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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Riesenpflanzen her. Ein paar Samenzapfen fielen auf den heißen Boden, und Luftwurzeln tasteten erregt nach dem freigewordenen Platz.
    Redhorse zielte mit dem Desintegrator vor sich auf den Boden und schnitt ein Loch in den Pflanzenteppich. Dann nahm er einen abgebrannten Stiel und stocherte in der gewaltsam geschaffenen Öffnung herum.
    „Die Grube scheint ziemlich tief zu sein", stellte er fest. „Außerdem ist sie mit Wurzeln und kleineren Gewächsen angefüllt."
    „Ich weiß, woran Sie denken", sagte Kakuta. „Sie glauben, daß wir das Loch als Versteck benutzen können."
    „Ja", bekräftigte Redhorse. Er machte eine alles umfassende Geste. „Wir wissen nicht, was uns außerhalb dieses Busches erwartet. Während der Nacht möchte ich nicht durch den Dschungel marschieren. Sobald es hell wird, können wir uns in der näheren Umgebung umsehen."
    Er deutete auf das Loch im Boden.
    „Ich krieche jetzt hinein und sehe mir die Sache an."
    Er bückte sich und leuchtete mit dem Scheinwerfer in die Öffnung. Überall sah er Wurzeln, die sich zum Teil bewegten. Dazwischen wuchsen Moose, kleine Schlingpflanzen und Pilze. Redhorse ergriff sein Messer und schlug einige Wurzeln ab, die ihm den Weg versperrten. Danach schob er sich mit den Beinen voran in die Grube. Mit den Füßen stieß er kleinere Wurzeln und Pflanzen zur Seite. Er tastete umher, bis er auf einer dicken Wurzel stehen konnte. Nun glitt er mit dem Oberkörper ins Grubeninnere.
    Mit dem Messer machte er genügend Platz, daß Olek ihm folgen konnte. Olek suchte sich eine Stelle, wo er sitzen und sich mit dem Rücken anlehnen konnte.
    Dann kletterte Kakuta zu ihnen herein.
    „Nicht sehr komfortabel", meinte der Mutant.
    Redhorse lächelte. Er riß Moosbüschel und Wurzeln aus, mit denen er die Öffnung über ihren Köpfen verstopfte. Er arbeitete fast eine halbe Stunde, bis er zufrieden war.
    „Hier sind wir für den Rest der Nacht sicher", sagte er.
    Eine Stunde verstrich, während der Redhorse und Kakuta immer wieder vordringende Wurzeln mit den Vibratormessern abschlagen mußten. Über ihnen schien ein heftiger Kampf um den Platz des Busches entbrannt zu sein, denn ab und zu drangen seltsame Geräusche in die Grube.
    Da sie hier unten nicht feststellen konnten, wann es hell wurde, wollte Redhorse nach einiger Zeit hinausklettern, um sich umzusehen. Voller Unbehagen dachte er an die Pflanzen, die sich in der Zwischenzeit über ihren Köpfen versammelt haben mochten. Die meisten Lebensformen auf der Insel schienen befähigt zu sein, einen Ortswechsel vorzunehmen.
    „Wenn Sie wollen, können Sie ein bißchen schlafen", sagte Kakuta zu Redhorse. „Ich halte inzwischen Wache."
    „Ich glaube nicht, daß ich schlafen kann, obwohl ich ziemlich müde bin", antwortete Redhorse. Er klappte seine Gürteltasche auf und zog ein Nahrungskonzentrat hervor. Er brach es in zwei Stücke.
    „Hier, nehmen Sie!" sagte er und reichte eines davon dem Mutanten.
    Kakuta deutete auf Camaron Olek.
    „Er hat zwei Verletzungen", sagte er. „Hoffentlich hält er durch."
    „Ich mache mir Sorgen um seine seelische Verfassung", gestand Redhorse. „An Bord des Dolan konnten wir erkennen, daß er noch immer unter dem Eindruck seiner Erlebnisse als Exekutor steht. Er fühlt sich unbewußt noch immer mit Tro Khon verbunden."
    „Wir wissen nicht, wie es ist, Mitglied eines Symposiums zu sein" sagte Kakuta ernst. „Vielleicht war es für Camaron Olek die Erfüllung."
    Redhorse wechselte das Thema, weil er nicht wollte, daß Olek sie über seine Vergangenheit sprechen hörte, wenn er zufällig erwachen sollte.
    „Wir wissen jetzt, daß die Zweitkonditionierten unter dem Einfluß der Symbionten stehen", sagte der Cheyenne. „Wir haben also bisher den falschen Gegner bekämpft. Vermutlich wären die haluterähnlichen Wesen unsere Verbündeten, wenn es uns gelänge, sie aus der Herrschaft der Symboflex-Partner zu befreien."
    Tako Kakuta krauste die Stirn.
    „Hoffentlich kommen wir hier heraus, damit wir unsere Erkenntnisse weitergeben können", sagte er.
    „Wenn wir sterben, erfährt die Menschheit vielleicht nie, wie sie die Zeitpolizei bekämpfen muß."
    Redhorse richtete sich auf und balancierte mit seinen Füßen auf einer dicken Wurzel.
    „Ich habe mir geschworen, die Erde wiederzusehen", sagte er.
    „In meiner Jugend habe ich viel über Ihre Vorfahren gelesen", erinnerte sich Kakuta lächelnd. „Ich weiß, wozu ein Indianer in der Lage ist."
    Redhorse griff mit einer Hand

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