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0355 - Der Doppelagent von Rumal

Titel: 0355 - Der Doppelagent von Rumal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben Batabano gefoltert und von ihm die Koordinaten Last Hopes erfahren. Jetzt benutzen sie Batabanos Schiff, um Last Hope zu vernichten."
    Waringer war bei den Worten des Generals blaß geworden. Er wußte, daß der Verdacht nicht einfach aus der Luft gegriffen war. Wenn an Bord von Batabanos Schiff alles in Ordnung war, warum meldete sich der Captain dann nicht? Daran, daß man den Tyotchabellianer über Funk hörte, war zu erkennen, daß die Funkanlage der TITMOUSE in Ordnung war.
    „Wir müssen das Schiff abschießen", sagte Heks ernst. „Wir haben keine andere Wahl. Selbst wenn wir Batabano dabei töten sollten. Wir können nicht das Risiko eingehen und eine Bombe in die Nähe von Last Hope gelangen lassen."
    Mit Waringer ging eine Veränderung vor. Er straffte sich und hielt dem Blick des militärischen Kommandanten stand.
    „Die TITMOUSE wird nicht vernichtet", entschied er. „Sobald sie nahe genug ist, wird sie mit einem Traktorstrahl gelandet."
    „Das ist unverantwortlich!" tobte Koster Heks. „Sie setzen unser aller Leben aufs Spiel, ganz zu schweigen davon, daß Sie diesen Stützpunkt gefährden."
    „Immer mit der Ruhe, General", gab Waringer zurück. „Sie sind militärischer Kommandant, und ich weiß, daß Sie für alles verantwortlich sind, was die Sicherheit unserer Station anbelangt. In diesem speziellen Fall enthebe ich Sie der Verantwortung. Leutnant Oak von Heusen ist mein Zeuge."
    „Das nützt mir wenig, wenn ich tot bin", sagte der General tonlos. Er drehte sich abrupt um und verließ den Kontrollraum.
    „Ich befürchte, ich habe ihn sehr verärgert", sagte Waringer bedrückt.
    Der Ortungsingenieur befeuchtete nervös seine Lippen.
    „Hoffentlich behalten Sie recht", sagte er. „Das Ding kommt immer näher und wird nicht langsamer."
    Waringer warf dem jungen Offizier einen verzweifelten Blick zu. Er wußte, welche Verantwortung er übernommen hatte. Auch dann, wenn alles gutging, würde ihm Koster Heks diese Handlungsweise niemals verzeihen können.
    „Geoffry!" rief eine weibliche Stimme im Eingang.
    Waringer wandte sich um und sah Suzan hereinkommen. Seine junge Frau trug eine Uniform der Solaren Flotte.
    „Ich habe den General draußen gesehen", sagte sie. „Er machte einen verärgerten Eindruck."
    Sie kam zu ihrem Mann und schmiegte sich an ihn. Leutnant Oak von Heusen verzog das Gesicht.
    Wann, so fragte er sich, würden sich diese beiden endlich einmal abgewöhnen, sich bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit in die Arme zu sinken? Oak von Heusen würde sowieso nie verstehen, warum ein so hübsches Mädchen wie Suzan einen Mann wie Waringer geheiratet hatte.
    Waringer erklärte seiner Frau, was geschehen war.
    „Ich vertraue dir, Liebling", flüsterte sie. „Der General wird seinen Ärger schnell vergessen."
    Oak von Heusen krümmte sich im Sessel, als hätte er Schmerzen, als hinter ihm schmatzende Geräusche hörbar wurden. Verdammt dachte er. Jetzt gibt es wirklich andere Dinge zu tun. Er räusperte sich durchdringend.
    „Sie wissen, was zu tun ist, Leutnant", sagte Waringer. „Ich befehle Ihnen, das kleine Raumschiff auf Last Hope zu landen. Benachrichtigen Sie mich, wenn es zu Zwischenfällen kommen sollte. Ich bin in meinem Büro."
    „In Ihrem Büro?" wiederholte Oak von Heusen fassungslos. „Was sollen wir tun, wenn es sich tatsächlich um eine Bombe handelt?"
    „Dann", erwiderte Waringer sanft, „ist es schließlich gleichgültig, ob ich hier im Kontrollraum oder in meinem Büro in eine Atomwolke verwandelt werde."
    Einer solchen Logik, dachte Oak von Heusen resignierend, war nichts entgegenzusetzen. Er hoffte, daß General Koster Heks bald wieder das Kommando übernahm. Heks war zwar ein strenger Vorgesetzter, aber bei ihm wußte man wenigstens, woran man war.
    Außerdem küßte er im Dienst keine Frauen.
     
    *
     
    Dr. Geoffry Abel Waringer atmete auf, als das Diskusschiff landete, ohne daß eine Explosion erfolgte. Über die Fernortung waren deutlich die großen gelben Buchstaben über der Hauptschleuse zu erkennen.
    TITMOUSE, las Waringer.
    Er hatte den kleinen Bildschirm in seinem Büro eingeschaltet, der normalerweise hinter einem Bücherregal verborgen war. Niemand brauchte zu wissen, daß er sich auch mit Dingen außerhalb seiner Laboratorien beschäftigte.
    Suzan saß ein paar Meter von ihm entfernt mit übereinandergeschlagenen Beinen im Sessel.
    „Es ist die TITMOUSE", sagte Waringer. „Aber wo ist Captain Vito Batabano?"
    „Vielleicht

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