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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nur kurz schaute er nach rechts und links, wo die kalkweißen Gesichter als stumme Beobachter in den beiden Wänden lauerten und ihm zusahen.
    Ihre Münder standen weiterhin offen, nur drang diesmal kein Schrei aus ihnen hervor.
    Und Jane sah Suko kommen. Sie winkelte die Arme an, so daß der Würfel mit seiner Unterseite auf den Gelenken liegenblieb und sie ihn mit den Handflächen gegen ihren Körper pressen konnte. Eine letzte, schutzsuchende, verzweifelte Geste, mehr konnte sie einfach nicht tun.
    »Gib ihn her!« forderte Suko. Er bewegte die Finger seiner ausgestreckten Hände.
    »N… ein!« Das war ein Schrei, der sich aus Janes Kehle löste.
    »Okay, dann hole ich ihn mir!« brüllte Suko dagegen, wollte vorspringen und den Quader fassen, als eine andere Stimme schaurig durch die Gruft hallte.
    »So nicht!«
    Der Inspektor verharrte in der Bewegung. Er hatte nicht gesehen, daß ein Dritter die Gruft betreten hatte, und die Toten blieben ruhig.
    Es waren keine Zombies.
    Er drehte sich um.
    Da sah er es.
    Die Gesichter in den Wänden hatten sich verändert. Alle zeigten nur noch ein Gesicht.
    Es war das des Teufels!
    ***
    Wir fielen!
    Ich hörte Shao erstickt schreien, und ich tat meiner Ansicht nach das einzig Richtige. Ich wollte den Hubschrauber wieder starten, als plötzlich Rotor und Motor zu laufen anfingen.
    Ein Wunder?
    Möglicherweise, aber irgendwie auch erklärbar, denn der Spuk hatte unseren Flug durch sein Erscheinen auf magische Art und Weise unterbrochen. Nun war diese Magie verschwunden. Die Maschinen liefen wieder normal, und auch wir konnten weiterfliegen.
    Das schreckliche Gefühl des Falles war vergangen. Durch den Gegendruck war mir dabei der Magen bis hoch in die Kehle gerutscht, und ich hatte jetzt Schwierigkeiten mit der Atmung. Irgendwie kam ich mir erlöster vor, und es gelang mir, den Hubschrauber so abzufangen, daß wir gleichzeitig wieder stiegen, um nicht Gefahr zu laufen, noch gegen eine der Bergflanken zu rasen.
    Hinter mir hörte ich Shao laut stöhnen. Auch ihre Worte durchbrachen den Lärm des Copters. »Nein, nein… das möchte ich nicht noch einmal erleben …«
    »Ist schon gut, Mädchen!«
    Ich ließ die Maschine hüpfen. Dabei stellte ich fest, daß sich der Schweiß auf meinem Körper allmählich abkühlte und als dicke kalte Schicht liegenblieb.
    Das war wirklich um Haaresbreite gewesen. Ich bin kein besonderer Pilot, habe hin und wieder und der Not gehorchend mal einen Hubschrauber geflogen, aber ich konnte feststellen, ob die Instrumente noch liefen und okay waren.
    Das war hier der Fall.
    Die Maschine reagierte wieder völlig normal und gehorchte auch meinen Befehlen.
    Mir ging es schon wieder so gut, daß ich mir bereits Gedanken darüber machen konnte, aus welch einem Grund der Spuk so plötzlich aufgegeben hatte.
    Von sich aus tat er nichts. Da mußte etwas dahinterstecken, und ich überlegte, was dies wohl sein konnte.
    Lange brauchte ich nicht nachzuforschen. Irgendein Ereignis mußte ihn zu dieser Reaktion getrieben haben, jedoch ein Vorgang, mit dem wir unmittelbar nichts zu tun hatten.
    Was hatte es dann sein können? Vielleicht hing es mit den Ereignissen im Kloster zusammen. Natürlich, eine andere Lösung gab es nicht. Hinter den dicken Mauern mußte etwas vorgefallen sein, das nicht so gelaufen war, wie es sich der Spuk vorgestellt hatte. Wahrscheinlich hatte er sich sogar genötigt gesehen, selbst einzugreifen, aber konnte er die Mauern des Klosters überwinden?
    Eigentlich nicht, also hatte er zu einem Trick gegriffen.
    »Das Kloster, John!« Ich hörte Shaos Stimme hinter mir und schaute nach links.
    In dem Tal sah ich es dort liegen. Noch schwebten wir hoch über dem Komplex. Selbst aus dieser Entfernung und bei Dunkelheit war zu erkennen, wie groß die Anlage sich auf dem Bergkamm hinzog.
    Wir schauten auf die Dächer mehrerer Gebäude, die in rechten Winkeln zu- und gegeneinander gebaut worden waren.
    Auch den großen Hof entdeckten wir, und dort wollte ich landen.
    Ich ließ die Maschine sinken. Ein erfahrener Pilot hätte über mich gelacht.
    Obwohl der Wind ziemlich günstig stand, ruckte und schüttelte es den Copter, so daß unsere Mägen wieder in Bewegung gerieten und in Richtung Kehle wanderten.
    Shao beschwerte sich hinter mir.
    »Ist gleich vorbei!« knirschte ich. In der Tat gelang es mir, die Maschine wieder in eine ruhige Lage zu bekommen, und wir glitten schon bald über die Klostermauern hinweg.
    Jetzt lag der große Hof unter

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