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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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verhören. Andererseits…«
    »Was andererseits?«, erkundigte sich Phil.
    »Wie jemand, der gerade einen Mord versucht hat, hat er sich eigentlich nicht benommen«, sagte ich nachdenklich.
    »Es war aber recht verdächtig, wie er da durch die Gänge geschlichen ist«, widersprach Phil. »Denk außerdem an den Fluchtversuch. Hätte er ein reines Gewissen gehabt, hätte er vor uns nicht zu fliehen brauchen.«
    »Das stimmt«, brummte ich. »Aber ein Mörder schleicht doch nicht weiter am Tatort herum, sondern versucht, schleunigst zu verschwinden.«
    »Vielleicht hätte er es noch auf ein anderes Opfer abgesehen. Aber jetzt scheint deine Theorie mit dem falschen Ermordeten im Central Park doch zu stimmen«, meinte Phil dann.
    »Verlass dich drauf, dass sie stimmt«, sagte ich voller Überzeugung. »Wir werden Flobert in Schutzhaft nehmen. Fordere doch mal über Funk einen Ambulanzwagen an.«
    »In Schutzhaft?«, fragte Phil.
    »Ja, ich möchte keine Überraschung erleben«, gab ich zurück.
    ***
    Die Fahrt zum Distriktoffice verlief schweigsam. Nachdem Phil einen Ambulanzwagen angefordert hatte, wurde kein Wort mehr gesprochen.
    Wir brachten Tirana sofort ins Vernehmungszimmer. Phil brachte das Messer in die Erkennungsabteilung und arrangierte noch, dass wir laufend über die Arbeit der City Police an diesem Fall unterrichtet würden.
    Außer seinem Namen sagte Stan Tirana zuerst gar nichts. Er war genauso stur wie sein Bruder Tom, den wir wegen des Mordes im Central Park im gleichen Zimmer verhört hatten.
    »Warum sind Sie mit dem Messer im Sportpalast herumgelaufen?«
    Tirana schwieg.
    »Haben Sie den Kampf gesehen, bei dem Ihr Bruder getötet wurde?«
    Tirana schwieg weiter, aber in seinen ausdruckslosen Augen glitzerte es jetzt.
    »Sie wollten Ihren Bruder wohl rächen?«, klopfte ich auf den Busch und war überrascht, dass er mir in die Falle ging.
    »Ja«, spie Tirana aus. »Am liebsten hätte ich diesen Kerl umgebracht. Er hat meinen Bruder getötet.«
    »Sie können nicht sagen, dass er Ihren Bruder getötet hat. Das war ein Sportunfall, an dem er keine Schuld trug«, widersprach ich ruhig. »Er…«
    »Er hat ihn getötet«, leierte Tirana stur, und ich erschrak über den Ausdruck in seinen Augen.
    »Und Sie haben beinahe Flobert umgebracht!«
    »Ich hätte es gern getan, wenn ich ihn gefunden hätte«, geiferte Stan Tirana. »Ich hätte ihn mit diesem Messer umgebracht.«
    »Sie haben es versucht. Sie haben versucht, ihn zu erstechen. Sie liefen dann mit der Mordwaffe in den Gängen herum und sind vor uns geflohen, weil Sie…«
    »Was sagen Sie da? Flobert ist tot?« Über Tiranas Züge ging ein triumphierender Ausdruck. »Dann ist mein Bruder gerächt!«
    Meinen weiteren Fragen hörte Stan Tirana nicht mehr zu. Er starrte aus wirren Augen vor sich hin und sagte nochmals: »Mein Bruder ist gerächt.«
    ***
    Ich war froh, als Phil endlich erschien. Er konnte mich ablösen und sein Glück versuchen.
    Phil winkte mich ins Nebenzimmer.
    Ich stand auf und ging hinüber. Tirana ließ ich nicht aus den Augen, aber er blieb unbeweglich auf seinem Stuhl sitzen.
    »Flobert ist okay«, berichtete Phil . leise. »Man hat ihm einen festen Verband angelegt.«
    »Die Leute, die es auf ihn abgesehen haben, scheinen keinen Spaß zu verstehen. Es ist gut, dass Flobert mit der Schutzhaft einverstanden ist, denn wir hätten ihn nicht dazu zwingen können.«
    »Die Verletzung stammt übrigens von einem Messer«, berichtete Phil weiter. »Und Tirana hatte einen Dolch, eine zweischneidige Waffe bei sich. Man hat inzwischen auch noch einmal die Gänge und die Nachbarkabinen abgesucht. Die Tatwaffe ist nicht gefunden worden.«
    »Dann ist Tirana also nicht der Täter«, sagte ich leise.
    Nachdenklich fügte ich dann hinzu: »Wenigstens war es nicht Tirana. Aber es ist doch eigenartig, dass immer dann einer von diesen Tiranas aufkreuzt, wenn Flobert ermordet werden soll.«
    »Was werden wir mit ihm machen?«, wollte Phil wissen und zeigte mit einer Kopfbewegung zu dem Mann hinüber, der noch immer steif wie eine Statue und einem zufriedenen Gesichtsausdruck auf seinem Stuhl hockte.
    »Laufen lassen«, brummte ich lakonisch. »Weshalb sollen wir ihn weiter festhalten? Dazu haben wir keine Möglichkeit. Wir werden ihn aber auf jeden Fall beschatten lassen. Und den Rest seiner Familie ebenfalls.«
    Phil drehte sich um und wollte schon losgehen, um die Bewachung der Familie zu veranlassen. Ich hielt ihn aber am Arm zurück.
    »Noch

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