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0355 - Monster aus dem Mörderwald

0355 - Monster aus dem Mörderwald

Titel: 0355 - Monster aus dem Mörderwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf ihre Weise und fraß beide.
    Dann ruckte der Kopf herum, und die großen, blauviolett schillernden Augen richteten sich auf Gryf.
    Der suchte den Dhyarra-Kristall und konnte ihn nicht finden. Dabei spürte er, daß der Dhyarra in der Nähe war!
    »Na, komm her«, murmelte Gryf. »Und laß dir den Schädel spalten, du Ungeheuer…«
    Die Echse ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie griff mit vorgerecktem Rachen an. Gryfs Zauberschwert wirbelte einige Male durch die Luft, und jedesmal berührte es den Drachenschädel der Riesenechse und brachte ihm Verletzungen bei. Die letzten drei waren tödlich, und zuckend brach das Biest im Wasser zusammen.
    Da sah Gryf etwas funkeln, als das Ungeheuer im Todeskampf mit den Extremitäten ruderte.
    Der Dhyarra-Kristall hatte sich zwischen den Krallen einer der Klauen festgeklemmt!
    Gryf hieb die noch zuckende Pranke mit dem Schwert ab und konnte danach den Kristall gefahrlos befreien. Triumphierend wog er ihn in der Hand. Der aktivierte Kristall prickelte auf seiner Haut. Gryf betrachtete die Echsenklaue. Das Riesenreptil mußte hier unempfindlich gewesen sein, denn Gryf bemerkte große schwarze Brandflächen. Der Kristall hatte sehr wohl gewirkt, obgleich die Echse nicht schmerzhaft darauf reagiert hatte.
    »Also dann«, murmelte der Druide. »Sehen wir einmal nach, was unser Freund, der Meister des Übersinnlichen, außer Warten gerade macht…«
    Und per zeitlosem Sprung kehrte er in das Haus, in das Zimmer, in das Chaos, zurück.
    ***
    Zamorra versuchte, die Kraft des Amuletts gegen die eindringenden Pflanzen- und Tierbestien zu richten. Aber es fehlte ihm an Konzentrationsfähigkeit. Das Warten hatte an seinen Nerven gezerrt, die Aussichtslosigkeit der Situation ebenfalls. Leonardo und Eysenbeiß würden ihre Freude dran haben, wenn sie mich hier sehen könnten, dachte er verbissen.
    Im nächsten Moment war Gryf neben ihm und drückte ihm etwas Rundes in die Hand, das blau funkelte. »Hier, Alter… mach sie fertig…«
    Der Dhyarra-Kristall!
    Zamorra hätte fast erleichtert aufgeschrien. Er spürte schon die Kraft des aktivierten Kristalls.
    Und dann schlug er mit dieser Energie zu, die schier unerschöpflich sein mußte. Er versenkte sich in den Kristall, und plötzlich durchschaute er auch die Struktur der veränderten Pflanzen und Tiere.
    Eine eigenartige Kraft hatte diese Veränderung bewirkt. Eine Substanz hatte sich ausgebreitet und wie ein Virus alles infiziert, das nicht Mensch hieß. Auf diese Substanz konzentrierte Zamorra sich jetzt.
    Die Umwelt versank für ihn. Er hörte nicht mehr die Schreie und Flüche der Menschen, die gegen die Bestien fochten und sich ihren Fluchtweg freizukämpfen versuchten, mit der Kraft der Verzweiflung. Er tastete sich nur an die seltsame Substanz heran.
    Sie war der Auslöser!
    Und sie war in sich stofflich gewordene Schwarze Magie. Aber sie war auch noch mehr.
    Shoruganus ! schrie es in Zamorras Bewußtseinstiefen. Shoruganus !
    Mit diesem Begriff konnte er nichts anfangen, der sich plötzlich immer wieder in seinem Bewußtsein wiederholte. Shoruganus! Shoruganus!
    Zamorra fühlte, daß er unmittelbar vor der Lösung des Rätsels stand. Aber was war Shoruganus?
    Es wurde ihm nicht bewußt, daß er diese Frage laut gestellt hatte, aber dann schreckte er zusammen, als er Gryf sagen hörte: »Shoruganus? Das ist doch ein Dämon der höheren Ränge, bloß ist der nie so in Erscheinung getreten wie Es’chaton oder Grohmhyrxxa und Pluton… aber unter Dämonen wie Astaroth, Asmodis, Belphegor und anderen hat er immer nur die zweite Geige spielen können… Und der soll hierfür verantwortlich sein? Das glaube ich nicht, Zamorra!«
    In dessen Unterbewußtsein hallte es wieder: Shoruganus!
    Da begriff er, woher dieser Ruf kam.
    Es war kein Ruf! Es war eine Identität, die Aufprägung eines dämonischen Bewußtseins! Shoruganus hatte nicht Pflanzen und Tiere umgewandelt. Shoruganus war Tiere und Pflanzen! Etwas von seiner Substanz steckte in jedem dieser mörderischen Bäume oder Monster. Der Dämon war mit seiner Substanz, mit all seinen Atomen, in diesem Mörderwald und seinen tierischen Bewohnern aufgegangen!
    Und darüber war er gestorben, nur lebte er partikelweise, dezentralisiert, in ihnen weiter.
    Das aber hatte er bestimmt nicht freiwilig getan.
    Jemand hat Shoruganus vernichtet und seine Überreste dazu verwandt, diesen Schrecken zu erzeugen, hörte Zamorra, wieder die Stimme in sich, die er nicht eindeutig dem Amulett

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