Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0355 - Der Doppelagent von Rumal

Titel: 0355 - Der Doppelagent von Rumal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
seinem Raumschiff aufgehalten hatten.
    Batabano schätzte, daß auf dem dritten Mond des Planeten Hep-Tart dreitausend Akonen und Antis lebten, die alle dem Geheimbund CONDOS VASAC angehörten. Es würde einige Zeit dauern, bevor man die beiden Techniker vermißte. Niemand würde auf den Gedanken kommen, daß Vito Batabano für ihr Verschwinden verantwortlich war.
    Batabano wußte, daß er sich diesen Zwischenfall hätte ersparen können, wenn er die Bordpositronik erst jetzt programmiert hätte. Er war jedoch schon vor ein paar Stunden an Bord der TITMOUSE gewesen, um die Flugkoordinaten zu berechnen und zu programmieren.
    Batabano wischte sich den Schweiß von der Stirn. Osterlizer schnurrte zufrieden und schmiegte sich dicht an Batabanos Nacken. Zweifellos verfügte der Tyotchabellianer über eine gewisse Intelligenz, aber er schien nicht zu begreifen daß sein terranischer Freund schwer verwundet war und verzweifelt gegen eine Ohnmacht ankämpfte.
    Batabanos rechte Hand umschloß den Starthebel. Zum Glück war alles vorbereitet. Die Automatik war eingestellt.
    Die TITMOUSE hob sich von der Oberfläche des Mondes Hep-Tart III ab. Niemand forderte Batabano zur Umkehr auf.
    Der Captain hatte keine schmerzstillenden Mittel an Bord. Alles, was er tun konnte, war, einen notdürftigen Verband anzulegen. Er bezweifelte jedoch, daß er die Kraft dazu besaß.
    „Hoffentlich war nicht alles umsonst, Osterlizer", preßte er hervor.
    Das dreißig Zentimeter große Wesen auf seiner Schulter breitete den bauschigen Schwanz aus und schlug damit vergnügt gegen Batabanos Hinterkopf.
    „Krrrr, krrrr, krrrr!" machte der Tyotchabellianer.
    „Ich weiß", murmelte Batabano. „Im Augenblick kann ich dir nichts zum Essen machen."
    Mit zitternden Fingern zog Batabano eine Zigarette aus der Brusttasche seiner Uniformjacke. Nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es ihm endlich, sie anzuzünden. Er inhalierte den Rauch und fühlte sich etwas besser.
    Osterlizer nieste empört, als er den Qualm einatmete.
    „Schon gut, mein Freund!" sagte Batabano. Er hob mühevoll einen Arm und kraulte den Tyotchabellianer am Bauch. Osterlizer streckte sich behaglich, und seine beiden großen Augen wurden feucht.
    Die TITMOUSE raste aus dem Greenbarrier-System hinaus.
    Batabano atmete auf. Er hatte noch einmal Glück gehabt. Niemand auf Hep-Tart III schöpfte Verdacht. Er konnte nach wie vor als Agent für die USO arbeiten und wertvolle Informationen über die verbrecherische CONDOS VASAC besorgen. Allerdings hingen seine weiteren Einsätze von der Art seiner Verwundung ab. Wenn er Pech hatte, starb er auf seinem Flug nach Last Hope oder blieb sein Leben lang ein Krüppel.
    Auf jeden Fall mußten die Verantwortlichen des Solaren Imperiums erfahren, welche gefährlichen Pläne die Akonen verwirklichen wollten. Vito Batabano hatte nur davon erfahren, weil er seit Jahren das Vertrauen der CONDOS VASAC genoß.
    Batabano stemmte sich aus dem Pilotensessel hoch. Er mußte sich an der Lehne festhalten. Vor seinen Augen wurde es schwarz. Die Zigarette fiel aus seinem Mund. Daran, daß Osterlizer sich festklammerte, erkannte er, daß er mit dem Oberkörper hin und her schwankte. Der Schwächeanfall ging vorüber, aber die Schmerzen in seiner Hüfte ließen nicht nach. Er brauchte zehn Minuten, um die Überreste des Schutzanzugs auszuziehen, eine Arbeit, die sich normalerweise in einer Minute erledigen ließ.
    Inzwischen hatte die TITMOUSE das Greenbarrier-System weit hinter sich gelassen und war in Linearflug übergegangen. Batabano war stolz auf sein kleines Schiff, das eine Sonderanfertigung der USO war. Es war leistungsfähiger als manches wesentlich größere Schiff.
    Der Captain warf einen letzten Blick auf die Kontrollen und schleppte sich dann in die kleine Nische, die ihm gleichzeitig als Schlaf- und Kochraum diente. Außerdem bewahrte er hier seine persönlichen Besitztümer auf.
    Captain Vito Batabano war ein zwei Meter großer Rumaler. Wie alle Männer vom terranischen Kolonialplaneten Rumal besaß er eine rotbraune Haut und kleine, verkniffen wirkende Augen.
    Batabanos rotes Haar stand widerspenstig in alle Richtungen. Er war hager und sehnig, seine Ausdauer war berühmt.
    Batabano kam an den beiden Toten vorbei. Er fragte sich, ob er sie in den Weltraum stoßen sollte. Er verwarf den Plan, weil er wußte, daß er nicht die Kraft besaß, ihn zu verwirklichen.
    In der Nische ließ er sich auf sein schmales Bett sinken. Osterlizer kroch unter das

Weitere Kostenlose Bücher