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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das den Tatsachen entsprach, mußte sie es schlau angestellt haben, weil sie von keinem Zeugen gesehen worden war.
    Der Pater hielt sich an die Tatsachen und ging davon aus, daß Jane verschwunden war. Es stellte sich die Frage nach dem Grund ihres Verschwindens, und darüber grübelte der Mönch nach. Seiner Ansicht nach hatte sie keinen gehabt. Im Kloster ging es ihr gut, sie war auf gewisse Art und Weise geschützt und hätte, seiner Ansicht nach, überhaupt kein Motiv gehabt, so mir nichts dir nichts zu verschwinden.
    Dennoch war dieser Fall eingetreten.
    Hatte sie es freiwillig getan? War sie gezwungen worden? Wenn ja, von wem?
    Der Pater konnte sich nicht vorstellen, daß es unter seinen Brüdern, mit denen er schon so lange zusammenlebte, einen Verräter gab. Dann hätte dieser Mann mit der Hölle paktieren müssen, und gerade gegen die Mächte der Finsternis bot das Kloster ein nicht zu unterschätzendes Bollwerk.
    Nein, da mußte etwas anderes dahinterstecken!
    Als Father Ignatius mit seinen Überlegungen nicht mehr weiterkam, blieb ihm nur eine Schlußfolgerung. Er mußte eine Suchaktion starten, an der sich alle im Kloster lebenden Brüder beteiligten. War Jane Collins danach noch immer nicht gefunden, würde er wohl den Geisterjäger John Sinclair informieren müssen. Dann hatten es ihre Gegner tatsächlich geschafft, ohne das Wissen der Mönche in das Kloster einzudringen. Und so etwas konnte schlimme Folgen haben.
    Der Pater schaute gegen die Decke. Grau lag sie über ihm. Die gleiche Farbe hatten auch die Wände, nur das dunkle Holzkreuz über der Liege stach von der einheitlichen Farbe ab.
    Pater Ignatius war auch nur ein Mensch. Er besaß Gefühle wie jeder andere, und er hatte Angst davor, einen Fehler begangen zu haben, der nicht wiedergutzumachen war.
    Vielleicht schwitzte er deshalb so stark. Er dachte daran, daß er dem Abt alles erklären mußte, hob die Schultern und wollte den Raum verlassen, als er stutzte.
    Father Ignatius hatte Schritte gehört!
    Sofort blieb er im toten Winkel der Tür stehen und lauschte. Im ersten Augenblick kam er sich vor wie ein Dieb, dann fand er es besser, wenn er zunächst einmal in Deckung blieb und nur auf die sich nähernden Schritte horchte.
    Deren Ziel war die Kammer.
    Pater Ignatius kannte seine Brüder lange genug, um auch zu wissen, wie sie gingen. Die Tritte, die er von draußen vernahm, stammten nicht von einem Mann. Es waren leise, schleifende Schritte, vorsichtig aufgesetzt, als hätte die Person, die sich dem Raum näherte, Angst, ihn letztendlich auch zu betreten.
    Sie blieb sehr zurückhaltend.
    Father Ignatius wartete. Sekunden verstrichen, die Schritte blieben, einmal zögerten sie, brachen ab. Wahrscheinlich hatte die ankommende Person jetzt erkannt, daß die Tür weit geöffnet war, und sie mußte auch den helleren Schein sehen, der durch den breiten Spalt in den Gang hineinfiel und dort einen Schimmer auf den Boden malte.
    Nach einem Moment der Pause klangen die Schritte wieder auf.
    Sehr nahe waren sie bereits, sie mußten schon in Höhe der Tür sein, die ein wenig weiter aufgezogen wurde und dabei einen Luftzug verursachte, der das Gesicht des Mönchs streichelte.
    Jetzt kam der oder die Unbekannte.
    Zuerst sah der Pater nur mehr den Schatten, wie er in den Raum fiel. Es war keiner seiner Brüder, da hatte er schon richtig getippt.
    Dieser Schatten war schmaler, »weiblicher«…
    Er hatte einen Namen!
    Jane Collins!
    Genau sie war es, die ihr Zimmer verlassen hatte und jetzt wieder zurückkehrte.
    Sehr vorsichtig trat sie über die Schwelle. Sie hatte den Kopf ein wenig vorgestreckt und hielt den Gegenstand vor ihren Körper gepreßt, der ihr ein Überleben ohne Herz garantierte.
    Es war der Würfel des Unheils!
    Ein für Pater Ignatius magisches Rätsel, hinter dessen Geheimnis er noch nicht gekommen war. Deshalb nahm er es einfach so hin, wie es war. Jane war überaus vorsichtig. Sie stutzte plötzlich, als sie das Tablett auf dem Tisch sah, schien zu überlegen und fuhr plötzlich nach rechts herum.
    Dort stand der Pater!
    Jane schrie leise auf, als sie ihn sah, und auch das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes konnte sie nicht beruhigen.
    Father Ignatius streckte beide Arme aus. Eine Geste, die Willkommen andeutete, und er sagte dabei mit volltönender Stimme: »Guten Abend, Jane Collins…«
    Sie erwiderte nichts. Jane stand nur da, schaute den Pater an, und der sah den Schrecken in ihrem Gesicht.
    Weshalb nur? Er konnte keinen Grund

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