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0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

Titel: 0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mordmotiv nach Maß geschneidert
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höher kletterte.
    Es hatte keinen Sinn, ihm zu folgen! Ich wäre ihm ausgeliefert gewesen.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als die Gegend etwas näher anzusehen. Dabei entdeckte ich, dass es sich um zwei nahe zusammenstehende Häuser handelte, die also auch nur zwei Feuerleitern haben konnten. Wenn ich beide im Auge behielt, würde es Rudy sehr schwerfallen, mir zu entwischen.
    Falls er aber durch ein Fenster in eine Wohnung einstieg oder die Luke auf dem Dach öffnen konnte, hatte ich wenig Aussicht, Rudy in dieser Nacht noch zu stellen.
    ***
    Durch den Schuss und durch unsere Schreie war die Besatzung eines Streifenwagens aufmerksam geworden. Ich hörte den Wagen mit kreischenden Bremsen in den Hof fahren. Die Scheinwerfer strahlten mich an, als ob ich im Rampenlicht auf einer Bühne stände. Aus dem Wagen stürzte ein Sergeant, der auf mich zusteuerte.
    »Was’n hier los?«, raunzte er mich an.
    »Cotton, FBI«, sagte ich. »Ich bin hinter einem Kerl her, der über die Feuerleiter entwischt ist. Da der Bursche schießt, kann ich nicht hinterher.«
    Der Sergeant lachte. »Ach nee, sieh mal einer an! Ich hab immer geglaubt, ihr vom FBI seid kugelfest! Was können wir für Sie tun, G-man?«
    »Die Hinterausgänge der beiden Häuser besetzen«, erklärte ich knapp.
    Kaum waren die beiden Kollegen von der City Police in den dunklen Torbogen verschwunden, kam Phil an.
    »Wie, schon aufgestanden?«, empfing ich ihn.
    Er erzählte mir kurz, wie ihn die Männer in der Kneipe festhalten wollten und dass er bis jetzt brauchte, um sich loszuboxen.
    Ich erklärte Phil schnell die neue Lage. Er suchte nach der zweiten Feuerleiter und wartete auf Rudy.
    Der musste inzwischen gemerkt haben, in welche Falle er geraten war, dass er nicht einfach über die Dächer von New York fliehen konnte.
    Ich hätte für mein Leben gern einen Glimmstängel zwischen den Lippen gehabt, aber auch das durften wir uns nicht erlauben. Wir richteten uns auf ein langes Warten ein. Nur einmal schlug hoch oben Metall gegen Metall.
    Ich musste Rudy herausfordern, damit er sein Magazin leer schoss. Ich hatte keine Lust, die ganze Nacht hier stehen zu bleiben. Beim FBI werden Überstunden nicht bezahlt.
    Ich lief zu Phil, erklärte, was ich vorhatte, und begann dann, so leise wie möglich die Feuerleiter zu stürmen.
    Es blieb ein riskantes Unternehmen, in meiner Kehle schien plötzlich ein dicker Knoten das Atmen schwer zu machen.
    Als ich mir ausrechnen konnte, dass Rudy nicht mehr weit über mir sein konnte, drückte ich mich gegen die Hauswand und schnalzte leicht mit der Zunge. Das Geräusch musste unbestimmbar sein, als käme es von ganz unten.
    Nicht weite über mir bemerkte ich eine schattenhafte Bewegung. Doch so leicht ließ sich ein Ganove wie Rudy nicht aus der Reserve locken.
    Ich bückte mich, langte mit dem Arm ein paar Stufen tiefer und klopfte mit dem Fingerknöchel gegen, eine Stufe.
    Das half. Ich hörte Rudy fluchen. Er schwang sich so schnell herum, dass die Treppe vibrierte. In derselben Sekunde blitzte Mündungsfeuer auf. Er zog so rasch durch, dass ich kaum mit dem Zählen mitkam. Seine Schüsse waren alle zu tief angesetzt. Ich hatte kaum bis sechs gezählt, da begann ich weiterzuklettern. Ich musste dicht unter ihm sein, denn ich meinte, seinen Atem zu hören. Er hatte sofort begriffen, dass ich ihn hereingelegt hatte und versuchte jetzt fieberhaft, seine Waffe erneut zu laden, aber es gelang ihm nicht mehr.
    Ich streckte meine Hand, in der ich die entsicherte Smith & Wesson hielt, nach oben und stieß mit dem Lauf gegen Rudys Schienbein.
    »Steck auf, Rudy, deine Tricks zählen nicht. Wenn du erneut zu fliehen versuchst, schieße ich.«
    Meine Smith & Wesson, die ich ihm kräftig ins Schienbein bohrte, verlieh meinen Worten den nötigen Nachdruck.
    Rudy begann zu zetern und bedachte mich mit Flüchen.
    »Schmeiß deine Kanone runter, Sunnyboy«, unterbrach ich ihn.
    »Möchte wissen, was ihr Bullen eigentlich von mir wollt«, knurrte er.
    »Nichts Besonderes. Uns interessiert nur, warum du vorhin in Trolly’s Inn bei unserem Anblick das Weite gesucht hast.«
    »Das Weite gesucht? Ich? Dass ich nicht lache! Da müssen schon andere kommen.«
    »Und warum bist du dann abgehauen?«
    »Abgehauen? Mir war nur eingefallen, dass ich meiner Frau versprochen hatte, um Mitternacht zu Hause zu sein, und ich wollte sie nicht verärgern.«
    »Hör auf mit deinen Märchen und schmeiß die Kanone runter!«, fuhr ich Rudy an.
    Im nächsten

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