Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
Vom Netzwerk:
noch, wann das passiert ist?«
    »Keine Ahnung«, sagte der Cop stöhnend. »Wir waren vielleicht fünf Minuten in der Kabine. Der Boxer hatte seinen Betreuer und auch den Masseur rausgeschickt, weil er allein sein wollte. Was ist eigentlich mit Flobert passiert? Ist er getürmt?«
    Ich berichtete dem Cop von dem Verbrechen und half ihm auf die Beine. Er wackelte ein wenig, kam aber bis auf den Stuhl, den ich ihm unterschob.
    Ich trat hinter den Vorhang. Der Arzt legte gerade einen Verband an und richtete sich auf.
    »Er hat Glück gehabt«, sagte er. Mit dem Handrücken schob er sich den Goldkneifer hoch. »Die Wunde sieht gefährlicher aus, als sie ist. Das Messer ist genau auf eine Rippe gegangen. Er hat unwahrscheinliches Glück gehabt, etwas tiefer, dann wäre der Stich genau ins Herz gedrungen.«
    »Ist der Mann transportfähig?«, erkundigte ich mich.
    »Sie können ihn ohne Weiteres mit dem Ambulanzwagen abholen lassen«, sagte der Arzt.
    »Und weshalb ist er denn ohne Besinnung?«, wunderte ich mich. »Hat er so viel Blut verloren?«
    »Man hat ihn auf den Schädel geschlagen«, berichtete der Arzt und deutete auf eine Stelle am Hinterkopf. »Mit einem stumpfen Gegenstand. Ich nehme an, es war ein Sandsack.«
    In diesem Augenblick kam der Boxer zu sich. Ganz plötzlich kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück, dann schlug er die Augen auf. Er wollte sofort hoch, aber der Medizinmann drückte ihn auf die Couch zurück.
    »Immer schön langsam, junger Freund«, sagte er. »Ich möchte nicht, dass Sie mir hier noch einmal umfallen. Sie dürfen sich nicht zu viel bewegen. Ich habe die Wunde nur notdürftig geklammert.«
    Der Mann schaute fragend um sich.
    Er wusste nicht, was passiert war. Erst als ich ihn auf die Sprünge half, ging ihm ein Licht auf.
    »Ich weiß auch nicht, was los war«, sagte er nachdenkend. »Auf einmal flog die Tür auf, ich sah einen Schatten hereinhuschen. Ich dachte, es wäre mein Betreuer, den ich rausgeschickt hatte, weil ich allein sein wollte. Plötzlich stand jemand hinter mir, und ehe ich mich umdrehen konnte, hatte ich auch schon einen Schlag über den Schädel weg.«
    »War es nur ein Mann?«, erkundigte ich mich.
    Der Boxer stützte sich vorsichtig auf die Arme. Er versuchte sich zu erinnern.
    »Ich glaube, es war nur einer«, sagte er dann. »Ich kann es aber nicht genau sagen, weil alles so schnell ging.«
    »Haben Sie den Mann erkannt? Haben Sie sein Gesicht gesehen?«, fragte ich weiter.
    »Ich könnte nichts erkennen«, gestand er. »Wissen Sie, es ging alles so schnell. Ich glaube, ich habe…Nein, ich habe ihn nicht erkannt. Er hat mich an jemanden erinnert, aber es ging alles so schnell, dass ich das nicht richtig weiß. Ich glaube auch, dass er ein Tuch oder ‘ne Maske vor dem Gesicht hatte.«
    »Vielleicht einen Nylonstrumpf?«, half ich nach.
    »Ja, es muss wohl ein Nylonstrumpf gewesen sein«, räumte er ein, war sich aber nicht ganz sicher, wie es schien.
    »An wen hat er Sie denn erinnert?«, bohrte ich weiter.
    Der Boxer zuckte mit der Schulter. »Keine Ahnung«, gestand er. »Er kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich weiß nicht, wieso. Und außerdem war ich ja noch ganz aus dem Konzept, weil Tirana ja…«
    »Das kann ich Ihnen nachfühlen, dass der Tod Ihres Gegners Sie erschüttert hat«, sagte ich.
    »Werde ich nun festgenommen?«, erkundigte sich der Boxer. Es sah so aus, als hätte er ein schlechtes Gewissen.
    »Ja, Flobert«, sagte ich rasch. »Ich werde Sie in Schutzhaft nehmen, falls Sie einverstanden sind.«
    Der Boxer schien damit gerechnet zu haben. Er nickte. Aber Captain Andrew sah mich ganz erstaunt an.
    Ich erklärte: »Das ist bereits der zweite Mordanschlag auf Flobert. Und deswegen…«
    »Der zweite Mordversuch?«, unterbrach mich der Boxer.
    Ich nickte. »Ja, der zweite«, sagte ich. »Der erste war im Central Park. Da wurde Ihr Manager durch Zufall an Ihrer Stelle getötet.«
    ***
    Phil stand neben dem Jaguar und blickte mir entgegen. Tirana hatte er im Wagen verstaut. »Du lässt dir ja reichlich Zeit«, empfing er mich vorwurfsvoll. »Ich stehe mir hier die Beine in den Bauch und du…«
    »Man hat einen Mordanschlag auf Flobert verübt«, unterbrach ich meinen Freund. »Er wurde mit einem Messer niedergestochen. Er hat riesiges Glück gehabt, sonst hätte der Mordversuch diesmal geklappt.«
    Phil machte eine Kopfbewegung zum Wagen hin. »Meinst du, dass er es gewesen ist?«, fragte er.
    »Möglich«, räumte ich ein. »Wir werden ihn

Weitere Kostenlose Bücher