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0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

Titel: 0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stieß auf eine heiße Spur
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hochgezogen.
    »Ich habe Kaffee bestellt«, sagte ich.
    »Gute Idee«, erwiderte er, ohne sich umzudrehen. »Was meinst du, Jerry, besteht eine Verbindung zwischen dem Mord im Wald und dem Polizistenmord hier?«
    »Möglich wäre es durchaus«, antwortete ich. »Burschen, die einen Polizisten erschlagen, sind auch imstande, einen anderen Mann hinterrücks zu erschießen.«
    Ich steckte mir eine Zigarette an. Mir fehlten ein richtiges Frühstück und ein heißes Bad.
    »Lassen Sie uns zum Ende kommen, Sapple«, sagte ich. »Also die sechs Burschen kamen rein. Und weiter?«
    »Sie blieben zuerst in der Nähe der Tür stehen. Vielleicht können Sie sich vorstellen, wie sie da standen: Die Daumen in die Hosentaschen gehakt, auf den Zehenspitzen wippend - jeder Blick von ihnen eine Herausforderung.«
    »Kann ich mir denken«, stimmte ich ihm zu. »Wir kennen diesen Typ zur Genüge. Hatten Sie das Gefühl, dass sie es sofort auf die beiden Polizisten abgesehen hatten?«
    »Ja. Da gibt es gar keinen Zweifel. Ich glaube sogar, dass sie die beiden gesucht hatten, womöglich schon lange Zeit, ich meine: vielleicht schon die halbe Nacht. Einer von ihnen zeigte mit dem Daumen zur Theke, wo die beiden Cops standen und Kaffee tranken. Ein anderer nickte und kommandierte die Bande mit einer einzigen Kopfbewegung.«
    »Stop!«, unterbrach ich. »Wie sah der aus, der den Befehl gab?«
    Sapple zuckte mit den breiten Schultern.
    »Wie soll er ausgesehen haben? Nicht anders als die Übrigen.«
    »Wenn wir die sechs Burschen stellen, Sapple, woran kann ich diesen Anführer erkennen? Er muss sich doch durch irgendetwas von den anderen unterscheiden. Und wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Hatte er vielleicht eine Narbe im Gesicht?«
    »Nein.«
    »War er besonders groß oder klein? Größer oder kleiner als die anderen?«
    »Nein, das wäre mir aufgefallen. Ich weiß wirklich nicht…«
    »Unterschied sich seine Haltung von der der übrigen?«
    »Nein.«
    »Wie stand es mit der Frisur?«
    Phil und ich gaben ihm abwechselnd Anhaltspunkte, um seinem Gedächtnis eine Hilfestellung zu geben. Es dauerte eine Weile, bis Phil die Liste körperlicher Merkmale durchging und plötzlich fragte: »Trug der Bursche einen Ring, Mister Sapple? Einen Siegelring oder so etwas?«
    Das Gesicht des bärenhaften Fuhrunternehmers erhellte sich.
    »Nein, aber ein Kettchen am Handgelenk! Ein silbernes Kettchen. Jetzt fällt es mir wieder ein. Affig, dachte ich, als ich es sah. Ich mag so etwas nicht leiden. Männer sollten sich nicht wie Mädchen behängen.«
    »An welchem Arm?«, fragte ich.
    Sapple besah seine beiden Fäuste und schien sich irgendeine Szene in sein Gedächtnis zurückzurufen. Dann reckte er die linke Faust vor.
    »Links. Ganz bestimmt.«
    »Okay. Jetzt weiter. Er gab also den anderen ein stummes Kommando. Hatten die beiden Polizisten die sechs Burschen noch nicht entdeckt?«
    »Ich glaube nicht, G-man. Sie standen ganz friedlich an der Theke, stützten die Ellenbogen auf und nippten ab und zu an ihrem heißen Kaffee. Nein, ganz bestimmt, sie können die sechs Burschen gar nicht gesehen haben. Sonst wäre alles ganz anders abgelaufen.«
    »Wieso?«
    »Na, die sechs schlichen sich von hinten an die Cops ran, und bevor einer begriff, was sie vorhatten, zogen sie den beiden Cops auch schon von hinten die Pistolen aus dem Halfter. Und dann ging es los.«
    »Was ging los?«
    »Die Prügelei. ›Da ist ja der Plattfuß!‹ rief der mit dem Kettchen am Arm und schlug dem einen Cop die Pistole genau auf den Kopf. Der Cop ging sofort zu Boden. Ich wollte hoch, Sie können es mir glauben, aber einer von den sechs Burschen hielt uns eine Polizeipistole entgegen. Er grinste so widerwärtig, G-man, ich wette Kopf und Kragen, es hätte ihm nichts ausgemacht, einen von uns zu erschießen.«
    »Ein Cop kam davon«, sagte ich. »Wie hat er es geschafft?«
    »Ich weiß es auch nicht. Es war fürchterlich, G-man. Und es dauerte eine Weile, bis die sechs sich beruhigt hatten und verschnauften. In dem Augenblick spurtete der Cop los und war zur Tür hinaus. Sie jagten ihm nach, und sie kamen nicht wieder herein.«
    »Warum hat niemand die Polizei angerufen, sobald sie hinaus waren?«
    »G-man, da vor der Theke lag der arme Cop. Wir zerbrachen uns den Kopf darüber, wie man ihm helfen könnte. Kopf hochlegen oder tief? Sollten wir ihm Wasser zu trinken geben oder nicht? Die Schläfen mit Schnaps einreiben oder nicht? Stehen Sie mal da, und tun Sie sofort das

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