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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ast wie ein Streichholz und hätte sich fast in den Körper des Obersten gebohrt.
    Plötzlich stieg das Floß steil nach oben.
    „Wir kippen!" schrie Camaron Olek.
    Redhorse klammerte sich fest. Das Rauschen des Wassers und des Windes dröhnte in seinen Ohren. Einen Augenblick schwebte das Floß auf dem höchsten Punkt der Welle, gleich einer riesigen Wippe schien es schwerelos auf dem Wasser zu liegen. Dann begann die Sturzfahrt ins Wellental.
    Zwei Stämme lösten sich und wurden davongerissen. Jetzt war das Floß nur noch zwei Meter breit.
    „Wir müssen hier weg", entschied Redhorse.
    Tako Kakuta begann auf den verletzten Olek zuzukriechen.
    „Kommen Sie zu mir, Oberst!" schrie er. „Fassen Sie nach meinem Arm."
    Kakuta und Olek waren nicht weit von Redhorse entfernt, aber auf dem tanzenden Floß war es ein lebensgefährliches Unternehmen, zu ihnen zu gelangen. Endlich erreichte Redhorse sein Ziel.
    Erschöpft umklammerte er den Arm des Teleporters.
    „Ich springe direkt in den Dolan!" schrie Kakuta.
    Sie entmaterialisierten und wurden im gleichen Augenblick zurückgeschleudert. Sie schrien und waren fast besinnungslos vor Schmerzen. Instinktiv hielten sie sich am Floß fest.
    „Der Schutzschirm!" schrie Kakuta erbittert. „Der Schutzschirm des Dolan ist eingeschaltet. Wir kommen nicht hindurch."
    Redhorse wollte antworten, doch im gleichen Augenblick kippte das Floß um und zerbrach.
    Die drei Männer wurden wie leblose Puppen davongeschleudert. Redhorse erhielt einen Schlag in den Rücken. Seine Hände tasteten blind umher. Sein Scheinwerfer verbreitete geisterhaftes Licht. Überall war Wasser. Redhorse griff nach seinem Gürtel und schaltete sein Flugaggregat ein. Er schoß aus dem Meer und wurde augenblicklich von einer Böe gepackt und davongerissen. Ein gezieltes Fliegen war völlig unmöglich.
    „Tako!" schrie er. „Olek!"
    Von irgendwoher kam Antwort Verzweifelt hielt Redhorse nach dem Licht der anderen Scheinwerfer Ausschau, aber in dieser vollkommenen Dunkelheit war nichts zu erkennen.
    Das Meer schien zu kochen. Brüllend tobte es gegen die Insel an.
    Redhorse wurde wie ein welkes Blatt davongetragen, während er versuchte, an der Stelle zu bleiben, wo das Floß gekentert war.
    „Oberst!" schrie es in seinem Helmlautsprecher.
    Das war Tako Kakuta.
    „Ich kann Sie nicht sehen!" rief Redhorse. „Ich habe mein Flugaggregat eingeschaltet."
    „Ich bin im Wasser", teilte ihm Kakuta mit. „Camaron Olek ist in meiner Nähe. Wir halten uns an Baumstämmen fest."
    „So können wir diese Nacht nicht überstehen", stellte Redhorse mit schonungsloser Offenheit fest.
    „Wir müssen an Land, selbst auf die Gefahr hin, daß wir die Opfer irgendeiner Pflanze werden."
    „Ich bin sicher, daß die Pflanzen während des Orkans genügend mit sich selbst zu tun haben", meinte Kakuta. „Versuchen Sie zu mir zu kommen, damit ich mit Olek und Ihnen auf die Insel teleportieren kann. Schwimmend oder fliegend werden wir sie bei diesem Unwetter nie erreichen."
    Redhorse ließ sich tiefer hinabsinken. Wie sollte er Kakuta in diesem Chaos finden? Vielleicht waren die beiden Männer hinter der nächsten Welle, ohne daß er sie sah.
    Das Meer umspülte Redhorses Füße, und er ließ sich von seinem Flugaggregat wieder ein paar Meter höher tragen, wo der Wind nach ihm griff und ihn zu einem wehrlosen Spielball der Naturgewalten machte.
    Schräg unter ihm blitzte es auf. Oder war es eine Täuschung?
    „Ich schalte meinen Scheinwerfer ständig ein und aus, damit Sie mich leichter finden können!" rief Tako Kakuta.
    „Ich glaube, ich sehe Sie!" gab der Oberst zurück.
    Das geisterhafte Aufleuchten verschwand, und Redhorses Hoffnungen sanken. Dann tauchte das Licht wieder auf, scheinbar unendlich weit und doch ein Zeichen von Leben in dieser Wasserwüste.
    Redhorse begriff, daß er Kakutas Helmscheinwerfer jedesmal sah, wenn der Mutant auf seinem Baumstamm von einer Welle hochgehoben wurde. Dann versank das Licht in einem Wellental.
    Redhorse schaltete sein Aggregat auf volle Beschleunigung, aber auch jetzt fiel es ihm schwer, gegen den Wind anzukommen. Dann war das Licht unmittelbar unter ihm. Er entdeckte ein zweites Licht, anscheinend nur wenige Meter neben Kakuta. Das mußte Camaron Olek sein. Sein Helmscheinwerfer blinkte nicht, sondern verbreitete einen stetigen Lichtschein.
    „Ich bin über Ihnen, Tako!" rief Redhorse. „Sehen Sie meinen Helm?"
    „Ja", antwortete der Teleporter.
    Redhorse ließ sich nach unten

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