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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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legte dann auf.
    »Wer war denn das?«, erkundigte ich mich upd hängte das Halfter an den Schrank.
    »Der Chef«, sagte Phil und kratzte sich hinter dem Ohr. »Er will uns sofort sehen.«
    »Der Chef?«, gab ich zurück. »Wenn der uns zu nachtschlafender Zeit sehen will, dann bedeutet das nichts Gutes.«
    »Auf jeden Fall viel Arbeit«, sagte Phil und schob sich aus der Tür.
    Als wir eintraten, begrüßte uns der Chef: »Guten Morgen, Phil und Jerry. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen?« Als wir den Gruß erwiderten, fuhr er fort: »Ich fürchte nämlich, dass Sie in den nächsten Nächten nicht zum Schlafen kommen werden. Die Boxergeschichte hat viel Aufsehen erregt, und ich möchte, dass Sie mit aller Kraft an diesen Fall gehen. Bisher sind wir nur wenig weitergekommen.«
    »Stimmt genau«, musste ich zugeben und nahm in dem breiten Sessel Platz, den mir der Chef angeboten hatte.
    Dann kamen noch Billy Wilder und Frank Collins von der Technik. Wir berichteten über unsere bisherigen Recherchen. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis wir alle durch waren.
    Mr. High hörte geduldig zu, ohne einen von uns zu unterbrechen. Er saß aufrecht in seinem Sessel und blickte den jeweiligen Redner aus seinen hellen Augen freundlich an.
    »Mir fällt auf«, sagte er dann nachdenklich, »dass die Tiranas aus zweierlei Gründen sehr verdächtig sind.«
    »Sie wollten ihren Bruder rächen«, sagte Phil.
    »Rächen schon, aber es könnte Blutrache sein«, folgerte der Chef. »Aus den Einwanderungspapieren geht hervor, dass die Familie aus Albanien kommt. Und in Albanien war die Blutrache früher weit verbreitet.«
    »Ich hatte auch schon daran gedacht«, meinte ich. »Aber ich halte die Tiranas nicht für die Täter.«
    »Was hat dieser Stan Tirana denn bei seiner Vernehmung gesagt, als er hörte, dass man Flobert hatte töten wollen?«
    »Mein Bruder ist gerächt«, antwortete ich. »Das hat er gesagt. Sonst nichts.«
    »Sehen Sie, das ist es«, erklärte Mr. High, »auch er ist davon überzeugt, dass einer seiner Familie Blutrache geübt hat.«
    »Es sieht wirklich so aus«, gestand ich ohne große Überzeugung. »Aber ich glaube nicht daran, dass die Tiranas die Täter sind. Sie sind es bestimmt nicht allein.«
    »Wir haben eben gehört, dass die Mordwaffe im Central Park ein Gewehr war«, fuhr der Chef fort. »Wahrscheinlich ist der Lauf der Waffe abgesägt. Wenn die Tiranas die Täter sind, dann haben sie die Mordwaffe mit großer Wahrscheinlichkeit in ihrem Hause versteckt. Man sollte eine Haussuchung machen.«
    ***
    Der Lieferwagen stand auf der anderen Straßenseite, dem Haus Nr. 535 genau gegenüber.
    Ich hatte meine beiden Kollegen über Funk davon verständigt, dass wir kommen würden und ihnen eingeschärft, nur dann einzugreifen, wenn sie etwas Verdächtiges bemerkten.
    Oder falls wir nach einer Stunde noch nicht wieder aus dem Haus gekommen waren.
    Ich konnte mich auf meine Kollegen verlassen. Deswegen hatte ich auch davon abgesehen, noch mehr Leute für diesen Einsatz mitzunehmen.
    Ich parkte genau vor dem schäbigen Schuppen. Zu dem Lieferwagen warf ich nur einen kurzen Blick hinüber.
    Ich drückte lange auf den blank polierten Klingelknopf und hörte das Schrillen der Schelle im Haus. Wenige Sekunden später kamen Schritte die Treppe hinunter.
    Stan Tirana öffnete uns.
    Er war nicht sehr begeistert, als er uns sah. Ich zog den Haussuchungsbefehl aus der Tasche.
    »Hier ist der richterliche Durchsuchungsbefehl«, sagte ich. »Wir müssen eine Haussuchung vornehmen. Ich hoffe, Sie machen uns keine Schwierigkeiten.«
    »Haussuchung?«, murmelte Stan Tirana und zuckte zusammen. Hinter der Tür war es dämmrig, aber ich konnte deutlich erkennen, dass er blasser geworden war.
    Ich stemmte mich mit der Schulter gegen die Türfüllung und schob mich in den Hausflur.
    Phil blieb noch draußen, um mir Deckung geben zu können.
    Tirana sah anscheinend ein, dass Widerstand keinen Zweck hatte.
    Er stolperte die Treppe hoch und ging mir voraus in das Zimmer, in dem ich schon einmal gewesen war, um Tom Tirana festzunehmen, Phil folgte mir.
    Alle drei Tiranas waren in dem Zimmer versammelt. Stan sprudelte etwas in einer fremden Sprache heraus, die ich nicht verstehen konnte.
    Auch der Alte wurde nach diesen Worten eine Nuance blasser.
    Er hockte hinter einem Schreibtisch und sah wesentlich kleiner aus, als ich ihn in Erinnerung hatte.
    »Sie haben sicher einen Haussuchungsbefehl?«, erkundigte er sich bei mir.
    Ich zeigte

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