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0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

Titel: 0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Werkstatt der grauen Hyänen
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den Boss an, nachdem er die Taschen Devitts gefilzt hatte und wusste, dass der von der Versicherung war. Dann kamen zwei Burschen und holten ihn ab.«
    »Welche Burschen?«, warf Phil ein.
    »Ich kannte sie nicht. Sie sahen ziemlich gefährlich aus. Morgan nannte einen von ihnen Louis.«
    Ich nickte Phil zu.
    »Louis und Jack Cosa. Denen wäre so etwas zuzutrauen. Sahen sie aus, als könnten sie Brüder sein?«
    Sonny Harper nickte.
    Phil stand auf und ging in Mr. Highs Büro.
    Mit der Akte kehrte er zurück. Die war seit gestern schon ganz gehörig angeschwollen. Er brachte die beiden Fotografien der Brüder Cosa zum Vorschein und legte sie vor Sonny.
    »Waren es diese beiden?«, fragte er.
    Der Farbige beugte sich darüber und sagte eine Weile nichts. Dann blickte er uns mit großen Augen an, in denen das Weiße zu sehen war.
    »Sie können es sein. Ich habe mich um meine eigenen Sachen gekümmert.«
    »Aber wie kam es dann zu Butch Starks Mord?«, forschte ich weiter.
    »Ich weiß es nicht«, meinte Sonny Harper zögernd. »Butch fragte Morgan, was mit Devitt geschehen würde. Der sagte ihm, er sollte sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern, aber man konnte dabei auf den Gedanken kommen, dass sie ihn kaltstellen wollten. Butch muss sich das gedacht haben, darum erschien er heute nicht zur Arbeit.«
    Jetzt fiel mir auch auf, dass Sonny Harper nicht mehr in seinem Slang sprach, sondern recht vernünftig.
    Wahrscheinlich spielte er nicht mehr Theater.
    »Und wer steckt hinter Morgan, Sonny?«, forschte ich weiter.
    »Davon habe ich keine Ahnung«, berichtete Sonny Harper. »Glauben Sie denn, Morgan würde mir alle seine Geheimnisse verraten?«
    Phil öffnete schon den Mund, um eine neue Frage zu stellen, als Mr. High in unser Büro kam und uns zunickte.
    Wir ließen Sonny Harper sitzen.
    Unser Chef ging in sein Büro. Wir folgten ihm.
    »Ich habe eben eine Meldung aus New Haven erhalten. Die Highway Patrol hat dort einen Buick angehalten, den Sie angeblich gestohlen haben, Jerry. Sie halten den Fahrer vorläufig fest, bis Sie erscheinen. Setzen Sie sich dahinter. Am besten nehmen Sie Phil mit. Harper wird sich eben so lange gedulden müssen.«
    Ich nickte. Dann zogen wir beide ab und starteten den Jaguar.
    Vielleicht war dies die Gelegenheit, auf die wir so sehnsüchtig warteten.
    ***
    Als wir New Haven eine Stunde später erreichten, wussten wir schon eine ganze Menge über den Buick und seinen Fahrer. Wir hatten uns auf dem Weg bereits per Funk mit unseren Kollegen von der Highway Patrol in Verbindung gesetzt.
    Jetzt wussten wir, dass sich der Fahrer Johnny Clark nannte und den Buick angeblich nach Boston bringen sollte.
    Endlich lenkte ich den Jaguar von dem Highway und hielt hinter dem schwarz-weißen Streifenwagen der Highway Patrol an.
    Den Buick erkannte ich sofort wieder. Die Gangster hatten nicht einmal Zeit gehabt, ihn neu zu spritzen.
    Der Sergeant der Highway Patrol grinste mich an und nickte mit dem Kopf dem Burschen zu, der neben seinem Kollegen auf dem Rücksitz des Streifenwagens saß. Ich schob mich neben ihn.
    Der Junge sah aus, wie tausend andere auch: Er hatte ein schmales, kantiges Gesicht, Bürstenschnitt, und er trug Bluejeans und eine schwarze Lederjacke. Nicht einmal der Name war ungewöhnlich.
    »Hallo, Johnny«, grinste ich ihn an. »Hast dich in schmutzige Geschäfte eingelassen. Der Wagen ist gestohlen.«
    Der Junge blickte mich trotzig an.
    »Wusste ich nicht, G-man«, meinte er. »Sonst hätte ich ihn nicht angerührt. Wollte mir lediglich fünfzig Bucks verdienen.«
    »Wer hat dir das Angebot gemacht?«, fragte Phil.
    Johnny Clark zog die Schultern hoch.
    »Kannte ihn nicht. War ein schmaler, Semmelblonder. Ich hab ihn nicht nach seinem Namen gefragt.«
    Ich nickte Phil zu.
    Das konnte nur Flip Kelly sein.
    Mich wunderte nur, dass sich der noch immer herumtrieb, anstatt schon auf dem Weg nach Kalifornien zu sein. Anscheinend ließ er keine Gelegenheit vorübergehen, sich einige Bucks zu verdienen.
    »Wo hast du den Wagen abgeholt?«
    »An der Radio City, Bryant Park. Der Blonde gab mir die Schlüssel und sagte mir, wo der Flitzer stand. Hätte mir eigentlich denken können, dass daran etwas nicht ganz sauber war.«
    Ich nickte.
    »Hättest du«, sagte ich.
    Vielleicht stimmte seine Geschichte nicht, aber das war mir jetzt nicht wichtig.
    »Wo solltest du den Wagen abliefern?«
    »In einer Garage in der Frith Street in Boston. Ich sollte nach Slim Jerome persönlich fragen und

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