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0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

Titel: 0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Minuten.«
    »Das kommt auch bei uns hin. Ende.« Quentin wollte nicht mehr weitersprechen.
    Er hockte still im Wagen und starrte durch die Scheibe nach draußen. Auch der Fahrer sagte nichts. Quentin konnte auch seinen Männern keine Befehle mehr geben. Jeder Soldat sollte seinen Gefühlen freien Lauf lassen können. Ob er schrie, zitterte oder betete.
    Es war ihm egal.
    Der Captain merkte selbst, wie sie immer tiefer in den Boden sackten. Das geschah nicht gleitend, eher ruckweise, als wäre der Boden ein Ungeheuer und würde nur immer sein Maul für einen Moment öffnen, um das Opfer weiter in die Tiefe zerren zu können.
    Auch Quentin merkte, wie die Todesangst von ihm Besitz ergriff.
    Er hatte sich immer für einen harten Burschen gehalten. Gestählt worden war er im Feuer des Falkland-Krieges, aber was er hier erlebte, war so grauenhaft, daß ihm einfach die Worte fehlten.
    Er wunderte sich darüber, wie ruhig sein Fahrer war. Er hockte starr neben dem Captain, hatte die Hände auf das Lenkrad gelegt und starrte durch die Scheibe.
    Plötzlich aber bewegte er sich. Er handelte so schnell, daß Quentin überrascht wurde.
    Mit einem Ruck hatte der Fahrer die Tür aufgestoßen. Die kalte Luft drang in das Fahrerhaus und verdrängte den Geruch des Angstschweißes. Die Worte blieben Quentin im Hals stecken. Sein Fahrer stand für einen Moment in der Ausstiegsluke und stieß sich plötzlich ab. Mit einem gewaltigen Satz sprang er dem Sumpf entgegen.
    »Ich komme!« brüllte er dabei, und ein jeder hörte das laute Klatschen, als er in die schwammige Flüssigkeit hineinsprang und sein Ruf mit einem Gurgeln erstickte.
    Quentin wurde noch bleicher. Auch die Schreie der übrigen Soldaten waren verstummt, und der Captain fragte sich, ob sein Fahrer nicht die beste Lösung gewählt hatte.
    Dessen Todesangst jedenfalls war vorbei.
    Die der anderen stieg weiter…
    ***
    Ich kam gut durch den Wald.
    Das Gespenst aus dem Hexenforst war ein ausgezeichneter Führer. Ihm gehorchten die wild wuchernden Zweige, die Äste der Bäume. Sie schienen sich vor der bleichen Gestalt, die mich führte, verneigen zu wollen, denn sie glitten zur Seite, und es gab kein Hindernis, das mich auf meinem Weg in die Tiefe noch aufhielt.
    Das bleiche Licht hatte sich ausgebreitet wie ein in der Luft schwebender Teppich. Es wies mir den Weg. Ich sah die aus Zweigen, Ästen und Lianen bestehende Umgebung fahl und geisterhaft leuchten, wie die Szenerie in einem fremden Märchenwald, der durch Engelschein verzaubert wurde.
    Nun, der Schein der Engel war hier nicht vorhanden. Eher das Gegenteil, ein Widerlicht des Teufels.
    Schritt für Schritt drang ich tiefer in den Hexenforst. Manchmal vernahm ich leise Rufe oder Schreie. Aus der Tiefe waren sie gedrungen, erreichten meine Ohren, und trotz der Entfernung hörte ich die Angst deutlich hervor.
    Das mußten die Soldaten sein, die ebenfalls Gefangene dieses Waldes waren.
    Ich dachte auch an meine beiden Freunde Suko und Will. Mit dem Jeep waren sie in diese Hölle hineingefahren. Ich hoffte für sie, daß beide stark genug waren, sich gegen die Kräfte stemmen zu können, die das Gespenst erweckt hatte.
    Die Zeit verging mir viel zu langsam. Jede Sekunde, die verrann, konnte einem Menschen das Leben kosten. Aber das Gespenst ließ sich Zeit. Für diesen Geist zählten weder Sekunden, Tage noch Wochen.
    Der Wald wurde immer dichter. Ich drückte mich an Ästen und Zweigen vorbei, die wie kahle Hände gegen mein Gesicht greifen wollten, um die Haut zu zerkratzen.
    In dieser Umgebung waren die Bäume höher und auch dichter geworden. Wenn ich nach oben blickte, war es mir kaum möglich, den Himmel zu sehen. Dicht belaubte Kronen nahmen mir den Blick. Die Baumriesen kamen mir vor wie majestätische Überbleibsel aus den Anfängen unseres Planeten.
    Wo aber wuchs der Blutbaum?
    Nach rechts führte der Weg. Vorbei an dichtem Unterholz, das eine undurchdringliche Wand bildete.
    Anschließend sah ich ihn.
    Ja, das mußte er einfach sein. Und auch das Gespenst bewegte sich nicht mehr weiter.
    Es hatte sich in der gewaltigen Baumkrone ausgebreitet und bedeckte die Ansammlung aus Zweigen, Ästen und Laub wie ein blasses, durchscheinendes Leichentuch.
    Dazwischen aber schimmerte deutlich und auch intensiver die unheimliche Knochenfratze.
    Ich glaubte nicht, daß sie größer geworden war, obwohl es mir so vorkam, denn sie hatte eine breitere Fläche eingenommen und spannte sich praktisch von einem Ast zum anderen.
    Da

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