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0364 - Shimadas Höllenschloß

0364 - Shimadas Höllenschloß

Titel: 0364 - Shimadas Höllenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorgestellt hatte. Es würde für mich schwer sein, ihn so zu schleudern, wie Yakup es getan hatte. Oder gar unmöglich.
    Probieren geht über studieren.
    Den rechten Arm legte ich nach hinten…
    »Du mußt schneller sein, viel schneller!« erklärte mir Yakup.
    »Hast du mich nicht erlebt?«
    »Doch. Du warst wie ein Schatten.«
    »Eben.«
    Ich probierte es abermals. Diesmal war ich verdammt schnell, wenigstens bildete ich mir das ein. Wenig später bekam ich die Bestätigung, daß ich noch immer viel zu langsam gewesen war. Zwar verließ der Wurfstern meine Hand, ich konnte aber seinen Wegverfolgen, was mir bei Yakups Wurf nicht gelungen war.
    Und wo er gelandet war, darüber wollte ich lieber schweigen, denn man soll sich ja nicht zu sehr blamieren.
    Yakup lächelte, aber nicht schadenfroh. Er ging zum Ausgang und hob den Wurfstern auf, der dicht vor der Tür liegengeblieben war. »Möchtest du die…?«
    »Danke, ich verzichte.«
    »Womit kannst du umgehen?«
    Ich hob die Schultern. »Wenn ich mir die Waffen so anschaue, sind sie alle nichts für mich. Zwar habe ich schon oft mit einem Schwert gekämpft, aber ein Meister bin ich darin nicht. Auch sind mir die Dinger zu unhandlich.«
    »Wie sieht es mit den Kendo-Stöcken aus?« Bevor ich eine Antwort geben konnte, hatte Yakup schon zugegriffen und die beiden Stöcke aus der Halterung gezogen. Er warf sie mir entgegen.
    Ich griff zu, bekam die Stöcke zu fassen und sah, wie sich Yakup zwei andere holte.
    Und dann zeigte er mir seine Kunst.
    Beeindruckt ist das richtige Wort. Er wirbelte die beiden Kampfstöcke so schnell zwischen seinen Händen hin und her, drehte sie auch, sprang in die Höhe, warf die Stöcke ebenfalls in die Luft, fing sie wieder auf, so daß ein Drummer neidisch werden konnte.
    Das war die hohe Kampfkunst der Asiaten!
    Von einem Augenblick zum anderen stand er still. Selbst sein Atem hatte sich nicht beschleunigt. Dieser Mann war tatsächlich durchtrainiert bis in den letzten Zeh.
    »Und jetzt du!«
    Gegen Stockfechter hatte ich schon gekämpft. Wie ich selbst mit den Dingern zurechtkam, wußte ich nicht, aber ich wollte mich nicht blamieren und probierte es.
    Ungefähr drei Sekunden ging alles glatt, dann fiel mir der erste Stock hin.
    Wütend hörte ich auf. »Nein, Yakup, ich bleibe bei meinen Waffen.«
    Das gefiel ihm nicht. »Willst du nicht wenigstens einen Stock mitnehmen?«
    »Und weshalb?«
    »Du wirst ihn irgendwann einsetzen können, John. Das glaube mir.«
    Ich nickte. »Also gut, weil du es bist. Meinetwegen.« Mit einem Kendo-Stock belastete ich mich. Yakup suchte sich inzwischen die Waffen aus. Er nahm einige Wurfsterne mit. Sie verschwanden in einem Lederbeutel, den er sich über die Schulter hängte. Zwei schmale Schwerter steckte er ebenfalls ein, natürlich Pfeile, Bogen und sein Ninja-Schwert. Auf eine Nunchaki verzichtete er.
    »Ich hätte noch mehr mitnehmen können, aber ich verlasse mich auf die alten Waffen.«
    »Keine Stöcke?« fragte ich.
    Yaku lächelte. »Natürlich nehme ich einen Kendo-Stock mit. Ich habe nur einen besonderen.«
    Eine weitere Frage erübrigte sich, denn der Türke hatte bereits die Waffe an sich genommen. Sie sah aus wie eine Röhre und wurde im nächsten Augenblick zum Teleskop, als er den Arm nach vorn schleuderte. Dicht vor meinen Augen kam das Ende des Kendo-Stocks zur Ruhe.
    »Der ist wirklich gut«, lobte ich meinen Freund.
    »Nimm du ihn.«
    »Wirklich?«
    »Wenn ich es dir sage.«
    Ich war froh, den anderen Kampfstab weglegen zu können. Ich hatte ihn eigentlich nur genommen, um Yakup einen Gefallen zu tun, und das schien er gemerkt zu haben.
    Den Stab fing ich auf. Er lag sicher in meiner Rechten. Dann bewegte ich ihn blitzschnell nach vorn. Das pfeifende Geräusch, das beim Hervorschießen des Kampfstocks entstand, hatte ich vorhin nicht vernommen, erst jetzt fiel es mir auf, und ich fand, daß der Stab auch weiterhin gut in meiner rechten Hand lag. Ich konnte ihn bewegen, er war nicht zu lang und nicht zu kurz.
    Eigentlich ideal.
    Yakup hatte mir lächelnd zugeschaut. »Ich merke schon, daß er dir gefällt, mein Freund.«
    »Ja, ich behalte ihn. War das alles?«
    Der Türke nickte. Dabei geriet sein Kopf auch in den Widerschein des Fackellichts, so daß auf seinem Gesicht ein Muster entstand.
    »Das war es tatsächlich, John. Wir können die Waffenkammer verlassen und uns anderen Aufgaben widmen. Allerdings möchte ich dich trotzdem noch um etwas Geduld bitten, da ich mich zunächst

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