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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Toter zuviel
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der Hand?«
    Ich gab ihm meine neue Adresse und sagte die Namen aller Mitglieder der Gang durch. Dann zählte ich die Kneipen auf, deren Wirte erpreßt wurden und nannte die Beträge, die wir ihnen abgeholt hatten. Ich würde dafür sorgen, daß die Geschädigten ihr Geld zurückerhielten. »Bei den Burschen handelt es sich um eine Protection-Gang. Sie kassieren bei den Kneipenwirten in der Gegend des .Delphin' Alle zahlen ohne Murren, bis auf einen gewissen Ellery. Vielleicht kannst du ein paar Kollegen abstellen, die dort ein bißchen aufpassen. Sie sollen aber nur eingreifen, wenn Crown mit seinen Leuten versucht, den jungen Ellery zu verprügeln.«
    »Wird gemacht«, versprach mein Freund. »Ich werde mit Mr. High darüber reden. Was ist mit der anderen Geschichte?«
    »Bis jetzt nicht viel. Brooks behauptete, Vecha wäre bei der Sache mit Colling nicht beteiligt gewesen, und ich glaube es ihm. Warum Vecha ermordet worden ist, weiß ich noch nicht. Brooks schweigt, vielleicht weiß er es selbst noch nicht. Es wird merkwürdig wenig geredet über Joe Vecha. Vielleicht trauen sie mir auch nicht so recht.«
    »Okay, Jerry! Sonst noch was?«
    »Ja. Ich brauche eine unauffällige Pistole. Du kannst sie mir mit der Post schicken!«
    »Warum soll ich nicht selbst vorbeikommen?«
    »Weil ich nicht weiß, ob mich die Brüder beobachten lassen Ich habe keine Ahnung, wie lange ich diese Rolle noch spielen kann, aber ich werde durchhalten, so lange es geht. So long, Phil!«
    Ich hängte auf und warf mich aufs Bett, da ich bei Brooks nicht gut geschlafen hatte.
    Es war schon Abend, als ich von einem lauten Gepolter an der Tür geweckt wurde. Ich sprang auf und drehte den Schlüssel um. Draußen standen Mrs. Heggit und Slim Brooks. Meine Wirtin schaute strafend auf den Gangster.
    »Dieser Herr bestand unbedingt darauf, Sie zu sprechen«, erklärte sie mit deutlicher Mißbilligung in der Stimme, bevor sie sich grollend in ihre Küche zurückzog.
    »Komm herein und mach nicht so viel Krach«, schimpfte ich. »Du könntest einen vernünftigeren Gebrauch von deinen Muskeln machen, als die Türen schlafender Leute einzudreschen!«
    Er murrte ärgerlich.
    »Woher soll ich wissen, daß du dir hrlm Pennen Watte in die Ohren topfst?«
    »Das ist kein Grund, sich wie ein Klefant aufzuführen. Ich bin froh, daß Ich dieses Zimmer gefunden habe und möchte heute abend nicht auf der Straße kampieren. Was ist denn los?«
    »Der Boß möchte dich sprechen.« Er setzte sich auf die Bettkante »Hast du nichts Trinkbares im Hause?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Was will der Boß von mir?«
    Brooks schnippte mit den Fingern. Seine Stimme wurde leiser.
    »Der Boß hat eine große Sache vor, bei der er jeden Mann braucht, der eine Kanone halten kann Wir treffen uns in drei Stunden im Silver Moon.« Das paßte gar nicht. Hatten die Burschen vielleicht herausbekommen, daß ich gar nicht im Zuchthaus gesessen hatte? Dann sah es schlecht aus für mich.
    »Schön«, sagte ich, »worum geht es denn? Sollen wir Tiffany ausrauben oder die National-Reserve-Bank plündern?«
    Brooks kicherte und verzog das Gesicht zu einem hämischen Grinsen.
    »Die Details mußt du dir vom Boß erzählen lassen. Ich darf nicht darüber sprechen Ich kann dir nicht mehr sagen, als daß für jeden von uns ein paar tausend Bucks bei der Geschichte herausspringen.«
    »Dagegen habe ich nichts«, sagte ich gedehnt. »Je mehr, desto besser. Ich komme natürlich hin!«
    »Ich würde dir auch nichts anderes raten«, knurrte Slim und erhob sich. »Kommst du mit auf einen harten Tropfen, Slater?«
    ***
    Ich wäre natürlich lieber auf meiner Bude geblieben, um Phil zu verständigen, aber ich durfte Brooks nicht argwöhnisch werden lassen. Vielleicht konnte ich auch Einzelheiten aus ihm herauslocken, denn er kannte sicher den ganzen Plan. Also ging ich mit.
    In Slims Mercury lag Lester Brick in den Polstern. Er war einer von den Burschen, die ich heute vormittag im Silver Moon kennengelernt hatte. Seine Anwesenheit machte mich stutzig, aber ich ließ mir nichts anmerken.
    Lester war so gesprächig wie ein Stück Holz. Brooks quetschte sich hinter das Steuer und fuhr los. Der Besuch der beiden konnte harmlos sein. Vielleicht hjtte die Gang wirklich etwas vor. Es konnte aber auch bedeuten, daß sie mir nicht trauten oder meinen wahren Namen und Beruf erfahren hatten. Möglicherweise hatte Brooks auch bemerkt, daß das Bein, über das er in der Kneipe gestolpert war, nicht sein eigenes

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