Hauptbüro lagen einige Messingskulpturen, die Königskobras in miniaturisierter Form darstellten. Sie waren zum Verschenken gedacht. Sie waren die Verbindung zu Ssacah selbst. Eine der Figuren hatte Panshurab vor kurzem verschenkt, an einen jungen Mann aus einem Loire-Dorf, der als Übersetzer für ihn und seine Export-Import-Firma arbeitete. Ansonsten hatte Panshurab sich zunächst ziemlich zurückgehalten. Er legte keinen Wert darauf, der erste zu sein, der ein ganzes Land unter seine Kontrolle brachte. Panshurab ging auf Sicherheit. Klein anfangen, die ersten Opfer sehr sorgältig auswählen. Denn weder ihm noch Ssacah war damit gedient, wenn Behörden Verdacht schöpften oder Okkultisten bemerkten, daß da eine neue Macht in ihrem Land, in ihrem Bereich, im Spiel war. Ssacah hatte einmal angedeutet, daß es die im Dämonenreich abgeschlossene vertragliche Beschränkung auf Indien nur deshalb gab, weil Ssacahs Kobra-Kult zu mächtig war. Andere Dämonen mußten um ihre Einflußgebiete fürchten, wenn Ssacahs Kult sich ausdehnte. Deshalb waren in grauer Vorzeit die entsprechenden Verträge geschlossen worden. Aber die schienen plötzlich keine Gültigkeit mehr zu haben.
    Mit Hilfe einer anderen Messingfigur hatte Panshurab nacheinander Nicole Duval und Professor Zamorra zu Ssacah geschleudert. Das war an sich schon riskant gewesen. Wie Panshurab erfahren hatte, waren diese beiden Menschen Personen des öffentlichen Interesses, zumindest teilweise. Wenn sie sich auf irgend eine Weise anders verhielten als früher, würde das auffallen. Aber nachdem diese Duval Verdacht geschöpft hatte, war Panshurab keine andere Möglichkeit geblieben.
    Was ihn verwunderte, war, daß sie beide nicht zurückkehrten. Dabei mußte die Zeremonie längst wieder beeridet sein. Durch die innere Verbindung mit Ssacah hatte Panshurab

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