Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

Titel: 0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht. Wie die anderen hockte er mit wachsbleichem Gesicht auf der Ladefläche und wartete auf das Ende…
    ***
    Ich wollte es stoppen!
    Daß der General nicht ohne Grund geschossen hatte, hatte ich mir längst gedacht. Ein Mann wie er mußte sich schon in arger Bedrängnis befinden, wenn er so reagierte.
    Als ich die Tür erreicht hatte, hörte ich hinter mir den Motor des Jeeps anspringen. Suko hatte den Wagen gestartet, drehte ihn jetzt und fuhr auf den dichten Wald zu, der noch immer zuwucherte und schon bald eine undurchdringliche Wand bildete.
    Das alles war für mich nicht interessant. Ich hatte es nicht gesehen, ahnte aber dennoch, daß sich im Haus eine Hölle abspielen mußte. Vor der Tür stoppte ich meinen Schritt.
    Mit dem Kreuz und der Beretta wollte ich gegen die Mächte der Natur ankämpfen, riß die Tür auf und prallte zurück, denn aus dem Rechteck quoll mir das Grauen entgegen.
    Das Grauen in Form mordender und gefährlicher Pflanzen.
    Es waren Blüten, Blätter, Stengel und Stiele. Alle mehrfach vergrößert. Zudem war die Form eine andere geworden. Sie waren weicher geworden und zäher. Sie peitschten mir entgegen. Ich mußte noch weiter zurück und konnte nur durch ein rasches Kopfeinziehen dem Grauen entwischen.
    Vom General hatte ich nichts gesehen, aber er mußte in dieser Hölle stecken.
    Lebend?
    Wohl kaum. Wie ich diese gefährlichen Pflanzen einschätzte, hatten sie dafür gesorgt, daß dem General keine Chance mehr blieb.
    Wahrscheinlich war er auf schlimme Art und Weise erwürgt worden.
    In mir tobte der Zorn.
    Okay, ich hatte ein gewisses Verständnis für die Probleme dieses Gespenstes gehabt, aber nicht für einen Mord. Seltsamerweise brannte innerhalb des Raumes noch das Licht.
    Ich stand weit genug entfernt im Düstern und hielt meinen Blick auf den Eingang gerichtet.
    Das Türrechteck und auch der Raum dahinter waren ausgefüllt von einem grünen Wirrwarr, das mit einigen Brauntönen versetzt wurde. Dennoch gab es genügend freie und auch erhellte Flächen, um hindurchschauen zu können. Dieser Arm mit dem Uniformärmel gehörte nicht zu den Pflanzen, sondern einem Menschen.
    Da dieser Dschungel nie ruhig blieb, entstanden Lücken, durch die auch ich schauen konnte, so daß ich nicht nur einen Arm sah, sondern auch einen weiteren Teil des Körpers.
    Der General hing innerhalb der pflanzlichen Hölle wie eingeklemmt. Sein Kopf war zur Seite gesunken, ich sah sein Gesicht und auch die dunkle Flüssigkeit, die meiner Ansicht nach nur Blut sein konnte. Es konzentrierte sich an einer Stelle des Kopfes, etwa in Stirnhöhe, so daß ich nicht lange zu raten brauchte, wie die Verletzung entstanden war.
    Der General war erschossen worden.
    Er also hatte gebüßt, aber die verfluchte Rache des Gespenstes war damit noch nicht beendet.
    Das spürte ich in den nächsten Augenblicken. Im Zimmer wurde es dunkler. Von der Oberfläche der Pflanzen verschwand der blasse Schein.
    Etwas heulte vor mir auf. Ich zog unwillkürlich den Kopf ein, der Blick blieb trotzdem auf dem Türrechteck haften, und so bekam ich mit, wie das Gespenst aus dem Hexenforst den Raum verließ.
    Es jagte aus der Tür.
    Ein unheimlicher weißer Geist, der vor mir in den dunklen Himmel stieg, das Pfeifen beibehielt und sich dann drehte.
    Ich war zurückgesprungen, hatte den Kopf in den Nacken gelegt, hielt Kreuz und Beretta fest und war trotz meiner gefährlichen Lage darauf gespannt, was das Gespenst von mir wollte.
    Als einen Verbündeten und Freund konnte es mich nicht einstufen. Ich hatte ihm deutlich genug zu verstehen gegeben, was ich von seinen Aktivitäten hielt, wie sie dieser Geist gezeigt hatte.
    Bei Mord hörte der Spaß auf!
    Das Gespenst war aus dem Raum und in die Höhe gejagt. Jetzt kreiste und tobte es über mir, drehte sich am Himmel und stieß Geräusche aus, die ebenso ein Hohnlachen sein konnten wie ein grausames Versprechen.
    Ich sah ihn deutlich.
    Er war tatsächlich ein Geist oder ein Gespenst. Etwas Menschliches, wie vorhin im Wald, hatte er nicht an sich. Ich sah die weißliche Knochenfratze und auch den dazugehörigen Körper, der menschliche Umrisse besaß, aber dennoch durchscheinend war.
    Füße, Arme, auch das Gesicht und der eigentliche Leib wirkten wie gezeichnet und bewegten sich heftig über mir in der Luft, wo sie ihre rasenden Wellenbewegungen produzierten, so daß aus der Gestalt fast ein Kreis wurde.
    Da ich nichts tat und nur abwartete, wurde das Gespenst auf eine gewisse Art und Weise

Weitere Kostenlose Bücher