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035 - Das Wachsfigurenkabinett

035 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 035 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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Phillip und schloß die Augen. »Was meinst du damit?«
    Dorian bekam keine Antwort; als er Madame Picard ansah, verstand er jedoch Phillips Aufforderung. Der Blick der Frau war verschleiert.
    »Wer steckt hinter dem allem?« fragte er rasch.
    Ihre Lider zuckten, ihr Mund öffneten sich halb. Die Lippen formten Worte, die nicht zu verstehen waren.
    »Antworten Sie!« brüllte Dorian ungehalten.
    »Der Schatten«, sagte sie stammelnd. »Der Schatten.«
    »Was ist mit dem Schatten?«
    »Er tauchte vor fünf Monaten auf.«
    Ihre Augen waren unnatürlich geweitet.
    »Weiter!« keuchte Dorian. »Erzählen Sie weiter!«
    »Der Schatten besuchte das Wachsfigurenkabinett, und er war sehr beeindruckt. Ich zeigte ihm die anderen Figuren, die ich nicht ausstelle, und er bot mir an, mit mir zusammen zu arbeiten. Er wollte es mir ermöglichen, besonders künstlerische Figuren anfertigen zu können. Ich ging auf seinen Vorschlag ein. Er gab mir Geld, viel Geld. Und ich modellierte verschiedene Leute, die er mir brachte.«
    »Sprechen Sie weiter!« drängte Dorian. »Der Schatten will uns in eine Falle locken. Was wissen Sie darüber?«
    »Nicht viel«, sagte sie. Ihre Lider zuckten stärker. »Er will herkommen und Sie vernichten. Mehr weiß ich nicht.«
    »Wissen Sie den Namen des Schatten?«
    Ihr Gesicht lief rot an. Sie schloß die Augen und preßte beide Hände auf die Brust. Dann fiel sie ohnmächtig zu Boden.
    »Verdammt noch mal!« schrie Dorian wütend. »Wir brauchen den Namen des Schatten. Dann können wir vielleicht etwas unternehmen.«
    Phillip ging an der Ohnmächtigen vorbei und betrat den Raum, in dem die künstlerischen Figuren ausgestellt waren.
    Der Hermaphrodit schwankte durch die Reihen und blieb plötzlich stehen. Dorian folgte seinem Blick.
    »Das kann es doch nicht geben!« sagte er und trat näher. Zwischen einer älteren Frau und einem ganz jungen Mädchen stand Daniel Shorter, der gestern verschwundene Agent. Es gab keinen Zweifel. Wahrscheinlich waren die beiden Frauen seine Frau und seine Tochter.
    Dorian streckte seine rechte Hand aus und ergriff Shorters linke Hand. Er kratzte daran, doch kein Wachs löste sich ab. Die Figur bestand nicht aus Wachs. Phillip stand noch immer reglos da. Sein Gesicht war rot. So hatte es Dorian noch nie gesehen. »Gefahr!« schrie er auf einmal und brach halb zusammen.
    Es war, als hätte er mit einem unsichtbaren Hammer einen gewaltigen Schlag bekommen. Seine Augen verdrehten sich und er ging in die Knie. Verzweifelt versuchte er, wieder hochzukommen. Dorian packte ihn an den Schultern und riß ihn hoch, doch immer wieder brach der Junge zusammen. Sein Gesicht war bleich, und sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt.
    Dann tauchte plötzlich Madame Picard in der Tür auf. Und hinter ihr die alte Frau mit den Ringellöckchen, ihre Helfershelferin. Die beiden schlugen die Hände zusammen, und danach war die Hölle los.
    Die Wachsfiguren erwachten, bewegten sich leicht und wandten sich Dorian und Phillip zu.
     

     

Coco kämpfte gegen den Blick des Dämons an, der ihr immer stärker seinen Willen aufzwang. Ihr Hirn wurde leer; sie konnte nicht mehr denken. Der Dämon hatte ihre Willenskraft gebrochen. Doch er hatte ihr Inneres noch nicht an sich gerissen; das hob er sich für später auf; er würde sie zu einem Schattenwesen machen.
    Der Dämon wandte seinen Blick ab, und Coco blieb unbeweglich sitzen. Er wandte sich Chapman zu. Der kleine Mann konnte ihm kaum Widerstand leisten. Innerhalb weniger Sekunden war er willenlos.
    Elmer Landrop kicherte leise. Er hatte immer schon eine Schwäche für schöne Frauen gehabt, und dank seiner Fähigkeit hatte er jede Frau bekommen, die er gewollt hatte. Coco Zamis fand er besonders reizvoll. Sie trug noch immer das Abendkleid, das ihre Schultern entblößte und ihre vollendete Figur betonte. Ihr
    schwarzes Haar war jetzt zerrauft, und sie war nicht geschminkt, trotzdem wirkte sie aufregend auf Landrop. Einen zusätzlichen Reiz gewann sie für ihn durch die Tatsache, daß sie aus der Schwarzen Familie stammte. Bis jetzt hatte er nur sehr selten Erfolg mit Frauen aus der Familie gehabt. Sie verhielten sich ihm gegenüber abweisend und reserviert. Die Schwarze Familie liebte ihn nicht besonders. Er galt als Außenseiter.
    Er war aus Südafrika weggezogen, da ihn das Land nicht gereizt und er dort nicht die Möglichkeiten wie in England gehabt hatte. Landrop hatte große Pläne, und er war auf dem besten Weg, diese ehrgeizigen

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