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0361 - Der Turm des ewigen Lebens

Titel: 0361 - Der Turm des ewigen Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie mal - wie weit ist er denn entfernt?, Er beugte sich noch weiter vor, um die Instrumente besser ablesen zu können. Als er sich wieder zurücklehnte, sah er den Mann an, der gemeint hatte, daß es ein Planet sein könnte. „Ich glaube, Sie haben recht. Der Gegenstand ist größer als die Erde und mehr als eine Million Kilometer entfernt. Aber das ist es nicht, was mich so in Erstaunen versetzt. Es ist vielmehr unsere Geschwindigkeit. Sie ist auf wenige hundert Kilometersekunden gesunken. Wir haben nichts davon bemerkt."
    Alle Lichter in der Zentrale waren erloschen. Das blaue Leuchten des großen Panoramaschirms war hell genug. In seiner Mitte stand ein besonders hell strahlender Punkt. Als Major Hohle ihn entdeckte, wußte er, daß er einen Fehler gemacht hatte. Der rätselhafte Gegenstand, der von den Ortern längst erfaßt worden war, stand schon lange auf dem Panoramaschirm. Er war ihm nur deswegen nicht aufgefallen, weil er genauso strahlte wie ein Stern - nur ein wenig heller.
    Ein Planet, der heller strahlte als die Sterne...?
    Ein Vergrößerungsschirm zeigte einen Ausschnitt. Auf ihm war der strahlende Planet deutlicher zu erkennen. Die Spektralanalyse zeigte, daß es sich nicht um eine Sonne handelte, sondern um einen Planeten, der von keiner Sonne umkreist wurde. Unter normalen Umständen hätte man ihn als Dunkelplaneten bezeichnen können, aber er war das genaue Gegenteil.
    „Alle Farben des Spektrums", murmelte Major Hohle fassungslos. „Das ist bei einer einfachen Albedo so gut wie ausgeschlossen. Wenn das Licht einfach reflektiert wird, und es wird dabei nicht zerlegt, so erscheint es weiß. Jener Lichtpunkt aber schimmert in allen Farben. Das bedeutet, daß das Licht vorher in den Planeten eindringt, dort zerlegt und später wieder reflektiert wird. Ich kann mir keinen solchen Planeten vorstellen - aber zweifellos gibt es ihn. Dort vorn - keine Million Kilometer mehr entfernt."
    Dr. Bysiphere schien die gläsernen Särge vergessen zu haben. Er interessierte sich nur noch für den geheimnisvollen Planeten, auf den die KC-1 mit unverminderter Geschwindigkeit zuflog. Er stand auf dem direkten Anflugkurs, und Sie würden mit ihm kollidieren, wenn die Geschwindigkeit nicht gänzlich aufgehoben oder der Kurs verändert würde.
    „Wie ein Diamant, ein gigantischer Diamant", murmelte Dr. Bysiphere erschüttert. „Er leuchtet tatsächlich in allen Farben des Spektrums. Ich nehme an, er formt das blaue Zentrumsleuchten um und strahlt es in den Raum zurück. Wir müssen nur noch herausfinden, warum er das tut. Seine Oberfläche muß aus einem durchsichtigen Material bestehen, das ähnliche Eigenschaften wie Glas besitzt, Anders ist die Brechung des Lichtes und seine Umformung nicht zu erklären."
    Major Hohle machte eine ungeduldige Bewegung.
    „Ich würde vorschlagen, Doc, daß wir uns nicht jetzt den Kopf darüber zerbrechen. Wir nähern uns dem Planeten, und ich meine, Sie werden bald Gelegenheit haben, ihn in aller Ruhe zu studieren.
    Vielleicht für den Rest Ihres Lebens. Natürlich wäre es jetzt noch möglich, den Antrieb einzuschalten und zu verschwinden. Aber dann wäre alles umsonst gewesen, Ich schlage daher vor, daß wir uns auch weiterhin der Willkür jener Mächte überlassen, die uns hierher gebracht haben. Wenn der gläserne Planet dort vorne unser Ziel ist, so werden wir auch auf ihm landen, Und mit uns die Särge.
    Dann werden wir sehen, was weiter geschieht."
    Dr. Bysiphere reagierte nicht auf die Worte des Kommandanten. Er starrte immer noch auf den buntschillernden Fleck auf dem Bildschirm und murmelte vor sich hin: „Ja, wahrhaftig. Wie ein riesiger Diamant. Vielleicht ist es wirklich ein Diamant...?"
    Es war das erste Mal, daß sie Dr. Bysiphere von einer romantischen Anwandlung überwältigt sahen.
    Der sonst so nüchterne Wissenschaftler schien vergessen zu haben, worum es ging und in welcher Gefahr sie sich alle befanden. Major Hohle, der inzwischen wieder die Instrumente eingehender beobachtet hatte, sagte plötzlich: „Jetzt weiß ich auch, warum wir die Verzögerung nicht bemerkten. Es sind die Triebwerke der Särge.
    Sie arbeiten schon seit längerer Zeit und verringern unsere Geschwindigkeit mit einem gemeinsamen Bremsschub. Unsere Instrumente hatten diesen Bremsschub nicht registrieren können, weil sie zu sehr damit beschäftigt waren, die Energieschocks der magnetischen Stürme aufzufangen. Die Ortung der Impulswellen der Sargtriebwerke ging dabei

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