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0353 - Ein Toter zuviel

0353 - Ein Toter zuviel

Titel: 0353 - Ein Toter zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Toter zuviel
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knurrte der Lange, der Steve hieß. Der Dicke wurde mit Smiley angesprochen.
    »Ich bin kein grüner Junge mehr«, konterte ich. »Ich möchte wissen, was gespielt wird, bevor ich meine Haut wieder riskiere. Oder glaubst du, daß ich schon morgen wieder die Welt durch Gitter betrachten möchte?«
    »Na gut«, sagte der lange Steve, »ich bin der Boß. Merk' dir das gut, mein Junge, sonst haben wir nicht lange Freundschaft miteinander.«
    »Okay.«
    Ich erhob mich und ging auf die Toilette. Phil lehnte noch immer an der Theke und drehte sein Glas in den Händen.
    Nach drei Minuten kam er nach.
    »Du kannst jetzt nach Hause fahren«, flüsterte ich ihm zu.
    »Ich bin nämlich ein Gangster und will mit G-men absolut nichts zu tun haben. Ich rufe dich an, wenn ich kann. Sag Mr. High Bescheid!«
    Er nahm die Schlüssel des Jaguar. »Viel Glück, Jerrry!«
    Ich kehrte zum Tisch zurück.
    »Du kannst heute nacht bei mir schlafen«, bot mir Slim an. »Morgen früh suchst du dir dann was Passendes.« Das war gut gemeint, aber es bereitete mir Unbehagen. Wenn ich heute nacht bei Brooks blieb, würde er meine Schulterhalfter sehen. Das war zwar in diesen Kreisen nichts Ungewöhnliches, aber schließlich trug meine 38er Special den Prägestempel des FBI. Und das würde Slim nicht passen.
    Wir verabschiedeten uns von Steve und Smiley. Draußen kletterte ich neben Brooks in eine alte Mercury-Limousine.
    Auf der Fahrt zur Wohnung des Gangsters überlegte ich fieberhaft, wie ich die Pistole verstecken könnte. Schließlich gab ich es auf. Ich mußte warten, bis wir in Slims Apartment waren und dann eine günstige Gelegenheit abpasisen.
    Es war leichter, als ich dachte. Als wir in der Wohnung waren, ging ich ins Bad und entdeckte dort einen Wäschekorb. Hinter den schmutzigen Hemden Slims verstaute ich Halfter und Waffe.
    Als ich aus dem Bad zurückkam, stand eine Flasche Gin auf dem Tisch. Slim trank in langen, gierigen Zügen. Es war unglaublich, was er vertragen konnte. Ich hielt mich zurück, weil ich vor Überraschungen nicht sicher war.
    Ich erfuhr, daß Steve Crown, der Boß, eine Protection-Gang leitete, also eine Gangsterbande, die kleinen Kaufleuten und Wirten ihren Schutz aufdrängte, Smiley war Steves Vormann, während Brooks die häßlichen Seiten des Geschäfts organisierte. Bei Bedarf holten sie sich noch ein paar von den zwielichtigen Typen heran, die für eine Handvoll Dollar jedes Geschäft erledigen.
    So oft ich das Gespräch auf Joe Vecha bringen wollte, wechselte Brooks schnell das Thema. Es war aus ihm nichts mehr herauszuholen.
    Am nächsten Morgen war er schlecht gelaunt. Wahrscheinlich kreiste mehr Gin als Blut in seinen Adern.
    »Mach', daß du hochkommst«, knurrte er. »Es geht an die Arbeit!«
    Das Frühstück entfiel. Slim hatte sicher keinen Appetit. Ich beeilte mich, ins Bad zu kommen. Ein paar Wischer mit dem Taschentuch über mein Gesicht mußten genügen. Dann zog ich mir den Wäschepuff heran, drückte mit dem Fuß die Tür zu und schnallte die Halfter wieder um.
    Es konnte losgehen.
    ***
    Die Fahrt führte in die Gegend der Docks am Ostufer des Hudson. Vor einer kleinen Kneipe machten wir halt. An der Theke standen einige Arbeiter, die ihren Kaffee schlürften. Der Wirt bediente die Espressomaschine. Als er meinen Begleiter sah, wurde das Gesicht des Wirtes kalt und abweisend. Er wischte sich die Hände mit einem Tuch ab und kam an unseren Tisch.
    »Die Geschäfte gehen schlecht, Mr. Brooks«, jammerte er. »Ich weiß bald nicht mehr, wie ich die Schutzgebühr bezahlen soll. Der Laden geht nicht mehr so wie früher, seit der Chinese an der Ecke aufgemacht hat. Eine neue Espres'somaschine habe ich auch anschaffen müssen.«
    »Das geht mich nichts an«, knurrte Slim böse. »Wenn dir die paar Piepen zuviel sind, sparst du an der falschen Stelle. Wenn wir nicht auf deine Bude aufpassen und ein paar Rowdies machen aus deiner Theke Kleinholz, wird es wesentlich teurer.«
    Die Rowdies würden natürlich Slim und die anderen sein. Der Mann bebte vor Wut, aber er wußte, das er zahlen mußte. Er stand auf und schlurfte zur Theke. Aus der Kasse nahm er einige zerknüllte Scheine, die er Brooks in die Hand drückte.
    »Mach' kein so saures Gesicht, als hättest du eine Flasche von deinem eigenen Feuerwasser ausgetrunken«, höhnte der Gangster. »Denk daran, Sammy, was Ted Olber für Unkosten hatte!«
    Wahrscheinlich hatten sie diesem Ted Olber die Einrichtung zerschlagen, weil er sich zu zahlen

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