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0362 - Der Irre und der Tote

Titel: 0362 - Der Irre und der Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich bei seinem Sturz zugezogen hatte, ohne jede Bedeutung. Er hatte seinen Arm verstaucht und mehrere Rippen gebrochen; wahrscheinlich war es auch nicht ohne innere Verletzungen abgegangen. Solche Verwundungen konnte man an Bord eines terranischen Raumschiffs sofort beheben, aber Beriot wagte nicht zu hoffen, daß er jemals wieder das Innere eines Schiffes sehen würde.
    Die KC-1 war noch nicht einmal in der Nähe, denn nur die Ebene kam als Landeplatz in Frage, und soweit Beriot blicken konnte, war kein Schiff zu sehen.
    Beriot wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Harl Dephin über die Sprechanlage des Paladins eine Frage an ihn richtete.
    „Wer sind Sie?" wollte der Siganese wissen.
    Beriot mußte lachen, als ihm einfiel, daß die Thunderbolts ihn nicht erkennen konnten.
    „Ich bin Jean Beriot", sagte er.
    Einen Augenblick blieb es still, dann kam ein erstauntes Zischen aus dem Kopf des Roboters.
    „Sie haben Beriots Gesicht und Beriots Augen", sagte Dephin. „Aber Sie haben nicht Beriots... „, er brach verlegen ab und bewies damit, daß er weitaus mehr Gefühl besaß, als man ihm im allgemeinen zuerkannte.
    Beriot lächelte. Er wußte, was Dephin hatte sagen wollen.
    „Die Okefenokees werden auf dieser Welt regeneriert", sagte er. „Ich bin mit einem ihrer Särge von Kliban aus geflüchtet und wurde hier der gleichen Behandlung wie die toten Zwerge unterzogen."
    „Wir haben keine Zeit", antwortete Dephin. „Später können Sie das alles erzählen."
    Er hob Beriot hoch.
    „Halten Sie sich fest!" rief er. „Der Weg in die Ebene wird kein reines Vergnügen."
    „Wir müssen uns beeilen", antwortete Beriot. „Der gesamte Planet hat zu pulsieren begonnen. Die Eigenstrahlung der kristallinen Materie verstärkt sich ständig. Ich befürchte, daß unser Leben bedroht ist."
    Dephin antwortete nicht. Der Paladin hatte sich herumgeworfen und raste jetzt mit atemberaubender Geschwindigkeit bergab. Beriot klammerte sich an den Gurten des dunkelgrünen Kampfanzugs fest.
    Einige Kristallwesen, die sich dem Roboter entgegenstellten, wurden mit blitzschnellen Armschlägen zerschmettert.
    Beriot überblickte die Ebene, die immer näher kam.
    „Ich kann das Schiff nirgends erkennen", sagte er. „Wo steht die KC-1?"
    Als Dephin nicht antwortete, erwachte ein wenig erfreulicher Verdacht in Beriot.
    „Wurde das Beiboot zerstört?" fragte er.
    „Nein", sagte Dephin.
    „Aber es kann nur unten in der Ebene niedergegangen sein", beharrte Beriot. „Warum kann ich es nicht sehen?"
    „Die Ebene ist sehr groß", erwiderte Dephin. „Wir sind drei Tage terranischer Zeitrechnung marschiert, um hierher zu gelangen."
    Beriot schluckte. Er wußte jetzt, warum er die KC-1 nicht sehen konnte. Sie war zu weit entfernt.
    Drei Tagesmärsche!
    Unter diesen Umständen hatten sie keine Chance, das Schiff lebend zu erreichen. Die Hyperstrahlung würde sie vorher töten. Auch wenn die anderen Männer Schutzanzüge trugen, konnten sie nicht auf Rettung hoffen.
    Dephin umging eine Horde von Kristallwesen, die sich vor ihnen aufgebaut hatten. Im Vergleich zu dem Paladin wirkten die Kreaturen geradezu unbeweglich.
    Am Fuß des Berges konnte Beriot jetzt ein paar dunkle Punkte sehen. Das mußten die anderen Mitglieder des Einsatzkommandos sein. Wenn Beriot sich nicht täuschte, bewegte sich eine Gruppe von Kristallrobotern auf die Korvettenbesatzung zu.
    „Dort unten sind Major Hohle und die anderen Besatzungsmitglieder der KC-1", sagte Dephin.
    Beriot war so aufgeregt, daß seine Handflächen feucht wurden. Unwillkürlich fürchtete er dieses Zusammentreffen.
    Der Paladin zerstampfte ein paar hundert Kristallkäfer, die aus einem Loch im Boden hervorquollen und ohne Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit angriffen.
    Das Gelände wurde flacher, und Dephin beschleunigte seine Gangart.
    Gleich darauf konnte Beriot einen der Männer unten im Tal winken sehen. Er nahm an, daß Dephin und die Thunderbolts mit der Gruppe im Tal in Sprechfunkverbindung standen und Hohles Männer bereits unterrichtet hatten, wer der geheimnisvolle Fremde war.
    Der Paladin erreichte sein Ziel. Beriot sah, daß die meisten Männer wie bereift aussahen. Er nahm an, daß sie in einen Kristallregen geraten waren.
    „Das ist Doktor Beriot", sagte Dephin ohne Umschweife.
    „Sicher interessiert Sie, wie ich auf diesen Planeten gekommen bin", sagte der Chefphysiker der CREST IV. „Ich war..."
    „Warten Sie", unterbrach ihn Dr. Armond Bysiphere. „Lassen Sie mich

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