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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Wind. »Du bist nicht in der Lage, dir all das zu besorgen, was du…«
    »Ja, das bin ich.«
    »Gut, und was möchtest du haben?«
    »Den Würfel des Unheils!«
    Suko hörte die vier Worte und hatte das Gefühl, als würde in seinem Hirn, direkt hinter der Schädelplatte eine kleine Explosion ausgelöst. Eine Art Warnung, dem Wunsch des Spuks nachzukommen, aber der Inspektor ignorierte sie einfach.
    »Den Würfel also«, murmelte er statt dessen.
    »So ist es.«
    Suko hob die Schultern. »Wie soll ich das anstellen? Ich weiß nicht einmal, wo ich mich befinde, ich kann überall auf der Welt sein. Bis zum Kloster…«
    »Ist es nicht einmal eine Meile, um mit euren Begriffen zu sprechen«, erklang es aus der Wolke, die sich bewegte und dabei den Kurs auf Suko nahm.
    Früher wäre der Chinese zurückgezuckt. Die Wolke verbreitete Grauen und Angst. In ihr steckte etwas von der unheimlichen Dämonologie der Großen Alten, aber Suko fürchtete sich nicht mehr.
    Dieses gestaltlose Wesen hatte ihn vor der Hölle gerettet.
    Da mußte er doch Dankbarkeit zeigen!
    »Weißt du nun Bescheid?« fragte der Spuk. »Und habe ich all deine Zweifel aus dem Weg räumen können?«
    »In der Tat.«
    »Ich habe bereits einiges vorbereiten können und meine Spuren hinterlassen.« Aus der Wolke drang ein häßliches Lachen. »Du wirst auf keine großen Schwierigkeiten stoßen, denn Jane Collins wird dir freiwillig folgen, um in der Gruft der wimmernden Seelen für immer zu verschwinden.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Kennst du das Kloster?«
    »Ja.«
    »Und auch den Ort, an dem sie ihre Toten begraben?«
    »Nein, ich war nie in den Grüften. Ich weiß nur, daß sie im Berg liegen sollen…«
    »Das alles stimmt. Jane Collins wird dir den Weg schon zeigen. Du sollst nur mit ihr gehen.«
    »Und weshalb kann ich das Kloster nicht mit ihr verlassen. Es wäre einfacher.«
    »Glaubst du wirklich, daß die Mönche euch gehenlassen würden?«
    Diese Frage machte Suko nachdenklich. Er stimmte dem Spuk zu.
    »Ja, du hast recht. Sie werden uns wohl nicht aus dem Kloster lassen, da sie Jane wie einen Schatz hüten.«
    »Sehr richtig.«
    »Und ich treffe dich in der Gruft der wimmernden Seelen?« wollte Suko wissen.
    »Ja, denn dort mußt du mir den Würfel übergeben. Ich habe schon Vorbereitungen getroffen.«
    Suko nickte. »Wenn alles soweit ist und ich es wirklich geschafft habe, was geschieht dann mit Jane Collins?«
    Aus der Wolke ertönte abermals das spöttische und dröhnende Gelächter. »Die ehemalige Hexe stirbt, was sonst?«
    »Ja, was sonst«, wiederholte Suko murmelnd…
    ***
    Ich schaute Shao über den Rand meines Whiskyglases an und blickte in zwei dunkle Augen, deren Pupillen vom Tränenwasser völlig verschleiert waren.
    Verdammt, auch mir war zum Heulen zumute, obwohl ich eigentlich hätte froh sein müssen, denn meinen Freunden und mir war es tatsächlich gelungen, in einem gewaltigen Kampf fünf der sechs Großen Alten zu vernichten. [1]
    Ja, zu vernichten. Und zwar so, daß nicht die geringste Chance einer Rückkehr bestand.
    Wie so oft im Leben lagen Freude und Trauer dicht beieinander.
    So war es hier ebenfalls. Ein dicker Wermutstropfen war in all die Freude gefallen. Und dieser Tropfen hieß Suko.
    Die Umstände hatten den Freund und mich schon in Marokko getrennt. Ich hatte danach alles versucht, Suko aus der Hölle und dem unmittelbaren Dunstkreis des Asmodis zu holen, leider war es mir nicht gelungen, und so blieb Suko irgendwo im Reich der Finsternis verschollen.
    Lebte er, war er tot?
    Wer konnte das wissen? Vielleicht der Teufel, doch er würde sich hüten, auch nur ein Wort darüber verlauten zu lassen. Also blieb uns nur die schwache Hoffnung, daß auch für Suko der Fall gut ausgegangen war und wir uns irgendwann wiedersahen.
    Daran wollte Shao nicht so recht glauben. Während wir fern von London und auch in anderen Dimensionen gekämpft hatten, war die Wartezeit für sie hier in London zu einer regelrechten Hölle geworden. Keine Nachricht hatte sie erreicht. Wen sie auch fragte – Sir James, die Conollys – niemand wußte etwas.
    Jetzt war sie schlauer und war es trotzdem wiederum nicht, denn Sukos Spur hatte sich verloren.
    Dabei war er nicht das einzige Problem. Es gab noch eines, war vierzehn Jahre alt, stammte aus Marokko und hörte auf den Namen Ali. Ein Junge also, der zudem noch Vollwaise war und mir in Tanger geholfen hatte. Leider hatte ihn das Schicksal auch mit in die anderen Dimensionen

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