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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Einverstanden?"
    Vadokas nickte nur.
    „Ich gehe hinüber", sagte Bontainer im Tonfall der Autorität. Seine Männer wußten, daß es jetzt sinnlos sein würde, ihn davon abhalten zu wollen. „Ich hätte gern Bill Saunar aus der Waffenleitstelle bei mir und Thom Parson. Machen Sie mit?"
    „Selbstverständlich."
    Bontainer kannte die beiden Männer seit drei Jahren als sehr zuverlässig. Die wenigen Sekunden in seiner Kabine, in denen er mit seinem Freund, dem Lourener, gesprochen hatte, schienen Vivier Bontainer zu einigen grundsätzlichen Überlegungen gebracht zu haben. Er dachte plötzlich nicht mehr daran, das Universum herauszufordern, sondern fühlte starke Verantwortung für seine Leute und das Schiff.
    „Wir treffen uns unten in der Bodenschleuse", sagte die Stimme von Thom Parson.
    Der Kapitän wandte sich noch einmal an Baylee Vadokas. Auf seiner Stirn erschienen drei waagerechte Linien. Langsam und deutlich sagte Vivier: „Es kann sein, daß dieses Wrack eine geschickte Falle ist, obwohl nichts darauf hindeutet. Wir bleiben in ständiger Funkverbindung. Sollte uns etwas zustoßen, fliegen Sie sofort zum Schiff zurück.
    Klar?"
    „Klar, Sir." Der Ortungsfachmann sah zum Wrack hinüber.
    „Wir werden nicht länger als dreißig Minuten brauchen. Ich vermute, daß dort", Bontainer deutete aus der transparenten Kugel hinüber zu dem zerstörten Schiff, dessen Bordwand langsam an ihnen vorbeizog, „niemand mehr lebt. Ich werde, wenn die Zerstörungen nicht zu groß sind, die wichtigsten Bänder mitbringen. Vielleicht läßt sich rekonstruieren, was passiert ist. Das bin ich meinen unbekannten Kollegen schuldig wenn nicht mehr."
    Der zweite Funker, der an einem der Geschütze saß und den Raum beobachtete, sagte durch die Sprechfunkverbindung: „Ich glaube nicht, daß dies eine Falle ist, Käpten.
    Niemand konnte wissen, daß ein Explorerschiff ausgerechnet jetzt in der Nähe dieses kleinen Systems aus dem Linearraum kommen würde."
    „Sie haben recht", sagte Bontainer und löste die Gurte, stand auf„, aber Sie vergessen, daß ein gesundes Mißtrauen eine der besten Lebensversicherungen ist, die je erfunden worden sind."
    „Möglich. Geben Sie trotzdem acht, Sir."
    „Merkwürdig", knurrte Vivier Bontainer grimmig.
    „Offensichtlich hat meine Beliebtheit an Bord zugenommen." Sein Zynismus drang wieder durch.
    Drei Sekunden Stille. Dann kam die Stimme des Zweiten Offiziers. Sie war kühl und sachlich.
    „Ihre Beliebtheit an Bord, Sir, war niemals in Frage gestellt. Es sind Ihre Anfälle von Zynismus und Ihre Versuche, den Humor zu unterdrücken, die uns seit drei Jahren stutzig machen. Wenn Sie diesen Einwand gestatten ... Sir."
    Über die Funkanlage hörten sie Amber, den Lourener, schrill lachen.
    „Das ist lüsker!" sagte er mit seiner Fistelstimme.
     
    *
     
    Die Space-Jet war nicht die normale Flottenausführung, sondern ein Fluggerät, das die Wissenschaftler zu ihren Forschungsflügen und für ihre Untersuchungen und Tests häufiger brauchten als die Mannschaft. Im Raum der Bodenschleuse waren die schweren Kameras untergebracht, Motorwinden und zwei Spezialgleiter. Die drei Männer in den starren Kampfanzügen mit geschlossenen Helmen warteten, die Hand an den Stahlrohren des beweglichen Geländers, bis sich die Platte der Bodenschleuse zurückgezogen hatte. Die Eingänge zum Antigravlift waren hermetisch verschlossen.
    Vivier Bontainer trug seine Waffe bereits in der Hand. Die andere lag über den Schaltknöpfen des Anzugs.
    Der Offizier der Waffenleitstelle, der eigentlich keinen Dienst hatte, weil er von Don Gilbert abgelöst worden war, stand Schulter an Schulter neben dem Kapitän. Sein dunkelbraunes Gesicht, Erinnerung an den letzten Forschungsausflug, zeigte keinen Ausdruck.
    Thom Parson, der Zweite Astrogator, blickte vorsichtig durch den sich öffnenden Spalt hinaus, dann nickte er Vivier und Bill Saunar zu und stieß sich ab. Die Antriebseinrichtung seines Anzugs brachte ihn in einem einzigen Schwung hinaus ins All. Parson drehte sich und fing seinen leichten Aufprall an der Seite des Wracks mit den Händen ab.
    „Ich bin hier", sagte er und blieb dicht an der deformierten Bordwand stehen, mit beiden Händen an ein ausgezacktes Metallstück geklammert. Sieben Millimeter starker Terkonitstahl war hier aufgebogen worden wie Feinblech.
    Die Gestalt Bontainers löste sich, geriet einen Moment in den Scheinwerferkegel und wurde von Parson abgefangen. Bill Saunar folgte.

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