0350 - Mörder in der Traumfabrik
Gang zu arbeiten, die gefährlicher ist, als wir zunächst dachten.«
»Wo ist Ihr Kollege Bill?« fragte Lieutenant Parker den Polizisten, der uns benachrichtigt hatte.
»Dem Mörder nach — hier hinunter!« Der Cop wies zum Flur, welcher sich unmittelbar vor dem Empfangsbüro Carters zum Treppenhaus erweiterte.
»Kommen Sie, Parker!« rief ich. »Vielleicht erwischen wir ihn noch!« Phil hatte schon nach den ersten Worten des Cops kehrtgemacht und war nicht mehr zu sehen.
Lieutenant Parker und ich folgten ihm, während der Polizist bei Fuller bleiben mußte. Am Eingang zu der Papierkammer, in der Fuller ermordet wurde, standen noch immer Jane Hartog und der Filmboß. Die Schauspielerin war bleich, aber gefaßt, während Carters Wangen sich unnatürlich verfärbt hatten. Er blickte starr auf den Toten.
Während wir die Treppe hinunterstürzten, überlegte ich, wie es möglich war, Fuller innerhalb weniger Minuten zu beseitigen. Zwei Cops bewachten den Eingang, der auch zur Papierkammer führte. Fuller war für uns sehr wichtig gewesen, er hätte uns zu seinen Hintermännern geführt. Wenn uns sein Mörder entging, befanden wir uns wieder am Anfang.
Als wir das Erdgeschoß erreichten, sprach Phil gerade mit dem Pförtner, der den Ausgang zum Gelände hin unter Kontrolle hatte.
»Er kam nicht durch den Eingang«, rief uns Phil zu. »Möglicherweise floh er in den Keller!«
Wir sprangen noch einige Stufen tiefer und erblickten plötzlich im Halbdunkel den Polizisten Bill vor uns, der seine Dienstwaffe im Anschlag hatte und aufmerksam auf eine Stahltür blickte. Er legte den Zeigefinger vor den Mund und flüsterte: »Da drin ist er verschwunden — es ist der Brandmeister!«
»Was?« Parker und ich konnten unsere Überraschung nicht zügeln. »Der Brandmeister hat Fuller erstochen?«
»Ja«, nickte der Cop.
Zeit für weitere Erklärungen blieb uns nicht. Wir vernahmen hinter der Stahltür eihen dumpfen Knall.
»Gebt mir Feuerschutz!« sagte Phil, der uns nachgeeilt war, leise.
Mit zwei Sprüngen war er bei der Tür und stieß sie mit dem Fuß auf.
Wir schlichen mit entsicherten Pistolen Phil nach. Es war nichts zu hören. Mein Freund drang vorsichtig und gebückt in den fremden Raum. Er richtete sich erst wieder auf, als er an der Wand neben der Tür stand. Nach wenigen Sekunden flammte Licht auf und Phil sagte halblaut:
»Kommt ’rein! Er ist nicht mehr da!« Der Raum war leer. Im Hintergrund befand sich eine zweite Stahltür. Durch sie mußte der Mörder verschwunden sein. Der Cop drückte vorsichtig auf die Klinke, die sich nur schwer bewegte. Als er die Tür mit einem Ruck öffnen wollte, gab sie nicht nach. Sie war von innen verriegelt.
»Auch das noch!« schimpfte Lieutenant Parker und sah mich grimmig an. »Sicher hat der Keller zwei Ausgänge, und der Bursche ist in Seelenruhe entwischt!«
»Das fürchte ich auch« gab ich zu.
Phil fingerte an der Stahltür herum, doch waren seine Versuche umsonst.
»Ich versuche, um das Gebäude zu laufen«, sagte Phil und nahm Parker mit. Der Cop und ich blieben zurück. Vielleicht hatte sich der Kerl im Keller verschanzt, und wir konnten ihn in die Enge treiben.
Als die beiden abgezogen waren, drehte ich das Licht wieder aus und setzte mich mit dem Cop neben die verriegelte Stahltür auf den Boden. Die Smith and Wesson lag griffbereit vor mir.
Jetzt hatte ich Zeit, mit dem Cop über Fullers Ermordung zu reden.
»Wie spielte sich die Sache ab, Bill?«
»Ihr Kollege, Mister Decker, hatte uns gesagt, wir sollten Fuller irgendwo sicher unterbringen und nur den Brandmeister zu ihm schicken, wenn er käme. Wir schoben den Kerl also nebenan in die Papierkammer und postierten uns wieder an den Eingang, denn er konnte aus dem fensterlosen Raum ja nicht entfliehen. Und die Tür zu dem Raum konnten wir vom Haupteingang aus sehen. Kaum hatten wir ihn hinter Schloß und Riegel, erschien ein Kerl in Uniform mit einem Feuerwehrhelm auf dem Kopf. Er drückte sich vorn am Treppenhaus unschlüssig herum, so daß wir ihn fragten, ob er der Brandmeister sei, der Fuller ins Verhör nehmen wolle. Darauf sagte er ja und wir ließen ihn in die Kammer, wo er den Gangster ungestört befragen konnte. Nach einer Minute etwa kam er wieder heraus. Er schritt auf uns zu und sagte, er müsse noch was holen. Dann war er auch schon im Treppenhaus verschwunden. Meinem Kollegen erschien das verdächtig. Er lief in den Papierraum. Ich hörte ihn rufen, ich solle dem Brandmeister
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