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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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ich keine Antwort hörte, klopfte ich noch einmal. Wieder blieb es still.
    Ich fluchte schon im Stillen, dass wir Flobert nun doch verpasst hätten, und legte die Hand auf die Klinke. Sie gab nach.
    Ich wcfllte die Tür öffnen, bekam sie aber nur einen Spalt auf. Sie wurde durch ein Hindernis blockiert.
    Ich stieß kräftiger nach und merkte, dass die Tür im Zimmer etwas zur Seite schob.
    Ich sah auf den Boden, wo ich ein Beinpaar entdeckte, das in einer Uniformhose steckte.
    Ich schob mich schnell durch den Türspalt.
    Der Polizist lag leblos auf dem Boden, seine Mütze lag in einer Ecke.
    Schnell bückte ich mich, riss den Kragen seiner Uniform und des Hemdes auf und tastete nach dem Puls des Mannes. Schwache Schläge fühlte ich. Flüchtig untersuchte ich ihn, konnte aber keine Verletzung entdecken. Dann fand ich an seinem Hinterkopf eine Stelle, die leicht geschwollen war.
    Ich sah mich nach einer Wasserleitung um.
    Da sah ich Flobert. Das heißt, ich konnte nur annehmen, dass der Mann in dem Sessel vor dem Spiegel Flobert war. Der Oberkörper war weit nach vorn gebeugt.
    Ich trat hinter den Mann, der nur seine Boxhose trug. Der kanariengelbe Bademantel war von seiner Schulter gerutscht, sodass mein Blick sofort auf die große, hässliche Wunde im Rücken des Boxers fiel. Es war eine Messerwunde, die genau in der Höhe des Herzens saß.
    ***
    Flobert lebte noch. Sein Atem war allerdings kaum zu spüren. Sein Puls ging schwach, aber ganz regelmäßig. Das kam mir fast wie ein Wunder vor.
    An der linken Wand hing ein weißes Schränkchen, das ein rotes Kreuz aufgemalt hatte. Das Paket mit der blutstillenden Watte fand ich sofort. Hastig riss ich das Paket auf und versorgte zuerst einmal provisorisch die Wunde des Boxers.
    Vom Flur hörte ich hastige Schritte, die vor der geöffneten Tür einen Augenblick verhielten.
    Ich war rasch hinter den Vorhang getreten und konnte von draußen nicht gesehen werden, während ich die Tür im Spiegel sah.
    Eine Gestalt schob sich in mein Blickfeld.
    »Verdammt! Was ist denn hier passiert?«, tönte ein sonorer Bass.
    Captain Andrew!
    Ich trat hinter dem Vorhang hervor.
    »Gut, dass Sie kommen«, sagte ich zu ihm. »Holen Sie Ihren Arzt!«
    »Was ist denn hier passiert?«, fragte Captain Andrew.
    »Keine Ahnung«, musste ich zugeben. »Viel mehr als Sie jetzt sehen, weiß ich auch nicht. Der Cop kommt nach einer Kaltwasser-Behandlung wieder zu sich, aber Flobert hat eine böse Wunde.«
    »Geht das vielleicht auf das Konto des Mannes, den Ihr Kollege Decker eben abführte?«, fragte der Captain.
    »Wir brauchen jetzt dringend einen Arzt«, mahnte ich. »Ist Ihr Doc noch im Gebäude?«
    »Ich werde ihn holen«, sagte der Captain und machte sich sofort davon.
    Ich durchsuchte den Raum.
    Es waren nur einige wenige Kleidungsstücke von Flobert in dem Schrank, und auf dem Toilettentisch vor dem Spiegel standen ein paar Kosmetika.
    Auf dem Tisch hinter dem Vorhang lag eine dünne Staubschicht. Die Schublade war leer.
    An der rechten Wand stand ein Sofa, das mit einer Wachstuchdecke überzogen war. Ich dachte zuerst daran, den verletzten Boxer auf die Ruhecouch zu betten, verwarf den Gedanken aber, denn ich wusste nicht, ob es dem Verletzten schaden würde.
    Hinter dem Vorhang merkte ich eine leichte Bewegung. Dann kam ein Stöhnen. Ich ohrfeigte mich im Geiste, dass ich nicht vorher daran gedacht hatte und eilte zu dem Waschbecken. Ich machte den großen Schwamm tropfnass und eilte zu dem Cop.
    Nachdem ich ihn kräftig mit Wasser bearbeitet hatte, hob ich seinen Kopf und klatschte mit meiner flachen Rechten auf seine stoppeligen Backen. Auf einmal war wieder Farbe in seinem Gesicht, und er machte einen tiefen Atemzug.
    Gerade als er zum ersten Male wieder die Augen aufschlug, kam der Captain mit dem Arzt zurück. Beide gingen sofort zu dem Boxer.
    Der Captain half, Flobert auf die Couch zu betten.
    »Was…was ist denn los?«, stammelte der Patrolman und fuhr sich mit seiner Hand an den Hinterkopf. Nur mit Mühe unterdrückte er einen Schmerzensschrei.
    »Sie haben mir eins über den Schädel gegeben«, erinnerte er sich dann und ließ sich zurücksinken.
    »Was heißt sie?«, fragte ich schnell. »Wie viele waren es denn?«
    »Ich habe niemanden gesehen«, gestand der Patrolman. »Ich stand mit dem Rücken zur Tür. Sie flog auf einmal auf, und dann hatte ich auch schon einen Schlag weg. Ich habe nur einen Schatten bemerkt, dann war für mich schon alles vorbei.«
    »Wissen Sie denn
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