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0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

Titel: 0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mordmotiv nach Maß geschneidert
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ein Mann, so laut und nah, als stände er direkt neben uns: »Hallo, Steve! Bist du es, Steve? Hier spricht Bill, Bill McGuir.«
    »Bill McGuir! Was willst du denn um 3 Uhr morgens? Ist was passiert?«
    Bill McGuir, Teddys Vater. Nicht die Kidnapper!
    Die Spannung in uns entwich wie die Luft aus einem Luftballon, in den jemand mit einer Nadel hineingestochen hatte.
    Steven holte ein blütenweißes Taschentuch hervor und tupfte sich die Stirn ab. Ich hörte ein sonores Lachen im Apparat. »Drei Uhr morgens. Himmel ja! Hab ich ganz vergessen. Ich warte nämlich gerade vor dem Rückflug auf mein Dinner.«
    »Vor dem Rückflug, Bill? Hast du denn deine Angelegenheiten schon erledigt?«
    »Es gab nichts zu erledigen, Steve.« Jetzt grollte die sonore Stimme. »Denn, glaub mir, Steve, jemand hat sich einen schlechten Witz erlaubt. Jemand hat mich nach Australien gehetzt, obwohl, ich hier gar nichts zu tun habe. Die Leute, bei denen ich mich melden sollte, haben lange Gesichter gemacht, als ich auftauchte, haben dann lang und ausführlich mit meinem Boss telefoniert, und stell dir vor, kein Mensch in meiner Dienststelle hatte auch nur eine blasse Ahnung davon. Sie haben mich nicht nach Sydney geschickt.«
    »Wie war das, Bill? Das musst du mir noch mal erklären.«
    »Sonntagnachmittag rief mich Forbes an, der persönliche Referent vom Boss. Du selbst hast das Gespräch entgegengenommen und mich an den Apparat gerufen, stimmt’s?«
    »Stimmt, Bill.«
    »Forbes sagte mir, ich müsste das Nachtflugzeug nach Honolulu nehmen, von dort nach den Fidschi-Inseln und weiter nach Sydney. Nach der Landung in Kingsford Smith würde ich von einem Mann erwartet, der mir alles Weitere sagen würde. Reiseschecks, Flugschein und andere Papiere schicke Forbes mir durch einen Boten. Wie du weißt, sind solche Aufträge für unsere Dienststelle nicht ungewöhnlich. Der Bote kam, ich flog ab, aber in Sydney auf dem Flughafen war kein Mensch, der mich erwartete. Ich fuhr in die Stadt, ging in ein Hotel und meldete mich bei Mister Green, der die australische Abteilung unserer Dienststelle leitet. Wir hatten schon oft miteinander korrespondiert und kannten uns daher. Aber kein Mensch wusste etwas davon, dass ich kommen sollte. Schließlich riefen wir in New York an, und da erklärten uns Forbes und der Boss, Forbes habe nie bei mir angerufen. Sag mal, Steve, kannst du dir einen Reim darauf machen?«
    Steven Seabrook schluckte ein paar Mal trocken, ehe er wieder sprechen konnte: »Ich fürchte, ja. Bill. Die Kidnapper -« .
    »Kidnapper?«, fiel Bill McGuir ihm beinahe schreiend ins Wort. »Was für Kidnapper?«
    »Versprich mir, dass du jetzt nicht erschrickst. Bill, aber sie…haben Teddy geholt. Heute Nacht vor anderthalb Stunden etwa…«
    Ich nahm Steven Seabrook den Hörer aus der Hand und meldete mich: »Sie sprechen jetzt mit Jerry Cotton von FBI, Mister McGuir. Ich habe mitgehört, was Sie Mister Seabrook berichteten. Es ist ganz offenkundig, dass man Sie hier aus dem Weg haben wollte. Unbekannte Gangster haben vor etwa anderthalb Stunden Ihren Sohn entführt.«
    Ich hörte einen rauen Laut, ein Poltern, lange Zeit nichts und dann wieder Bill McGuirs Stimme. Die Stimme klang verändert, angstvoll verzerrt.
    »Entschuldigen Sie, Agent Cotton, mir ist eben der Hörer aus der Hand gefallen, als…«
    Er brach ab.
    Nach einer langen Pause flüsterte er: »Haben sie sich schon gemeldet? Wie viel verlangen sie, was…?«
    »Es hat sich noch niemand gemeldet, Mister McGuir, und deshalb möchte ich Sie jetzt auch bitten, das Gespräch zu beenden. Ich muss noch meine Dienststelle und Washington anrufen und außerdem könnten die Kidnapper misstrauisch werden, wenn sie versuchen sollten, Kontakt aufzunehmen und diese Nummer wäre ständig besetzt.«
    »Das ist eine Geheimnummer«, sagte Steven neben mir, »die kennen nur einige unserer intimsten Freunde.«
    »Gut«, sagte Bill McGuir, »ich höre auf und fliege auf schnellstem Weg zurück. Ich - Teddy, mein Gott, Teddy…«
    Es knackte in der Leitung. Er hatte aufgelegt. Ich erledigte noch meine beiden Anrufe.
    ***
    Eine halbe Stunde später rückten so unauffällig wie möglich sechs Kollegen mit Spezialabhörgeräten, einem Tonbandgerät und noch so allerlei Dingen an, die uns bei Entführungen schon beste Dienste geleistet hatten. Die Genehmigung dazu hatten sie sich schon besorgt.
    Phil war auch angekommen, und während vier Mann unten im Keller ihre Zauberkästen installierten, ging ich mit

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