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0360 - Mörder-Magie

0360 - Mörder-Magie

Titel: 0360 - Mörder-Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gut«, sagte sie. »Wir sollten in London bleiben. Ein Hotelzimmer nehmen. Immerhin können wir ja laut Teds Telegramm erst morgen ›einziehen‹. Wer weiß, was sich da heute abspielt.«
    Zamorra nickte.
    »Stimmt. Und wenn wir hierbleiben, hat das noch einen weiteren Vorteil. Irgendwann in den Nachtstunden bin zumindest ich wieder hier und werde versuchen, die Spur aufzunehmen.« Er klopfte leicht gegen das Amulett, das unter dem Hemd vor seiner Brust hing. »Ich bin absolut sicher, daß Scotland Yard die Kidnapper nicht finden kann - aber mit Magie dürfte das schon eher möglich sein.«
    Sie waren einfach so aufs Geratewohl nach England geflogen, ohne vorherige Zimmerreservierung. Immerhin war es geplant gewesen, bei Babs zu übernachten, was jetzt allerdings unmöglich war - an der Wohnungstür klebte nun ein Polizeisiegel. Sollte Babs wider Erwarten anderweitig verschwunden sein und zurückkehren, würde sie sich also zwangsläufig melden müssen.
    Sie schafften es trotzdem, zu später Stunde noch im »Crest« ein Doppelzimmer zu bekommen. »Ich denke, wir werden in der Hotelbar noch eine Coke trinken«, überlegte Zamorra. Da er nach Mitternacht noch zurück zum Westend wollte, verbot sich Alkohol. Im Zimmer versauern wollte er auch nicht. Also bot sich die Hotelbar an. Man mußte ja nicht unbedingt Whisky trinken…
    Kaum hatten sie Platz genommen, als ein Hotelboy auf sie zukam. Er überreichte Zamorra auf einem kleinen Tablett einen Briefumschlag. Zamorra nahm den Umschlag stirnrunzelnd entegen.
    »Wurde gerade eben für Sie abgegeben, Sir«, sagte der Boy und verschwand wieder.
    Zamorra hob die Hand in Richtung des Barmannes. »Können Sie mir bitte mal mit einem Messerchen zum Öffnen aushelfen?«
    »Nicht nötig«, sagte jemand hinter Zamorra und legte ein Taschenmesser mit Elfenbeingriff vor Zamorra auf den Tresen.
    Zamorra und Nicole wandten sich überrascht um.
    »Ich wußte doch, daß ich euch hier finden würde. Willkommen in London«, sagte Ted Ewigk.
    ***
    Ted Ewigk sah aus wie immer. Er glich einem Wikinger, der mit seinem Langschiff auf Beutezug geht, groß, stämmig, blond, mit blauen Augen, in denen es funkelte. Früher war der etwa dreißigjährige Frankfurter als Reporter tätig gewesen. Er hatte es verstanden, aus seinen Reportagen nicht nur Geld, sondern Gold zu machen und war innerhalb kurzer Zeit millionenschwer geworden. Doch das Geld interessierte ihn nur nebenbei. Nach wie vor abenteuerte er durch die Welt, nachdem er schon relativ früh mit übersinnlichen Phänomenen in Berührung gekommen war.
    Später hatte er dann festgestellt, daß in seinen Adern das Blut der EWIGEN floß. Er war der Erbe jenes einstigen ERHABENEN Zeus, der sich schon vor Jahrtausenden in eine andere Welt zurückgezogen hatte, nachdem man ihn im antiken Griechenland als Gottheit zu verehren begonnen hatte. Ted Ewigk besaß jetzt den Machtknstall des Zeus. Damit war er der erste ERHABENE in der Geschichte der Dynastie, der seinen Machtkiistall nicht selbst aus der Kraft seines Geistes heraus erschaffen hatte - immerhin konnte er ihn beherrschen. Schon früher hatte nicht nur ihn das gewundert, denn dieser Macht-Dhyarra war immerhin dreizehnter Ordnung. Zamorra beherrschte gerade eben so einen Kristall dritter Ordnung, besaß einen der zweiten. Und eigentlich waren Teds Para-Fähigkeiten wesentlich geringer ausgeprägt als die Zamorras! Aber das Dynastie-Blut in Teds Adern erklärte sein Können.
    Er konnte den Machtkristall also durchaus benutzen. Aber er konnte ihn nicht so optimal einsetzen, als hätte er ihn selbst erschaffen. Vielleicht lag es daran, daß er immer noch Schwierigkeiten hatte, der radikalen Gruppe Herr zu werden. Er konnte sie nicht so unter seinen Willen zwingen, wie er es hätte tun müssen - abgesehen davon, daß er das gar nicht wollte. Er wollte überzeugen, nicht zwingen. Andererseits akzeptierten ihn die Eroberer-Typen unter den EWIGEN vielleicht gerade deshalb nicht als ihren Herrn, weil der Kristall nicht seinem eigenen Willen entsprang, sondern ererbt worden war.
    Wie dem auch sei - Teds Thron hatte seit seiner Besteigung nicht aufgehört, zu wackeln.
    ***
    Zamorra hob die Brauen. »Und woher wußtest du es, wenn man fragen darf? Du hast wahrscheinlich alle Hotels abtelefoniert…«
    Ted schüttelte den Kopf. »Wer euch kennt, weiß in etwa, wo ihr absteigt. Habt ihr eure übliche Einkaufsorgie schon hinter euch?« Er spielte auf Nicoles Modetick an, mit fünfzehn Koffern

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