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0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

Titel: 0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Werkstatt der grauen Hyänen
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an.
    »Bring ihn schon rein, bevor ihn jemand sieht«, knurrte er dann. »Aber ich muss zuerst den Boss anrufen. So ohne Weiteres geht das nicht.«
    Ich grinste.
    »Na, warum denn nicht gleich?«, meinte ich froh.
    Dann fasste ich mit an, und wir rollten die Wagen ein bisschen enger aneinander.
    Den Thunderbird fuhr ich in die Lücke. Fred Morgan war schon längst in seinem Büro untergetaucht.
    Ich sah durch das Glasfenster, wie er eindringlich sprach und dabei wenig glücklich aussah.
    Als ich das Büro erreichte, legte er gerade den Hörer auf und blickte mich finster an.
    »Na, kriege ich mein Geld oder nicht?«
    »Von mir nicht«, brummte der Ire. »Du sollst es dir beim Boss abholen. Gleichzeitig will er mit dir sprechen. Wenn du es bei uns zu etwas bringen willst, dann tanze nach seiner Pfeife, wie wir alle.«
    »Als ob ich nichts anderes zu tun hätte, als in der Gegend herumzurennen und mir mein Geld abzuholen«, beschwerte ich mich, obwohl ich mit dieser Entwicklung sehr zufrieden war. »Wo erreiche ich ihn?«
    »Riverside Nummer 38, Long Island«, knurrte der Ire. »Masterson heißt er. Du sollst gleichzeitig den Chevrolet mitbringen.«
    »Mit Vergnügen. Soll ich ihm vielleicht auch noch Blumen mitbringen?«
    Fred Morgan starrte mich verwundert an.
    »Hör mal, Sam«, sagte er dann väterlich. »Ich würde dir raten, King Masterson gegenüber das Maul nicht zu sehr aufzureißen. So etwas liebt er nämlich nicht. Du kannst überhaupt von Glück sprechen, dass er dich sehen will. Bei uns arbeiten andere Leute, die wir schon seit Jahren kennen, ohne dass sie King jemals gesehen haben.«
    Ich grinste unbeeindruckt.
    »Sie sind wahrscheinlich kleine Stümper. Aber Sam Kidd hat ausgezeichnete Pläne. Von mir wirst du noch eine Menge hören.«
    Fred Morgan blickte mir ziemlich pessimistisch nach, als ich ihm die Tür vor der Nase zuschmetterte und auf den Chevrolet zusteuerte. Ich konnte noch nicht zum Boss fahren. Ich musste zuerst noch mit Mr. High sprechen.
    ***
    Die Vorbereitungen im FBI-Distriktgebäude liefen auf Hochtouren. Knapp eine Stunde nach unserem ersten Telefongespräch hatte mich Mrs. Dwyer wieder angerufen. Der uns unbekannte Gangster hatte genaue Anweisung gegeben, wie und wo das Geld zu überreichen sei.
    Etwas wollte nicht in meine Überlegungen passen. Ich hatte zunächst angenommen, dass es sich bei der Bande um Gangster handelte, die sich schon öfter mit Kidnapping beschäftigt hatten. Meinen Kollegen im Archiv hatte ich schon gebeten, die einschlägig verdächtigen Kunden in unserer Kartei herauszusuchen.
    Ich hatte kein Glück damit. Der Einzige, der gepasst hätte, war ein Italiener, den wir in Verdacht hatten, zu einer uns immer noch nicht bekannten Kidnapper-Bande zu gehören. Doch dieser Italiener, der unsere Sprache stark akzentuiert sprach, saß seit zwei Jahren wegen eines bewaffneten Raubüberfalles hinter New Jerseys schwedischen Gardinen.
    Nachdem der Gangster sich so schnell wieder bei Mrs. Dwyer gemeldet hatte, zweifelte ich daran, ob meine Theorie stimmte.
    Ich ging zu Mr. High. Vielleicht hatte er eine Idee.
    »Jerry, ich glaube nicht, dass da Fachleute am Werk sind, sonst hätten sie Mrs. Dwyer länger warten lassen, um sie gefügig zu machen. Die Gangster scheinen unter Druck zu stehen. Wir müssen deshalb besonders vorsichtig sein, denn bekanntlich verlieren Anfänger schneller den Kopf, wenn unvorhergesehene Ereignisse auftauchen.«
    Ich musste Mr. High recht geben.
    ***
    Nummer 38, Riverside, war ein feudales Haus. Ein großer, eindrucksvoller Steinkasten im Stil der englischen Tudor-Häuser, mit schwarzen Fachwerkbalken und bleigefassten Fenstern.
    Es lag ein ganzes Stück von der Straße ab, und die kiesbestreute Einfahrt wand sich zwischen Hecken und Rosenbeeten.
    Ganz so lang wie die Einfahrt zum White House in Washington war sie zwar nicht, aber fast so imposant.
    Ich ließ den Kies ganz gehörig knirschen, als ich vor der schwarzen eisenbeschlagenen Tür anhielt und bewundernd durch die Zähne pfiff.
    Daneben hing eine alte Kutschenlampe aus Messing und Kupfer und warf ihr warmes Licht auf mich.
    Nachdem ich eine Weile lang herumgebimmelt hatte, wurde die Tür aufgerissen, und ein langer Bursche starrte mich hinter dichten Augenbrauen an.
    Ich erwiderte seinen Blick ebenso frech, aber dabei schlug mein Herz einen doppelten Trommelwirbel. Der Lange, mit dem pechschwarzen Haar, den stechenden, dunklen Augen und der dunklen Hautfarbe, kam mir vertraut vor.
    Um

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