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0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
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auch noch einen, Milly«, verlangte er.
    »Wird gemacht.«
    »Wo Lobster bloß bleibt«, wunderte sich Hank Riddle und ging zum Ledersofa zurück.
    »Mir ist lieber, er kommt noch nicht so schnell und hat dafür alles ausgekundschaftet«, brummte Jack Dillinger und nahm der Rothaarigen das Glas ab. »Dich hätte ich für den Job ja nicht brauchen können.«
    »Dafür hab ich andere Qualitäten«, gab Hank Riddle ungerührt zurück.
    »Das weiß ich, sonst würdest du nicht mitmachen bei mir«, sagte Dillinger.
    Die Tür flog auf. Es hatte vorher nicht geklopft. Die Hand von Hank Riddle fuhr blitzschnell unter die Jacke. Als er den Mann erkannte, der sich in das Zimmer schob, ließ er die Hand wieder sinken.
    Tom Lobster hatte seinen Stetson weit ins Genick geschoben. Er sah aus wie ein unternehmungslustiger Provinzler bei einem Großstadtbummel nach dem Besuch der dreizehnten Kneipe.
    Nachdem sich der Neuankömmling die Runde angeschaut hatte, meinte er: »Ich muss mich abrackern, und ihr hockt hier in Millys bester Stube und amüsiert euch mit Gin.«
    »Quatsch keine Opern, sag lieber, wie der Film gelaufen ist!«, verlangte Hank Riddle.
    »Lass uns mal allein, Milly«, wandte sich der Einarmige an die Frau. »Wir haben ’ne Kleinigkeit zu besprechen und da…«
    »Immer soll ich dann gehen«, empörte sich die Rothaarige. »Ich will auch wissen, was hier gespielt wird. Schließlich gehöre ich ja zu dir, Jack.«
    »Mach keinen Quatsch«, sagte Jack Dillinger. »Das ist ’ne Sache für Männer, Milly. Du sollst dich damit nicht belasten. Wenn etwas schiefgeht, dann ist es immer gut, wenn du nichts weißt.«
    »Ich will aber was wissen«, sagte sie hartnäckig. »Ich will nicht immer an die Wand gespielt werden!«
    »Verschwinde!«, sagte Jack Dillinger hart und gab ihr einen leichten Stoß. »Wir können dich nicht gebrauchen. Mach uns in der Zwischenzeit ’ne Kleinigkeit zum Essen. Wir holen dich, wenn wir fertig sind.«
    »Dafür bin ich wieder gut genug«, sagte die Rothaarige eingeschnappt und wedelte zur Tür. »Am liebsten würde ich dir Zyankali in das Essen tun.«
    »Nimm aber bitte nicht wieder so viel«, sagte Hank Riddle trocken. »Ich krieg dann immer so’n Sodbrennen.«
    Er lachte mit Tom Lobster hinter der Frau her. Sie warf die Tür mit einem Ruck ins Schloss. Man konnte draußen auf dem Parkett das Stakkato ihrer Absätze hören.
    »Was hast du erfahren?«, fragte Jack Dillinger.
    »Sie bleiben alle in der Bank«, berichtete Tom Lobster. »Nur der Kassenbote geht über Mittag nach Hause. Er hat länger Mittagszeit, weil er abends noch die Post fertig machen muss, wenn die Bankangestellten weg sind. Er wohnt nur ’nen Block weiter. Vor vier Uhr ist er aber nie zurück.«
    »Hast du den Job bekommen?«, wollte Jack Dillinger wissen.
    »Klar, deswegen muss ich mich ja beeilen. Es ging alles ganz reibungslos«, berichtete Tom Lobster. »Der Fahrer, der den Leuten immer das Essen bringt, ist krank, die Burschen in der Großküche waren froh, dass ich direkt einspringen konnte. Ich habe nicht viel Zeit, ich muss in ’ner halben Stunde mit der Tour anfangen.«
    »Wie ist das mit den Gittern?«, wollte Dillinger wissen.
    »Alles klar. Wir beobachten die Bank jetzt seit drei Wochen, Boss und nicht ein einziges Mal ist an den Gewohnheiten etwas geändert worden. Ich habe nur vor einer Geschichte elende Angst.«
    »Und das wäre?«, brummte Jack Dillinger. »Ich habe mir den Plan genau überlegt. Was soll da schon schiefgehen?«
    »Ich meine, wenn ich das Zeug einatme, falle ich doch aus«, erklärte Tom Lobster. »Außerdem wissen wir nicht, ob es nicht doch gefährlich ist.«
    »Er hat doch gesagt, dass es ganz harmlos ist«, beruhigte ihn Dillinger. »Du wirst höchstens ein paar Stunden pennen. Du musst eben genau aufpassen und möglichst lange die Luft anhalten. Vielleicht kannst du dann noch raus in die Toilette. Mach aber nicht den Blödsinn und renn zu früh weg. Es darf keiner Verdacht schöpfen. Wenn da noch einer im letzten Moment ’nen Alarmknopf drückt, sind wir verloren.«
    »Am liebsten würde ich mir die Geschichte heute noch einmal ansehen und dann morgen den Coup landen«, gestand Tom Lobster kleinlaut.
    »Nee, mein Lieber, die Gelegenheit können wir nur einmal haben. Heute ist Dienstag. Und dienstags können wir mit ungefähr der doppelten Beute rechnen. Es bleibt dabei, wir lassen die Sache heute steigen. Was soll schon schiefgehen? Die Geschichte mit der Post hat doch auch

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