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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra und Nicole ausstiegen. »Ich lasse sie morgen neu einstellen, gut?«
    »Gut«, lächlte Zamorra. »Was nun?«
    »Euer Gepäck? Habt ihr viel?«
    »Es reicht, um nicht frieren zu müssen«, erklärte Zamorra und holte ein paar prallgefüllte Koffer aus dem Wagen. Er war froh, daß es nur so wenige waren - angesichts der hier herrschenden Kälte hatte selbst Nicole erkannt, daß eine Modenschau wenig Wirkung erzielen würde. Also hatten sie sich mit praktischen, wärmenden Dingen ausgerüstet. Dennoch waren die Koffer gut gefüllt.
    Angaunok packte sofort zwei der Lederkoffer und marschierte los. »Der Letzte löscht das Licht und schließt das Tor«, ordnete er trocken an.
    Erst, als Zamorra das Eisentor verschloß, merkte er, daß es drinnen merklich wärmer gewesen war. Die Garagenhalle schien geheizt zu sein. Das konnte in diesen Breiten von Vorteil sein. Eine vorgewärmte Maschine sprang besser an als eine ausgekühlte.
    Angaunok schritt mit seinen kurzen Beinen hurtig aus und nahm Kurs auf ein paar Bungalows in der Nähe einer Barackenreihe. Überall ragten Lichtmasten mit Flutlichtstrahlern auf. Die Straßen bestanden aus Schotter-Packlage, der Boden war hart und schien gefroren zu sein. Die ausgeatmete Luft hing als weiße Nebelschleier vor den Gesichtern der Menschen.
    Angaunok öffnete die Eingangstür eines Bungalows mit einem kleinen Schlüssel. »Das ist eure Luxusvilla«, sagte er. »Fühlt euch wohl darin. Vorgeheizt haben wir allerdings nicht. Wir haben nicht damit gerechnet, daß du heute kommst, Professor. Wir dachten, du erscheinst erst morgen vormittag.«
    Zamorra lachte leise.
    »In Cap Barrow war es ihm zu langweilig«, warf Nicole ein. »Er wollte unbedingt das Nachtleben in Camp Eisbär kennenlernen und hat mich überredet, daß wir jetzt schon losgefahren sind.«
    Angaunok hob die Brauen.
    »Keine schlechte Idee«, sagte er. »Aber dir wird das Nachtleben weniger gefallen, Lady. Aber bis die Villa warm ist, könnt ihr im Saloon einen Drink nehmen. Ich lade euch ein.« Er wieselte durch die Räume des Bungalows und drehte überall an den Reglern der Heizkörper herum. In der Tat war es in dem Bungalow noch lausig kalt.
    »Dauert noch ein paar Stunden«, sagte Angaunok. »Ein Iglu würde schneller warm als diese verdammten Steinbauten. Aber die Chefetage der COC wollte unbedingt Steinhäuser fürs hiesige Management.«
    Zamorra hob fragend die Brauen.
    »Die Arbeiter wohnen in Holzbaracken«, erklärte der Eskimo. »Doppelwände, hübsch isoliert, mit wenig Energie warmzuhalten. Für die leitenden Ingenieure und die Verwaltung sowie für Gäste der Firmenleitung wurden Steinhäuser gebaut. Wenn die ein paar Tage nicht benutzt und deshalb auch nicht beheizt wurden, kühlen sie aus. Wollt ihr hier anwachsen,- oder was?«
    Zamorra lachte leise. »Nicht unbedingt. Was ist mit dem Schlüssel?«
    »Oh«, sagte Angaunok. »Tut mir leid. Ich habe hier einen Generalschlüssel, der für jedes Haus paßt. Euren Schlüssel muß ich erst holen. Habe ich vorhin im Büro einfach vergessen.« Er verriegelte die Tür von außen. »Kommt ihr mit in den Saloon?«
    »Da du uns eingeladen hast - ja«, sagte Zamorra. Nicole und er folgten dem Eskimo. »Ungefähr dreihundert Männer arbeiten hier«, erklärte er. »Davon sind elf Ingenieure - waren Ingeniere. Jetzt haben wir nur noch vier. Es hat ein paar Unfälle gegeben.«
    »Ja«, sagte Zamorra. Wegen dieser »Unfälle« waren Nicole und er hier.
    »Wir hörten davon«, sagte Nicole. »Van Clane machte uns darauf aufmerksam, daß man hier neuerdings gefährlich lebt. Wir sollten uns um Himmels willen nicht als Ingenieure oder Techniker ausgeben.«
    »Und was seid ihr wirkllich?« fragte Angaunok.
    Zamorra verzog das Gesicht. Er log nur ungern.
    »Sonderbeauftragte vom großen Boß im sonnigen Texas«, sagte er ausweichend. »Wir sollen uns ein wenig umsehen, wie es hier läuft.«
    »Also Aufpasser. MacNell hat das gar nicht gern«, sagte Angaunok offen.
    »MacNell ist der Dunkelblonde?«
    »Ja, Er ist der Lagerleiter.«
    »Ich weiß«, sagte Zamorra.
    »Du bist Professor. Auf welchem Gebiet?« wollte Angaunok wissen, während sie sich einem Flachbau näherten, aus dem Stimmengewirr und lautstarke Musik drang, als die Tür geöffnet wurde und ein paar Männer ins Freie traten.
    »Psychologie«, kürzte Zamorra verfälschend ab. Immmerhin - studiert hatte er sie schließlich auch. »Und welche Funktion hast du hier?«
    Der Eskimo grinste. »Ich bin die linke

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