Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
036 - Im Verlies der Verdammten

036 - Im Verlies der Verdammten

Titel: 036 - Im Verlies der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
führten ihn in einen großen Raum.
    »Die Folterkammer«, sagte Tibanus.
    Swift war, als hätte man ihn mit Eiswasser übergossen. Er glaubte, die Schreie der Unglücklichen zu hören, die hier bis aufs Blut gequält worden waren.
    Blut auf dem Boden, Blut und Angstschweiß an den Wänden…
    Heute nicht mehr sichtbar, aber früher hatte es das gegeben. Der Stein hatte Blut, Schweiß und Tränen aufgesogen. Wer eine feine Nase hatte, konnte das heute noch riechen.
    Dann sah der Truck Driver Jean Lightfoot. Wie tot lag sie auf dem Boden. Ein kleines Häufchen Elend. Selbstvorwürfe marterten Mervyn Swift. Du bist schuld! klagte ihn eine geifernde innere Stimme an. An allem bist nur du schuld! Du konntest dich nicht beherrschen!
    »Lebt sie nicht mehr?« fragte Swift heiser.
    »Sie ist nur ohnmächtig«, sagte Tibanus. »Sie wird mit dir sterben.«
    »Warum laßt ihr uns nicht in Ruhe? Wir haben euch nichts getan.«
    »Wer von uns Ruhe haben will, darf nicht in dieses Schloß kommen«, sagte Tibanus hart.
    Jean Lightfoot seufzte und bewegte sich. Sofort eilten zwei Römer herbei, und als sie die Augen aufschlug, packten die Skelette zu.
    Jean kreischte vor Angst.
    Die Knochenmänner rissen sie hoch. Das verzweifelte Mädchen wollte sich von ihrem harten Griff befreien, schaffte es jedoch nicht.
    Jean erblickte Swift, der ebenfalls von Skeletten festgehalten wurde.
    »Merv!« schrie sie dennoch. »Hilf mir!«
    Wann hatte Swift zum letztenmal geweint? Er wußte es nicht.
    Doch nun füllten sich seine Augen mit Tränen. »Ich kann nicht, Jean«, sagte er heiser. »Es tut mir leid, unendlich leid.«
    »Legt sie ans Eisen!« befahl Tibanus. Er streckte den Arm aus und wies mit seinem knöchernen Zeigefinger auf dicke Ringe, die in die Steinwand eingelassen waren.
    »Laßt uns frei!« schrie Swift. »Ich verspreche euch, das Schloß nie wieder zu betreten!«
    Tibanus lachte. »Du hast uns damit einen großen Gefallen erwiesen… Damals, als wir noch unter Kaiser Claudius’ Befehl standen, genügte uns nicht, den Feind zu töten. Wir wollten mehr … Und wir tranken sogar das Blut unserer Opfer … Die Umstände zwangen uns, lange auf diesen Genuß zu verzichten. Doch nun werden wir uns wieder an diesem warmen, roten Lebenssaft laben. Du siehst, ihr habt uns eine große Freude bereitet, als ihr euren Fuß in das Schloß setztet.«
    Swift wehrte sich verzweifelt. Er stemmte die Beine fest gegen den Boden. Die Römer schlugen mit ihren Knochenfäusten brutal auf ihn ein. Sie brachen seinen Widerstand.
    Jean Lightfoot schrie, weinte und schluchzte. Nach langer Zeit gellten wieder die Schreie Unglücklicher durch die Folterkammer.
    Sobald Swift und das Mädchen an den Ringen hingen, begab sich Tibanus zur steinernen Feuermulde. Sie war leer. Dennoch war der skelettierte Römer in der Lage, in ihr ein Feuer zu entfachen.
    Er hielt die Knochenhände über die Mulde und murmelte einige wenige Worte. Es war, als hätte er in eine Wanne, die mit Benzin gefüllt war, ein brennendes Streichholz fallen lassen.
    Grellrot schoß das Feuer hoch. Die Flammenzungen leckten über die gewölbte Decke. Die Knochenmänner sahen im zuckenden Schein des Feuers noch grauenerregender aus.
    Tibanus trat näher zu Swift und Jean Lightfoot heran. »Seht hin! Beobachtet das magische Feuer genau. Es wird seine Farbe allmählich ändern. Noch ist es rot wie Blut. Aber es wird schwarz werden wie das Blut der Dämonen. Und wenn es schwarz geworden ist, werdet ihr sterben!«
    ***
    Pallggar wußte, daß auch sein zweiter Anschlag mißglückt war, und das machte ihn rasend. Er hatte die Mädchen unterschätzt. Das hätte ihm nicht passieren dürfen.
    Er hatte sich nicht den günstigsten Zeitpunkt ausgesucht, hätte auf eine bessere Gelegenheit warten müssen. Nur Roxane allein hätte er angreifen sollen, dann hätte es geklappt.
    Er hatte sich zuviel zugemutet. Ursprünglich – als er sich noch auf der Prä-Welt Coor befand – hatte er den Plan gefaßt, alle auf einmal zu attackieren – Roxane, Mr. Silver und Cruv zusammen.
    Doch davon ging er jetzt ab. Einzeln wollte er sie sich holen, und Tibanus und die Mitglieder der Bruderschaft des schwarzen Mondes sollten ihm dabei helfen.
    Die knöchernen Römer waren der Trumpf in seiner Hinterhand. In Kürze würde er ihn ausspielen.
    Der Mord-Magier trat auf das Parkdach des Kaufhauses. Links standen die Kastenwagen für Selbstabholer. Eine bunt bemalte Fahrzeugflotte. Pallggar eilte daran vorbei.
    Er erreichte

Weitere Kostenlose Bücher