0354 - Experimente mit der Zeit
Entsetzens erkannte.
Mitten in dem Raum, der eine Art Schaltzentrale darstellte, wuchtete Paladin I. Neben ihm, vergleichsweise winzig, stand Jumpy mit grimmigem Gesicht und starrte die Akonen an.
*
Eine Weile herrschte Schweigen auf beiden Seiten. Nur zwei oder drei Offiziere waren Bully in die Schaltzentrale gefolgt, die anderen ließen sich nicht von der Aufgabe ablenken, die Station zu durchsuchen. Rufe wurden laut, dann ertönten mehrere kleine Detonationen. Die Akonen schienen zum Gegenangriff überzugehen.
Jumpy zeigte mit großartiger Geste auf die beiden Akonen und piepste: „Das sind die beiden Hauptmacher! Ich habe ihre Gedanken gelesen und sie haben eine ganze Menge gedacht. Der linke ist Falcon, der Chefwissenschaftler. Der andere ist Kelmar, der Zeitspezialist. Er war es auch, der die WASHINGTON in die Vergangenheit schickte. Zum Glück ist sein Experiment mißlungen. Ein gewisser Borgas ist für die Verteidigung der Station verantwortlich. Er hat seine gesamten Streitkräfte gegen die Gruppe Holger eingesetzt. Er scheint nicht damit gerechnet zu haben, daß wir auch von oben angreifen können."
„Jeder macht einmal Fehler", sagte Bully und ließ Falcon und Kelmar nicht aus den Augen.
„Betrachten Sie sich als Gefangene. Sie werden nach Terra gebracht und können dort Ihre Aussagen machen. Die Zeitstation selbst interessiert uns nicht. Wohl aber sind wir daran interessiert, daß keine weiteren Experimente mehr stattfinden. Sie werden selbst wissen, welche Gründe wir dafür haben."
Falcon war sichtlich erleichtert, nicht mehr mit dem vermeintlichen Haluter allein zu sein.
In dieser Situation erschien ihm die Aussicht auf terranische Gefangenschaft verlockender vorzukommen. Er sagte: „Sie werden alles erfahren, was ich weiß. Aber Sie werden sich um General Borgas und seine Kampfgruppe kümmern müssen. Ich glaube kaum, daß er sich so leicht gefangennehmen läßt wie wir.
Wir haben nichts zu verlieren. Borgas ist Soldat - und Soldaten glauben immer, daß sie mehr als ihr Leben zu verlieren haben. Ihn werden Sie nicht durch Argumente, sondern nur durch Gewalt überzeugen können. „ Bully antwortete nicht sofort. Er warf Jumpy einen fragenden Blick zu, und zu seiner Überraschung nickte der Mausbiber zustimmend. Das bedeutete, daß der Akone die Wahrheit sprach.
Seine Friedfertigkeit und seine Bereitschaft sich kampflos zu ergeben, war kein Scheinmanöver.
Lediglich Kelmar schien mit seinem Schicksal nicht ganz zufrieden zu sein. Aber Jumpy fand in seinen Gedanken die Erklärung dafür.
„Kelmar möchte die Experimente fortführen. Sie haben Jahre gebraucht, um die Station wieder in Ordnung zu bringen. Als sie endlich funktioniert, muß er aufhören. Und das wurmt ihn natürlich."
Bully, der unter allen Umständen weiteres Blutvergießen verhindern wollte, fragte Falcon: „Können Sie Verbindung mit Borgas aufnehmen und ihm die Einstellung des Kampfes befehlen?
Schließlich sind Sie der Leiter dieser Station, und er ist Ihren Befehlen untergeordnet."
Falcon schüttelte den Kopf.
„Natürlich ist er mir untergeordnet, aber nicht in Fragen der Verteidigung. Er hat einige Fehler gemacht, vor allem entdeckte er Ihr Einsatzkommando nicht rechtzeitig. Er wird unter allen Umständen versuchen, diesen Fehler wiedergutzumachen. Er ist nicht verpflichtet, meiner Aufforderung zur Kapitulation nachzukommen. Wenn er sich weigert, die Waffen zu strecken, so handelt er in unserem Sinne richtig. Ich kann und will ihn nicht daran hindern. Ich hoffe, Sie verstehen meinen Standpunkt?"
„Und was ist mit Ihren Wissenschaftlern? Sind die auch zum Kampf und zum Sterben verpflichtet?"
Falcon zuckte mit den Achseln.
„Ich werde mit Ihrer Erlaubnis die gesamte Besatzung des Transmitters von meiner Lage in Kenntnis setzen. Ich werde auch berichten, daß ich in Gefangenschaft geraten bin. Ich werde es jedem freistellen, sich hierher in die Zentralstation zu begeben und die Waffen abzuliefern."
So verdächtig das Entgegenkommen des Akonen auch war, Bully hatte keine andere Wahl, als das Angebot anzunehmen und sich im übrigen auf die telepathischen Fähigkeiten des Mausbibers zu verlassen. Er erteilte also Falcon die Erlaubnis, zu seinen Leuten zu sprechen.
*
Als überall innerhalb der Station die Bildschirme aufleuchteten und Falcons Gesicht erschien, trat auch in der heißumkämpften Maschinenhalle eine Feuerpause ein. Der Chefwissenschaftler schilderte die Situation. Seine Stimme
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