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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der Schleusenraum der Jet blieb offen; die Beleuchtung brannte. Es erschien den Männern wie ein Tor zur Sicherheit.
    Sie schalteten die Helmscheinwerfer ein. Dann tasteten sie sich hintereinander durch die Öffnung, die die untere Ecke der Schleusenplatte bildete; sie war von dem vernichtenden Stoß hochgeschlagen und aufgeklappt worden wie Pappe. In der Dunkelheit dahinter kreuzten sich die Lichtkegel.
    Hier war das eiskalte Vakuum des Alls. Die charakteristischen Zerstörungen waren noch nicht sichtbar; der Schleusenraum war entsprechend ausgerüstet.
    Nutzlos war der Versuch Saunars, einen der Schalter zu betätigen. Die Leitung war ohne Energie.
    „Weiter!" drängte Parson.
    „Wir befinden uns im Schiff", sagte Bontainer leise ins Mikrophon, und er wußte, daß Savik Roodin ein Bandgerät mitlaufen ließ. „Keine Energie in den Leitungen. Wir verlassen jetzt den Schleusenraum.
    Die Schotte sind zerstört - vermutlich ist im gesamten Schiff keine Luft mehr."
    Sie gingen weiter.
    Auch die künstliche Schwerkraft wirkte hier nicht mehr. Die Anzuggeräte glichen es aus, und die Schritte waren lautlos. Die Männer bewegten sich durch die Räume und Korridore, bemerkten Teile der vernichteten Ladung und blieben neben dem Antigravschacht stehen.
    „In Handelsraumern ist die Zentrale meist sehr weit oben, dem Polgeschütz zu. Ich werde gehen", sagte Bill Saunar und bewegte mit einer Hand die aus den Lagern gerissene für zur Nottreppe. Eine endlos erscheinende Spirale führte nach oben.
    „Wir sehen uns hier unten um" sagte Bontainer.
    „Ich gehe nach rechts."
    „Einverstanden."
    Die Männer, in den Händen die entsicherten Strahler, trennten sich. Einer bewegte sich schnell die Treppe nach oben, der andere wich nach links aus, und der Kapitän stolperte rechts durch einen Ringkorridor. Vor ihm tanzte der Kegel des Helmscheinwerfers über den Boden, der mit Trümmern übersät war. Um diesen Grad der Zerstörung herbeiführen zu können, mußten unfaßbar gewaltige Kräfte am Werk gewesen sein.
    Zehn Meter weiter fand er den ersten Toten.
    Er kauerte in dem Winkel, den ein offenes Schott und die Wand eines schmalen Korridors bildeten. Der Mann war in einen leichten Raumanzug gekleidet, aber der Helm fehlte. Das Gesicht der Leiche sah furchtbar aus, aber Bontainer flog schon zu lange im Raum, er kannte die Erscheinungen. Nur - die Hände und die Haut des Gesichts machten den Eindruck, als begännen sie sich zu einer pulverigen Masse aufzulösen.
    Bontainer ging weiter.
    „Ich habe eben den ersten Toten gefunden", sagte er in das kleine Mikrophon in der Halsblende seines Anzugs. „Explosive Dekompression, zugleich mit einer merkwürdigen Erscheinung. Jetzt der zweite ...
    er ist ohne Anzug. Bis jetzt habe ich keinen Raum entdeckt, der unbeschädigt ist. Überall Vakuum. Bitte melden!"
    Vermischt mit hastigen Atemzügen kam die Stimme Bill Saunars.
    „Zentrale. Sämtliche Geräte sind ausgefallen.
    Keine einzige Anzeige auf dem Pult ist intakt. Ich habe zwei Bänder und die Schiffspapiere. Elf Tote, teilweise in den Sesseln angeschnallt. Die Schirme sind ausnahmslos geborsten. Ich komme zurück.
    Ebenfalls keinen Raum gefunden, in dem noch Atemluft ist."
    „Danke, Bill", sagte Bontainer tonlos. Er fühlte, wie ihn eine kalte, elementare Wut ergriff. Nur kannte er den Gegner nicht.
    „Parson - kommen!"
    „Das gleiche. Acht Tote, alles zerstört. Die Ladung vernichtet; es waren Konservenartikel. Ich komme zurück."
    Fünf Minuten später trafen sie wieder in der Schleuse zusammen.
    „Ein totes Schiff" sagte Vivier Bontainer heiser.
    „Ein Schiff voller Leichen. Wer hatte Grund, einen harmlosen Frachter zu vernichten? Ich kenne niemanden, der es hier, in relativer Nähe einer Flottenbasis, wagen würde."
    Mit fahlem Gesicht betrachtete Bill Saunar seine Fundgegenstände, die er fest umklammert hielt.
    „Die SILVER DART", sagte er. „CORNELLA CLIVE LTD."
    Thom Parson zuckte die Schultern.
    „Gehen wir zurück", sagte er. „Ich vermute, daß der Planet dort vor uns ebenfalls angegriffen worden ist."
    Sie tasteten sich vorsichtig zurück, blieben einen Moment lang auf dem Metall der Ringwulstverkleidung stehen und schwebten dann zurück in den offenen, lichterfüllten Schleusenraum der Space-Jet. Der Diskus kippte ab und jagte mit äußerster Geschwindigkeit zurück zum Schiff, das wie eine funkelnde Kugel bewegungslos im Raum schwebte, voll angestrahlt von der gelben Sonne. Die Schleusentür schloß sich

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