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0363 - Der Werwolf von Alaska

0363 - Der Werwolf von Alaska

Titel: 0363 - Der Werwolf von Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie es hier zu tun hatten. Die Leichenfunde deuteten auf einen Werwolf hin, es war nur fraglich, ob es den hier in diesen Breiten gab oder ob eine andere Bestie ihr Unwesen trieb. »Wahrscheinlich eine Wer-Robbe, die sich hierher verirrt hat und Rache sucht«, hatte Nicole gescherzt. »Oder ein Wer-Bär. Oder ein Wer-Schlittenhund.«
    Zamorra nahm es weniger leicht. Hier oben prallten zwei Welten zusammen - auf der einen Seite die Weißen, auf der anderen Indianer und Eskimos. Es mochte zu Konflikten kommen. War hier der Zündstoff zu suchen, der für die Morde gesorgt hatte?
    Zamorra hatte Van Clane gebeten, über seine wahre Identität zu schweigen, als er Zamorras und Nicoles Ankunft im Camp Eisbär ankündigte. Zum einen konnte er sich dann unbelasteter umsehen und Informationen einholen, und zum anderen würden die einen ihn auslachen, die anderen ihm Fallen stellen, im Extremfall natürlich. Er wollte sich erst dann als Dämonenjäger zu erkennen geben, wenn es an der Zeit war.
    Selbst MacNell war nicht eingeweiht. Er hielt den Professor für einen Sonderbeauftragten Van Clanes.
    Die Musik endete; das nackte Tanzgirl auf der Bühne nahm den Applaus der Zuschauer entgegen und verschwand wie ein Wirbelwind hinter einem Vorhang. »Nicht schlecht«, bemerkte Nicole anerkennend. »Sie versteht sich zu bewegen. Nur die Musiker müßten etwas mehr von Musik verstehen.«
    »Alles Hobby«, sagte Angaunok.
    Bevor die Männer wieder weitermachen konnten, ihre Instumente zu quälen, traten zwei neue Gäste ein. Der eine schien ein Indianer zu sein, der andere war der dunkelblonde Campleiter MacNell. Die beiden Männer steuerten direkt auf Zamorras Tisch zu. Plötzlich spürte Zamorra nahendes Unheil.
    ***
    Unaufgefordert nahm MacNell Platz. Der Indianer blieb schräg hinter ihm stehen. Der Eskimo übernahm die Vorstellung.
    »Das ist Cay Yonkin«, sagte er. »Ein Tanaina-Athapaske. Unser bester Fährtensucher, unter anderem.«
    »Sie suchen Fährten?« staunte Zamorra. »Was für Fährten, Mister Yonkin?«
    Der Indianer schwieg. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.
    »Van Clane hat Sie also geschickt, Professor«, sagte MacNell statt dessen. »Warum? Traut er meiner Arbeit und mir nicht mehr? Warum sollen Sie uns bespitzeln?«
    Zamorra sah sich um. Ein paar Männer an den Nachbartischen waren sehr leise geworden, als der Lagerboß erschien, und spitzen die Ohren. Jemand verließ den Saloon durch einen Hinterausgang. Zamorra ahnte weshalb. Das Tanzgirl hatte die Männer angeheizt, und die Schwarzhaarige war bestimmt nicht die einzige Frau im Camp Eisbär… Noch einige weitere Männer erhoben sich und verschwanden.
    »Wir sollten vielleicht in Ihrem Büro darüber reden. Nicht hier…«, schlug Zamorra vor.
    »Ich liebe Geheimniskrämer«, knurrte MacNell. »Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte!«
    »Wieso? Kommt die Arbeit ins Stocken?« fragte Zamorra.
    »Unsinn. Aber ohne Fachleute können wir nicht viel machen. Wir haben zu viele Ausfälle in letzter Zeit.«
    »Ich hörte von Unfällen«, sagte Zamorra. »Und das klang so, als seien sie keine Unfälle.«
    »Hast du geschwatzt?« fuhr MacNell den Eskimo an.
    »Sehe ich so aus, Mann?« gab An-, gaunok zurück.
    »Ja«, sagte MacNell. Er sah wieder Zamorra an. Nicole ignorierte er weitestgehend. »Ich nehme an, daß Van Clane Ihnen erzählt hat, was hier los ist. Ich hatte ihm eine Nachricht über die Unglücksfälle geschickt.«
    »Diese Fälle interessieren mich«, gestand Zamorra.
    »Sind Sie deswegen hier? Hat Van Clane Sie geschickt, um die Vorfälle zu untersuchen?«
    Dümmer, dachte Zamorra, hätte es nicht kommen können. Er hatte zu früh Interesse geäußert. Und MacNell stellte seine Frage hier mitten im Saloon. Zamorra fragte sich, ob eine Notlüge erlaubt sei, um weiter im Hintergrund bleiben zu können. Aber er hatte seine Prinzipien.
    »Ich soll mich um die Geschehnisse im Camp kümmern«, versuchte er neutral zu bleiben.
    MacNell knurrte etwas. Dann erhob er sich.
    »Ich werde Sie nicht daran hindern können, überall herumzuschnüffeln«, sagte er. »Aber stehen Sie meinen Männern nicht im Weg herum, und halten Sie sich gegebenfalls an die Anweisungen des Sicherheitspersonals. Ich möchte nicht, daß Sie in eine Erdgrube fallen oder von einem herabfallenden Eisenträger erschlagen werden. Wir haben Tote genug gehabt in der letzten Zeit.«
    »Jeder Tote ist einer zuviel«, sagte Zamorra.
    MacNell

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