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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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aber ich hatte einfach nicht den Mut, weil ich weiß, wie kostbar das Material im Moment für uns ist. Ich habe aber gleich eine neue Synthese angefangen. Ich denke, dass ich morgen wieder genügend Material produziert habe.«
    »Sie hätten es mir gleich sagen sollen«, beschwerte sich der Professor. »Ich kann nicht verstehen, dass Ihnen das passieren konnte, Winter.«
    »Das kann ich auch nicht«, sagte Dr. Berger gehässig und musterte den Kollegen mit dem Vollbart mit einem misstrauischen Blick. »Ich wüsste nicht, wozu man den kleinen Kasten mit dem Material aus dem Schrank nehmen muss. Mir ist das bis heute noch nicht eingefallen.«
    »Lassen wir das«, verlangte der Prozessor und trat an den Labortisch heran. »Wir wollen den Versuch dann eben in kleinerem Rahmen vornehmen. Ich möchte das Material vor allem auf die Verträglichkeit im Nierensystem prüfen. Damit kommen wir ja mit dem Rest von X 23 aus. Aber noch etwas, Winter. Wenn Sie bei der Synthese des neuen Materials sind, können Sie bei einem Teil des Stoffes versuchen, den Kopplungsvorgang vorzuverlegen. Nehmen Sie dafür aber nur eine geringe Menge, denn ich weiß nicht, wie sich die Basis bei diesem Versuch verhalten wird. Wann haben Sie mit der Synthese begonnen? Ich habe noch nicht gemerkt, dass Sie sich damit beschäftigt haben.«
    »In den letzten beiden Nächten, Professor«, antwortete Dr. Winter und war froh, dass der Chef das Malheur so aufgenommen hatte.
    »Deswegen sehen Sie also so angegriffen aus«, wunderte sich Hampton. »Ich dachte schon, Sie wären unter die Nachtschwärmer gegangen.«
    Der Summer der Wechselsprechanlage ertönte. Professor Hampton stand in unmittelbarer Nähe. Mit zwei Schritten war er an dem kleinen Tischchen, schaltete das Gerät ein und meldete sich.
    »Herr Professor, hier wurde gerade ein Brief für Sie abgegeben«, sagte eine aufgeregte Stimme.
    »Ja, und?«
    »Ein Bote brachte ihn. Der Brief sei sehr dringend und für Sie persönlich«, kam die hastige Antwort.
    »Na, dann bringen Sie mir das Ding eben her, Miss Miller. Ich bin im Labor. Aber beeilen Sie sich bitte, wir wollen nämlich einen Versuch beginnen.«
    Mit einem Klicken wurde das Gerät ausgeschaltet. Kopfschüttelnd ging der Professor einige Schritte auf und ab und wandte sich dann zur Tür. In diesem Augenblick wurde angeklopft.
    Nach der Aufforderung des Professors streckte die hübsche Blondine ihren Kopf durch den Türspalt. Sie streckte die rechte Hand aus und reichte dem Professor den Brief.
    Hampton musterte den Umschlag. Das Papier war braun und kräftig. Auf der Vorderseite stand nur der Name, der auf den Umschlag aufgeklebt war. Die Buchstaben hatte man offensichtlich aus einer Zeitung ausgeschnitten und dann zusammengesetzt.
    Professor Hampton zögerte einen Augenblick, dann riss er den Umschlag auf. Ein kleines Stück Papier fiel heraus, es war in der gleichen Art wie der Umschlag mit ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben beklebt.
    Die beiden Assistenten warfen einen erstaunten Blick auf ihren Chef, der fassungslos auf das Papier starrte.
    »Das ist doch unglaublich«, entfuhr es ihm. »Ein Erpresserbrief! Ein schmutziger, schmieriger Erpresserbrief!«
    Sein Gesicht war plötzlich stark gerötet. Er atmete schwer und keuchend. Noch einmal ließ er seine Blicke über das kurze Schriftstück laufen. Mit einem Ruck drehte er sich um und stapfte hinüber zu dem Tischchen, auf dem neben der Wechselsprechanlage ein weißes Telefon stand.
    »Diese Unverschämtheit!«, polterte er. »Aber ich werde es dem Kerl schon zeigen. Der soll sich verrechnet haben. Ich werde sofort das FBI von der Geschichte unterrichten. Die werden schon dafür sorgen, dass ich in Ruhe gelassen werde.«
    Hastig nahm er den Hörer von der Gabel. Er wählte eine Nummer, die vorn auf der ersten Seite des Telefonbuches stand: LE - 5 77 00.
    »Hallo! Ist dort das FBI?«, fragte Professor Hampton aufgeregt.
    Dr. Berger war an den Stahlschrank getreten und schaute auf den Professor, der auf den Briefbogen starrte. Der Assistent vergrub das Gesicht im Innern des Stahlschrankes und machte sich an einem kleinen Kästchen aus Blech zu schaffen. Er klappte den Deckel auf und starrte auf zwei kleine Ampullen, die dort in Schaumstoff gebettet waren.
    ***
    Wir hörten die laute Stimme schon draußen auf dem Gang.
    »Da scheint ja einer ganz schön in Fahrt zu sein«, sagte Phil und klopfte zum zweiten Mal an die Tür des Post Office.
    Die laute Stimme kläffte pausenlos weiter, und

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