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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sinken und wurde gleich darauf von den aufgewühlten Wassermassen erfaßt. Er versuchte zu schwimmen, aber es war mehr der Zufall, der ihn auf Kakuta zutrieb. Endlich griffen seine Hände nach dem Stamm, an dem sich der Mutant festklammerte.
    „Was für eine Nacht!" stöhnte Kakuta. „Und sie ist noch nicht vorüber."
    Gemeinsam arbeiteten sie sich zu Olek hinüber, der kraftlos an einem dünnen Baumstamm hing.
    „Wir müssen darauf gefaßt sein, sofort in einen Kampf verwickelt zu werden, wenn wir an Land materialisieren", sagte Redhorse.
    Kakuta schlang einen Arm um den Nacken des Obersten. Mit dem anderen griff er nach Camaron Olek.
    „Jetzt!" sagte Tako Kakuta ruhig.
    Und dann teleportierte er mit Redhorse und Olek direkt in die Pflanzenhölle der Insel hinein.
     
    *
     
    Als sich die Impulse des Spürgeräts allmählich verstärkten, wußte Tro Khon, daß er immer näher an den Aufenthaltsort der drei Terraner herankam. Zweimal war er bisher bei seinem Marsch durch den Dschungel aufgehalten worden. Einmal war er in eine Fallgrube gestürzt und hatte sich des Angriffs einer Riesenpflanze erwehren müssen. Er hatte genau zwei Minuten benötigt, die Pflanze zu vernichten und aus der von ihren spatenähnlichen Blättern ausgehobenen Grube zu entkommen. Beim zweitenmal war er unversehens von drei gewaltigen Tentakeln umschlungen und trotz seines Gewichts von fast fünfzig Zentnern vom Boden gerissen worden. Als er sich von seiner Überraschung erholt hatte, war es ihm nicht schwergefallen, die dicken Lianen von sich abzustreifen.
    Tro Khon merkte kaum etwas von dem Unwetter, das sich über der Insel austobte. Der dichte Pflanzenwuchs verhinderte, daß der Wind bis ins Unterholz vordrang, und der Regen bahnte sich nur mühsam einen Weg durch Geäst und Blätter in die Tiefe.
    Tro Khon kümmerte sich nicht um den ununterbrochenen Existenzkampf in seiner Umgebung. Es störte ihn wenig, daß die Pflanzen sich auch während der Nachtperiode bekämpften. Jeder Fußbreit Boden konnte nur von den Stärksten und Wildesten erobert und behauptet werden. Dieses ständige Ringen um Lebensraum hatte die unglaublichsten Lebensformen entstehen lassen. Am besten schienen noch die Schmarotzerpflanzen zu gedeihen, von denen es viele tausend Arten zu geben schien.
    Tro Khons Augen durchdrangen mühelos die Dunkelheit. Es kümmerte ihn wenig, daß er pausenlos angegriffen wurde. Die meisten Angriffe merkte er nicht. Sein roter Kampfanzug war über und über mit Samenzapfen, Schmarotzerpflanzen und Giftbrühe bedeckt. Er hatte keine Zeit, sich von solchen Nebensächlichkeiten aufhalten zu lassen.
    Plötzlich blieb Tro Khon stehen.
    Die Impulse seines Spürgeräts hatten ausgesetzt.
    Der Zweitkonditionierte dachte nach. Waren die Terraner einer Mordpflanze zum Opfer gefallen, oder waren sie ertrunken?
    Noch während er überlegte, setzten, die Impulse wieder ein. Sie kamen von der gleichen Stelle wie zuvor.
    Tro Khon knurrte befriedigt. Der Exekutor für Funk und Ortung rief ihn über das Armbandgerät, das mit Tro Khons Unterarm verwachsen war.
    „Soeben versuchte jemand an Bord zu gelangen", berichtete der Bewußtseinshüter.
    Tro Khon bestätigte den Empfang dieser Nachricht. Er wußte jetzt warum sein Spürgerät einen Augenblick ausgesetzt hatte. Die Terraner hatten versucht, auf parapsychischem Weg in den Dolan zu gelangen.
    Für wie dumm hielten sie ihn eigentlich? Während seiner Abwesenheit hatten die Exekutoren einen Schutzschirm um den Dolan errichtet. Sie würden ihn nur für Tro Khon oder die Dimoschützen öffnen.
    Tro Khon ging weiter. Er beeilte sich nicht besonders, weil er genau wußte, daß die Terraner ihm nicht entkommen konnten. Er war ihnen grenzenlos überlegen.
    Er fühlte, daß er sich dem Meer näherte.
    Nach einer Weile änderten sich plötzlich die Ortungsimpulse des Spürgeräts.
    Tro Khon blieb stehen und orientierte sich.
    Offenbar hatten seine drei Gegner den Standort gewechselt. Sie befanden sich jetzt mitten im Dschungel. Tro Khon fragte sich, wie sie dort überleben wollten.
    Wahrscheinlich waren sie bereits tot, bis er sie erreichte.
     
    *
     
    Sie materialisierten in einem riesigen Busch, dessen Blätter im Licht der Helmscheinwerfer blutrot leuchteten. Die Blätter waren fächerförmig, durchmaßen etwa einen halben Meter und saßen an dicken schwarzen Stielen, die bogenförmig nach oben wachsen. Die Stiele begannen zu zittern, und die roten Blätter rollten sich zusammen. Dann begann der Busch

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