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0356 - Ein Zeitpolizist desertiert

Titel: 0356 - Ein Zeitpolizist desertiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sterben lassen, Altotos", sagte Rillos und bediente sich der unter den Halutern gebräuchlichen freundschaftlichen Anrede.
    Alto gab ein undeutliches Brummen von sich. Bysiphere verstand daß die Haluter instinktiv fürchteten, etwas zu erfahren, was für ihr Volk von schwerwiegender Bedeutung sein konnte. Nur deshalb wollte Rillos dem verwundeten Zeitpolizisten nicht helfen.
    Hisso Rillos sah zu, wie sich sein Partner um Tro Khon bemühte. Schließlich gab er sich einen Ruck und half Alto bei der Behandlung des Verwundeten. Bysiphere hörte Reginald Bull aufatmen.
    Etwa zwanzig Minuten verstrichen.
    „Ich glaube, er kommt zu sich", sagte dann Camaron Olek."
    Für Bysiphere hatte sich Tro Khons Zustand nicht sichtbar verändert, aber er bezweifelte die Worte des Oberstleutnants nicht.
    Rillos und Alto hoben Tro Khon hoch und schleppten ihn zu seinem Sessel. Bysiphere sah, daß der Zweitkonditionierte Arme und Beine unkontrolliert bewegte. Als er im Sessel saß, kam Tro Khon endgültig zu sich. Seine großen Augen blickten verständnislos. Plötzlich griff er mit einer Hand in seinen Nacken. Die beiden Haluter hatten einen Verband angelegt. Tro Khon stöhnte auf, als er ihn berührte.
    „Jetzt sind Sie an der Reihe, Olek", sagte Bully leise. „Sie wissen, was auf dem Spiel steht. Sprechen Sie mit ihm."
    Obwohl Tro Khon im Sessel kauerte, reichte ihm Olek nur bis zur Schulter.
    „Sind Sie kräftig genug, um sich mit uns unterhalten zu können?" fragte Camaron Olek. Bysiphere konnte beobachten, daß sich die Hände des Oberstleutnants vor innerer Erregung verkrampften.
    „Ich kann sprechen", antwortete der Zweitkonditionierte.
    „Wir sind froh, daß es Ihnen gelungen ist, sich von Ihrem Symbionten zu befreien", sagte Olek. „Jetzt besteht die Möglichkeit, daß wir Ihnen unsere Unschuld beweisen. Wir haben Material mitgebracht, an Hand dessen wir Ihnen zeigen können, daß wir niemals ein Zeitverbrechen im eigentlichen Sinn begangen haben."
    Als Tro Khon nicht antwortete, fuhr Camaron Olek fort: „Sie haben im Wega-Sektor einen Dolan vernichtet, der kurz zuvor ein terranisches Schiff angegriffen und zerstört hat. Einen eindeutigeren Beweis Ihres Meinungsumschwungs konnten Sie uns nicht geben."
    „Sie verkennen die Situation", entgegnete Tro Khon. Er sprach langsam, aber deutlich. „Ich habe den Dolan nicht angegriffen, um etwas zu beweisen, oder die Vernichtung Ihres Schiffes zu rächen. Ich bin dem anderen Zweitkonditionierten nur zuvorgekommen. Wenige Augenblicke später hätte man ihn davon unterrichtet, daß ich meinen Symbionten getötet habe. Diese Nachricht hätte ihn zu einem Angriff auf meinen Dolan veranlaßt."
    Olek wurde unsicher. Die Männer in der Zentrale des Dolans blickten sich betreten an. Das war eine völlig neue Situation. Tro Khon hatte in eigenem Interesse gehandelt, und er schien alles andere als ein begeisterter Verbündeter der Terraner zu sein. Bysiphere konnte sich vorstellen, daß Tro Khons wiedergefundener Wille in einem heftigen Kampf mit jahrhundertealten Gewohnheiten stand. Der Zweitkonditionierte hatte sich von seinem Symboflex-Partner getrennt, aber das bedeutete nicht, daß er sich von uralten Überlieferungen endgültig gelöst hatte.
    Bully gab Olek ein Zeichen, das Gespräch fortzusetzen. „Sie können nicht mehr zur Zeitpolizei zurückkehren, weil man Sie sofort töten würde. Einen Schritt haben Sie bereits getan. Warum zögern Sie, den endgültigen Schritt zu tun und uns zu unterstützen?"
    „Ich bin ein Zerstörer der alten Ordnung", murmelte Tro Khon.
    „Was heißt das?" fragte Olek sofort. „Drücken Sie sich deutlicher aus."
    „Ich weiß es nicht", sagte Tro Khon widerwillig. „Alles, was ich weiß, ist, daß ich ein Verräter bin."
    Bully trat neben Olek.
    „Es ist kein Verrat, wenn man sich aus der Sklaverei befreit", sagte er.
    „Ich habe mich befreit, das ist richtig", antwortete der Zweitkonditionierte. „Damit habe ich gleichzeitig die alte Ordnung gefährdet, was früher oder später zu meinem Tod führen muß. „ „Das sind alles nur Vermutungen", warf Mercant ein. „Es ist doch offensichtlich, daß man diese Ängste in Ihrem Unterbewußtsein verankert hat, um Sie für den Fall zu präparieren, daß Sie Ihren Symbionten verlieren."
    „Das kann schon sein", schränkte Tro Khon ein.
    Bysiphere konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Verhandlungen festgefahren waren, bevor sie richtig begonnen hatten. Der Zeitpolizist war alles andere

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