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036 - Die Söhne des Himmels

036 - Die Söhne des Himmels

Titel: 036 - Die Söhne des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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aber gefährlich werden…«
    »Mr. Rorke ist über alle Umstände der Expedition in Kenntnis gesetzt worden«, erwiderte Crow und bedachte seinen Untergebenen mit einem stolzen Blick. »Er kennt die Gefahren, die unterwegs lauern.«
    »Von den fünf Expeditionen, die wir bisher nach Florida geschickt haben, ist keine zurückgekehrt«, erinnerte ihn Hymes. »Alles was wir haben, sind Gerüchte. Andeutungen. Schauermärchen, die man sich über ein kriegerisches Volk erzählt, das unten im Süden wohnen soll…«
    »Wenn eine Mission jemals Aussicht auf Erfolg hatte, dann ist es diese«, gab Crow zu bedenken. »Drax und McKenzie stammen aus der alten Zeit, Sir. Sie kennen sich dort unten besser aus als jeder andere. McKenzie ist früher dort gewesen. Mit ihren Kenntnissen sind die beiden für uns von unschätzbarem Nutzen.«
    »Und - wenn auch sie scheitern?«
    »Keiner der beiden ist unentbehrlich, Sir«, sagte Crow, und in seinen Augen funkelte es.
    »Wenn Sie nicht für uns arbeiten, sind sie nutzlos für uns. Wir brauchen diese Informationen, Sir. Wir brauchen Sie unbedingt. Sie wissen, dass wir Feinde haben…«
    »Ich weiß, General«, versicherte Victor Hymes. »Und dennoch frage ich mich, ob es immer das Wohl unseres Landes ist, das Ihre Beweggründe lenkt.«
    »Wovon sprechen Sie, Sir?«
    »Ich spreche davon, dass Sie in Drax' Gegenwart wie ein Zerrbild Ihrer selbst wirken, General. Obwohl Sie sich alle Mühe geben, Ihre Gefühle zu verbergen, kann ich deutlich sehen, was sie ihm gegenüber empfinden. Sie misstrauen ihm. Und in einer gewissen Hinsicht beneiden sie ihn auch…«
    »Er ist ein Risiko, Sir, das brauche ich Ihnen nicht zu sagen«, bestätigte Crow. »Mit seinen Kenntnissen und seinen Kontakten zu den europäischen Bunkerzivilisationen könnte er unser mächtigster Gegner werden…«
    »… oder unser wertvollster Verbündeter«, wandte Hymes ein.
    »Neid hat in meinen Erwägungen keinen Platz, Mr. President«, sagte Crow ohne mit der Wimper zu zucken. »Mein Streben gilt einzig und allein dem Wohl dieses Landes. Dem Wohl des Weltrats. Diesem Bestreben ist alles unterzuordnen - auch das Leben von Drax und McKenzie. Wenn sie ihren Auftrag erfüllen - gut. Wenn nicht…«
    »… ist unser Land um eine Bedrohung ärmer«, brachte Hymes den Satz zu Ende. »Ich verstehe, was Sie meinen.«
    »Die Anweisungen, die Agent Rorke bekommen hat, sind eindeutig«, erwiderte Crow kalt. »McKenzie ist mit seinen raumfahrttechnischen Kenntnissen für uns von großem Nutzen. Sollte es zu einer bewaffneten Auseinandersetzung kommen, hat sein Überleben Priorität. Drax hingegen…«
    »… ist entbehrlich«, vervollständigte der Präsident wieder. »Sie sind ein kluger Mann, General. Ich würde Sie nicht zum Feind haben wollen.«
    ***
    »Und du denkst wirklich, dass dort unten am Cape auch nur ein Stein noch auf dem anderen steht?« In Matthew Drax' Zügen war Skepsis zu lesen.
    »Nach allem was ich bisher gesehen habe, habe ich daran starke Zweifel. Auch daran, dass die ISS noch im Orbit sein könnte. Selbst wenn, ist sie doch nur eine Ladung Schrott, der um den Erdball kreist!«
    »Mag sein«, räumte Dave McKenzie ein, während sie auf die große Lagerhalle zugingen, die ihnen als Treffpunkt für den Ausgang der Expedition genannt worden war. »Aber wir müssen es doch wenigstens versuchen!« Matt erwiderte nichts.
    Er wollte Dave seine Illusionen nicht rauben - aber tatsächlich bezweifelte er ernstlich den Sinn dieser Expedition. Außerdem hatte er einfach kein gutes Gefühl dabei. Zu viele Ungereimtheiten gab es, Fragen, zu denen ihm einfach keine plausible Antworten einfielen.
    Wieso hatten Hymes und Crow so lange damit gewartet, eine Expedition nach Süden zu schicken? Offenbar wussten sie ja schon länger von der Existenz des früheren Raumfahrtzentrums.
    Und warum schickten sie Dave und ihn gemeinsam los?
    Bislang war nicht allzu viel geschehen, was den Weltrat dazu bewegen könnte, großes Vertrauen in Matt zu setzen. Warum also betrauten sie ihn mit einer derart heiklen und wichtigen Mission?
    Sie erreichten die große Halle, in der sie mit Ausrüstung versorgt werden sollten. Bewaffnete Posten standen vor dem Tor und überprüften Matt und Dave, ehe sie sie passieren ließen.
    Als sie das Innere der großen Halle betraten und sich unvermittelt dem Vehikel gegenüber sahen, das sie nach Crows Willen nach Florida bringen sollte, blieben sie unwillkürlich stehen.
    Das Fahrzeug war ein wahrer Monstertruck.

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