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0348 - Er raubte 13 Kisten Gold

0348 - Er raubte 13 Kisten Gold

Titel: 0348 - Er raubte 13 Kisten Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er raubte 13 Kisten Gold
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Minuten in den Spiegel sah, kannte ich mich nicht mehr wieder. Ich hatte jetzt ein völlig fremdes Gesicht, rote Haare und buschige Augenbrauen, die in der Mitte zusammenwuchsen. Die künstlichen Augenschatten machten mich nicht sympathischer.
    Der Maskenbildner war zufrieden mit seiner Arbeit.
    Mit der englischen Regierung hatte man sich bereits in Verbindung gesetzt und die Erlaubnis eingeholt, daß ich mich unter anderem Namen auf britischem Hoheitsgebiet, zu dem die Bermudas gehören, bewegte.
    Ich ging zu unserer Paßstelle. Die Kollegen vom Innendienst behandelten mich wie einen Fremden. Daß ich nicht hinausgewiesen wurde, verdankte ich nur Phil, der im Paß-Office aufkreuzte. Er stutzte einen Augenblick, dann klopfte er mir auf die Schulter:
    »Hallo, Jerry. Du siehst aus wie der erste Mensch.«
    Nach zwei Stunden hielt ich den neuen Paß in der Hand.
    Ab sofort hieß ich Benneth Ruthord, 35 Jahre alt, geboren am 15. April in Boston. Beruf: Barkeeper, Gelegenheitsarbeiter.
    Mit einem wehmütigen Blick verabschiedete ich mich von meinem Jaguar.
    Ein Taxi brachte mich zum Naval Airport in Brooklyn.
    Im Marine Park machte ich noch einige Atemübungen, um die New Yorker Luft noch einmal zu genießen. Dann stieg ich als Benneth Ruthord in die wartende Militärmaschine.
    Von oben sah New York wie ein tausendtupfiges Lichtermeer aus.
    ***
    Die Landebahn in Hamilton war kurz und holprig. Das Licht der Tiefstrahler reichte nicht einmal bis zur Erde. Ich war nicht böse darüber.
    Schnell kletterte ich aus der Sondermaschine, schnappte meinen Tennisschläger und einen kleinen Handkoffer. Meinen Strohhut schob ich ins Genick. Ich machte mich auf die Strümpfe in Richtung Empfangshalle. Die Türen standen offen. Niemand war zu sehen. Offenbar flogen nachts keine Maschinen ab.
    Ich durchquerte das Gebäude. Die Eingangstür war unverschlossen, ich stieß sie auf.
    Vor dem Flughafengebäude herrschte ein Höllenlärm. Eine Bande von Jugendlichen inszenierte einen handfesten Krawall.
    Ich machte einen Bogen um die Meute und schlug die erste Straße rechts ein. Zweihundert Yard weiter auf der rechten Seite lag das Hotel Great King, eine Erinnerung an die glorreiche englische Zeit.
    Der Chefportier räkelte sich aus seinem Schäumstoffsessel in die Höhe. Er blinzelte mich an wie das achte Weltwunder.
    »Ein Zimmer bitte.«
    »Okay. Aber nur gegen Vorauszahlung.«
    Ich legte zwanzig Dollar auf das Pult und nahm den Zimmerschlüssel in Empfang. Zweite Etage, Nr. 40.
    Ein Hotelboy war in der Halle nicht zu entdecken.
    Der Portier beugte sich aus seinem Glaskasten nach vorn und wies mit dem Finger die Treppe hinauf.
    Ich rückte meinen Strohhut zurecht, ergriff mein Gepäck und erklomm die Stufen. Große Metallzahlen standen an den Türen.
    Nr. 40 war ein Eckzimmer.
    Ich stieß den Schlüssel ins Schloß.
    Vorsichtig drückte ich die Klinke herunter, betrat das Zimmer und knipste das Licht an.
    Vor mir stand ein athletischer Mann mit einem frechen Grinsen. In seiner Hand hielt er eine großkalibrige Pistole.
    Mit Schalldämpfer.
    Diese Tatsache stimmte mich nachdenklich.
    ***
    Für jede versäumte Stunde Schlaf eine Tasse Kaffee. Nach diesem Motto handelte Phil. Er hatte sich drei Sessel zusammengerückt und vier Stunden in unserem Office geschlafen.
    Jetzt brühte er sich eine Kanne Kaffee auf, riß dann die Fenster auf, rekapitulierte den verflossenen Tag und stürzte sich in die Arbeit.
    Auf seinem Schreibtisch lagen die Obduktionsergebnisse von dem Mann, der von Hampert erstochen worden war, und von Mr. Fisher. Der erste war durch einen Stich ins Herz umgekommen. Der zweite durch die Kugel aus einem Browning.
    Dazu kamen noch Mord Nummer eins — der junge Fred Heavers, und Mord Nummer zwei an Percy Houtton. Gingen alle Morde auf das Konto dieser Bande?
    Was Phil längst geahnt hatte, bestätigten unsere Laboruntersuchungen: Beim Goldraub hatten die Gangster Fingerabdrücke hinterlassen. Ein schneller Vergleich zeigte, daß Joe Hampert und Pierre Gascon die Goldräuber waren. Also hatten sie wahrscheinlich auch die Morde an Heavers und Houtton begangen.
    Es klopfte an die Tür unseres Offices. G+man Quarter Fuchs kam herein.
    Fuchs war kreidebleich.
    »Hallo, Fuchs. Was ist passiert?« fragte Phil.
    »Ein Autofahrer an der Ecke Fifth Avenue/69. Straße. Er fegte einfach über den Bürgersteig. In letzter Sekunde rettete ich mich durch einen Sprung in eine Haustür. Der Bursche wollte mich überfahren. Die Wagennummer konnte

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