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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Schleuse war Licht; zwei Männer standen dort und sahen in den Schleusenraum hinunter.
    Die zehn Männer hatten sich in dem Diskus verteilt. Vier Geschütze waren bemannt worden, und Bontainer saß vor der Steuerung und beobachtete vom mittleren Sessel aus die Glaskanzel.
    Ein Summton, der aus dem Lautsprecher in der Halsblende drang, zeigte an, daß sich niemand ungeschützt in der Schleuse befand.
    „Alles klar, Schleusenkammer?" fragte der Kapitän.
    „Alles klar. Arretierung gelöst. Die Schleuse wird geöffnet."
    „Danke."
    Mit den Antischwerkraftaggregaten manövrierte Bontainer den Diskus vorsichtig einen Meter in die Höhe. Langsam glitt die Schleusenpforte hoch, und man sah die Oberfläche des Ringwulstes, der sich um die Mitte der Kugel hinzog.
    Bontainer wartete, bis sich die mächtige Platte völlig zurückgezogen hatte, dann startete er mit der Jet hinaus. Mit einigen Stößen aus den Projektordüsen stabilisierte er die Flugbahn und raste auf das Wrack zu. Die Bahn ging in einen engen 360-Grad-Kreis über, und Baylee Vadokas schaltete die Bordscheinwerfer ein. Aus der transparenten Polkuppel der Scheibe sahen die Männer schweigend, daß sie wirklich ein Wrack vor sich hatten das sich hilflos und langsam um die Polachse drehte. Verwischte Teile von Buchstaben waren zu erkennen.
    Das harte Licht blendete auf die silbernen Flächen.
    „Das ist grauenhaft", sagte Bontainer. „Das sieht aus, als hätten unzählige kleine Explosionen dicht unter der Außenhülle stattgefunden."
    Die zehn Männer und die Empfangsgeräte auf der EX-2333 waren miteinander verbunden; jeder konnte die Unterhaltung an Bord der Space-Jet mitverfolgen.
    Inzwischen war der Diskus, der dreißig Meter durchmaß, einmal um die zerstörte Kugel herumgeflogen.
    „Das waren keine Explosionen", widersprach Vadokas. „Was sollte an Bord eines Handelsraumers dicht unter der letzten Schicht explodieren können?
    Das war ein unbekannter Gegner, der den Raumer vernichtet hat. Er scheint methodisch vorgegangen zu sein."
    Die Hülle des Schiffes sah auf eine merkwürdige Art verwüstet aus.
    Es war, als habe ein gigantischer Hammer präzise und mit kosmischer Kraft auf den Terkonitstahl eingeschlagen. Schlag saß neben Schlag. Die Folge waren eingedrückte, metertiefe Risse und hochgewölbte Flächen. Aus einiger Entfernung sah das Wrack aus wie zusammengeknüllte Aluminiumfolie. Nur - in diesem Wrack hatten vermutlich Menschen gelebt. Terraner oder Kolonialterraner.
    Der Ringwulst war zerstört und wirkte in dem kalten Licht der vier Scheinwerfer wie ein gewaltiges Zahnrad mit unregelmäßigen Zähnen. Die dicken Glassitscheiben der wenigen Bullaugen waren zertrümmert, und die spitzen Reste hingen nach allen Richtungen aus den spröden Dichtungsbändern heraus.
    „Kapitän?" meldete sich eine Stimme aus den Lautsprechern.
    „Wer spricht?"
    „Hier ist Roodin in der Hauptzentrale. Wir haben die Drift des Wracks festgestellt. Die Daten gingen durch die Rechenanlage. Das Schiff muß, wenn wir richtig angemessen haben, vom Planeten aus gestartet sein. Die Geschwindigkeit war die normale die bei Starts von Handelsraumern üblich ist. Die Flugbahn verläuft in Richtung auf die Sonne, knapp daneben vorbei, aber die Anziehungskraft Kyrous wird das Wrack einfangen."
    „Danke", erwiderte Bontainer erschüttert.
    „Was haben Sie feststellen können, Käpten?"
    „Die Hülle sieht aus, als habe sie eine unbekannte Kraft völlig deformiert. Wir legen an und dringen ein. Beobachten Sie auf alle Fälle den Raum um uns und den Planeten sehr genau!"
    „Ist bereits angeordnet, Kapitän", erwiderte Savik Roodin kurz.
    „Gut", schloß Bontainer.
    Die Space-Jet legte sich schräg und schlug eine andere Bahn ein, die über die Polschleuse und die kleine Kuppel des Handelsschiffes führte. Die zehn Augenpaare, die angestrengt nach draußen starrten, entdeckten nichts Neues mehr. Was sie sahen, war furchtbar genug. Ein riesiges Schiff mußte diesen verhältnismäßig kleinen Raumer förmlich unter Dauerfeuer einer unbekannten Waffe genommen haben. Die Jet blieb plötzlich an der Seite der Kugel stehen und näherte sich dann langsam, in Meterabständen. Die Lichtkreise der Scheinwerfer beleuchteten die halbzerfetzte Platte der Schleuse oberhalb des Ringwulstes.
    „Vadokas - Sie übernehmen die Jet und bleiben so dicht wie möglich in der Nähe der Schleuse oder dessen, was von ihr übrig ist. Drei von uns werden versuchen, Überlebende zu

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