Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab

Titel: 0360 - Ich riß dem Boß die Maske ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich riß dem Boß die Maske ab
Vom Netzwerk:
nichts«, sagte der Mann kläglich. »Ich erinnere mich an nichts. Ich muss einfach eingeschlafen sein, und als ich von den ersten Kollegen geweckt wurde, die um sechs zum Frühdienst kamen, da war der Geldschrank leer. Aufgeschweißt und alles Geld war herausgeholt. Nach der Kassenaufstellung waren es 7.965 Dollar und zehn Cents.«
    »Ich denke, es sollen 10.000 Dollar gewesen sein«, wunderte sich Phil.
    Ruller schüttelte den Kopf. »Nein, genau die Summe, die ich Ihnen genannt habe, fehlte nach dem Kassenbuch.«
    »Wie schlafen Sie sonst eigentlich?«, erkundigte ich mich, »haben Sie einen leichten Schlaf?«
    »Ja, meine Frau ist schon seit Jahren kränklich, wissen Sie. Nachts bekommt sie häufig keine Luft, und dann muss ich ihr helfen. Ich bin gewöhnt, schon bei dem geringsten Geräusch wach zu sein.«
    »Waren Sie denn vielleicht übermüdet, weil Sie in den letzten Tagen möglicherweise nicht genügend Schlaf bekommen haben?«, fragte Phil. »Hat Ihre Frau mehrere Anfälle gehabt, sodass Sie oft wach geworden sind?«
    »Nein, Sir, es geht ihr im Moment gut«, sagte er eifrig.
    »Haben Sie denn vielleicht einen kleinen Bummel gemacht, Ruller, und sind deswegen übermüdet gewesen?«, wollte Phil wissen.
    Der Postbeamte war sichtlich entrüstet über diese Frage.
    »Wo denken Sie hin, Sir«, verteidigte er sich. »Ich trinke keinen Tropfen Alkohol.«
    »Haben Sie denn nichts bemerkt, bevor Sie einschliefen? Haben Sie vielleicht etwas gehört?«
    »Es muss ganz plötzlich gekommen sein«, gestand er. »Ich muss zugeben, dass iph müde war. Die Luft in dem Raum war verbraucht, und da bleibt das natürlich nicht aus.«
    »Warum haben Sie denn kein Fenster aufgemacht?«, erkundigte sich Phil.
    »Ich wollte gerade auf stehen«, erzählte der Mann. »Ich kann mich noch erinnern, dass draußen ein schwerer Lastzug an dem Gebäude vorbeifuhr. Ich meine auch, ich hätte da ein ganz feines Klirren gehört. Wissen Sie, so wie es ist, wenn ein schwerer Wagen die Erde zum Zittern bringt und dann die Scheiben anfangen zu klirren. Aber es war doch etwas anders. Ich weiß auch nicht, wie, aber es schien mir, als wäre dieses Klirren ganz in meiner Nähe gewesen. Das war in dem Augenblick, als ich gerade auf stehen wollte, um das Fenster zu öffnen.«
    »Haben Sie einen besonderen Geruch bemerkt, bevor Sie plötzlich einschliefen?«, unterbrach ich ihn.
    Ruller überlegte einen langen Augenblick. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein… ich kann mich nicht daran erinnern«, gestand er.
    »Wir haben genau neben Ihrem Schreibtisch Spuren von Glas gefunden. Es waren keine Splitter. Das Glas war zu Staub zertreten.«
    »Es muss ganz dünnes Glas gewesen sein«, warf Phil ein.
    Ich nickte und wandte mich wieder an Ruller.
    »Sie müssen doch noch ein Weilchen hierbleiben, Ruller«, sagte ich. »Unser Doc muss Sie auf jeden Fall unter die Lupe nehmen. Wir müssen feststellen, ob Sie betäubt worden sind.«
    Ich verließ das Zimmer. Auf dem Gang trat Phil neben mich.
    »Was hältst du von der Geschichte?«, fragte er mich.
    »Der Coup ist recht gut eingefädelt gewesen«, gab ich leise zurück. »Man hat eine ganze Menge Aufwand getrieben und dann doch nur eine relativ kleine Summe erbeutet. Weißt du, an was mich die Sache erinnert?«
    »Keine Ahnung«, brummte Phil und zwängte sich neben mir durch die Drehtür, die in den großen Schalterraum führte.
    »An eine Generalprobe«, brummte ich. »Ich glaube, wir werden in den nächsten Tagen die Premiere erleben.«
    ***
    Der Raum war quadratisch und hatte kein Fenster. Die indirekte Beleuchtung tauchte das Zimmer in ein schummriges Licht. Von irgendwoher kam gedämpfte Barmusik.
    »Verdammt«, stöhnte Jack Dillinger und fasste sich mit der Rechten an den Stumpf des linken Armes. Er verzog vor Schmerz sein Gesicht zu einer Grimasse.
    »Jacky, Armer, hast du wieder Schmerzen?«, flötete eine Frau, die rothaarig war und die Gewandtheit einer Wildkatze hatte. Sie glitt hinter den Stuhl von Jack Dillinger und legtet beide Arme um seinen Hals.
    »Davon wird’s auch nicht besser«, brummte Jack Dillinger schlecht gelaunt. »Gib mir lieber poch ’nen Gin. Aber tu diesmal nicht so viel Zitrone rein. Der letzte Drink hat mir die ganze Gurgel zugezogen, so sauer war das Zeug.«
    Hank Riddle erhob sich von dem Ledersofa und reckte sich ächzend. Er nahm sein Glas und stellte es auf die heruntergelassene Klappe der Hausbar, wo die Rothaarige jetzt mit einer Flasche hantierte.
    »Ich krieg

Weitere Kostenlose Bücher