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0355 - Die Bande der Nachzehrer

0355 - Die Bande der Nachzehrer

Titel: 0355 - Die Bande der Nachzehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Arme.
    »Verdammt, alter Freund, ich freue mich, dich zu sehen.« Marek schlug mir auf die Schultern, wobei ich ihm in nichts nachstand.
    »Wie war die Fahrt?« fragte er mich.
    »Lang, aber nicht schlecht.«
    »Dann bist du ausgeruht?«
    »Mal sehen.«
    Er lachte. »Komm, wir werden ein Glas trinken. Da kann ich dir alles erzählen.«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    Im Bahnhof selbst befand sich keine Raststätte. Die fanden wir an der Vorderseite der Bahnhofshalle, und zwar dem Gebäude gegenüber. In einem grauen Steinhaus war sie untergebracht, und als wir sie betraten, empfingen uns Rauch und bullige Wärme. Letztere wurde von einem Kanonenofen abgegeben, der in der Ecke stand.
    Ich sah nur Männer, die sich in dem großen Gastraum aufhielten, und hier traf ich auch die beiden Typen mit der Lederjacke wieder.
    Sie hockten an einem Tisch und hatten Krüge mit Bier vor sich stehen. Uns warfen sie scharfe Blicke zu.
    Auch Marek hatte sie bemerkt. »Kennst du die beiden?« fragte er mich.
    »Nein.«
    »Weshalb interessieren sie sich dann für dich?«
    »Keine Ahnung. Sie saßen jedenfalls im gleichen Zug und sind in Klausenburg eingestiegen.«
    »Sag das Wort Klausenburg nicht zu laut. Die Stadt heißt jetzt Cluj.«
    »Meinetwegen auch das.« Wir hatten einen Tisch am Fenster gefunden und auch ziemlich weit vom heißen Ofen entfernt. Ich zog meine Jacke aus und schob sogar die Ärmel des Pullovers in die Höhe, denn so heiß war es in dem Raum.
    Der Wirt kam. Sein Schnauzbart war prächtig gewachsen. Er hatte die Enden zudem nach oben gezwirbelt. »Was darf ich bringen?«
    »Barak!« sagte Marek. »Zwei Doppelte.«
    »Gut. Sonst noch etwas?«
    Ich bestellte einen Tee, Marek nichts.
    Der Wirt nickte und ging.
    »Ist der immer so unfreundlich?« fragte ich.
    Marek hob die Schultern. »Weiß ich nicht. Ich bin nicht so oft hier.«
    »Weshalb bist du überhaupt gekommen?« wollte ich von ihm wissen und kam bereits dem Kern der Sache näher.
    Marek nickte. Bevor er eine Antwort gab, wartete er noch, bis der Wirt die Gläser vor uns aufgebaut hatte. Ich schielte auf die klare Flüssigkeit und dachte daran, daß ein Doppelter schon verdammt viel war. Marek kippte ihn weg, ich war da vorsichtiger. Nach dem ersten Schluck nahm ich den zweiten, und damit war das Glas leer.
    »Dann komm mal zur Sache«, bat ich ihn.
    Marek nickte. »Und wie. Es geht diesmal nicht um Vampire, sondern um Nachzehrer.«
    »Ghouls?«
    »Ja, das sagst du. Ich nehme lieber den alten Begriff. Außerdem sind Nachzehrer ja keine direkten Ghouls. Sie verschlingen oft alles, auch ihre eigene Totenkleidung.«
    »Okay, gut. Und wie oder wo sind sie aufgetaucht?«
    »Hier in Hacea.«
    »Hatte das einen Grund?«
    »Ja.« Marek nickte. »Jedenfalls nehme ich es an«, schwächte er seine direkte Antwort ab. »Der Boden dieser Stadt ist verflucht. Und zwar verflucht durch einen alten Friedhof, den es eigentlich nicht mehr gibt, der aber trotzdem noch existiert.«
    »Das begreife ich nicht.«
    »Die Sache ist folgende, John. Der Friedhof, von dem ich gesprochen habe, ist vor einiger Zeit eingeebnet worden. Er befindet sich am Rande der Stadt, und wie ich erfahren habe, soll er verflucht gewesen sein.«
    »Wieso?«
    »Hier hat ein entfernter Verwandter Draculas gehaust.«
    »Der war aber ein Vampir.«
    »Ich sprach auch nur von einem entfernten Verwandten. Jedenfalls hält sich das Gerücht. Dieser entfernte Verwandte war ein verarmter Adeliger, ein Zigeunerfürst, der durch das Land reiste und allerlei Dinge verkaufte, ein Marketender. Er kam nach Hacea und hat seine Sippe mitgebracht. Die Menschen hier wollten ihn nicht. Sie hatten auch Angst vor ihm. Zur gleichen Zeit lebte Dracula. Seine Knute war furchtbar. An ihn kamen die Menschen nicht heran, aber an den Zigeunerfürst mit Namen Zirka. Er lief ihnen praktisch in die Falle, und das nutzten sie aus. Sie erschlugen ihn und seine Sippe.«
    »Also Mord«, stellte ich mit düsterer Stimme fest.
    »Leider.«
    »Begrub man die Leute dann?«
    »Ja, man schaufelte sie regelrecht ein. Am Rand des Ortes, der damals noch nicht so groß gewesen war und weit weg von den Häusern. Man glaubte, vor ihnen Ruhe zu haben, aber einer aus der Sippe ist entkommen, wie man später erfuhr. Und der schwor Rache.«
    »Ein alter Fluch also.«
    »Nicht ganz. Dieser Mann kam nicht zurück, um zu töten, er tat etwas anderes. Er buddelte sich ein Loch und schaffte es tatsächlich, an die Gräber zu gelangen.«
    »Moment, du meinst, daß

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