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0364 - Shimadas Höllenschloß

0364 - Shimadas Höllenschloß

Titel: 0364 - Shimadas Höllenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Shimadas Todesgarten ist für denjenigen Grabstätte, der ihn betritt.«
    Yakup hatte sich nicht getäuscht. In der Tat waren die Mauern des Schlosses von dicken, blauen Nebelwolken umgeben, die sich lautlos und geisterhaft bewegten, gleichzeitig lockten und abstießen.
    Dieser unheimliche, sich drehende und rollende Dunst war ein Widerspruch in sich, und nur sehr schwach sah ich die Mauern des Schlosses. Innerhalb des blauen Nebels wirkten sie wie schwarze Schatten, nur das obere Drittel, gewissermaßen der Teil eines pagodenförmigen Dachs ragte aus den dicken Nebelschwaden hervor wie ein schauriger Gruß.
    »Er ist gekommen«, flüsterte Yakup. »Verdammt noch mal, er ist gekommen.« Der Türke schüttelte den Kopf. »Damit hätte ich so schnell nicht gerechnet.«
    »Und was soll das?«
    »Er wird sich rächen«, erklärte mir Yakup. »Shimada hat sehr schnell bemerkt, daß etwas nicht stimmt. Sein Plan ist nicht aufgegangen, wir haben den Buckligen ausschalten können. Dies hat er bemerkt, das wird er uns nicht vergessen.«
    Ich schaute wieder auf die Festung. Sie stand inmitten des Nebels wie ein gewaltiger Schatten. Kontakt mit dem Boden hatte sie bekommen, und nur mehr das letzte Drittel ihres pagodenförmigen Dachs ragte aus den blauen Schwaden.
    Es hatte also keine Veränderung gegeben. Sie kam mir vor wie eine offene Falle, die nur darauf wartete, zuschnappen zu können.
    »Shimada will die Konfrontation!« erklärte mir Yakup. »Shimada will sich rächen, und er will die Entscheidung herbeiführen!« Bei seinen Worten hatte mich Yakup angeschaut. »Wie ist es, John? Nehmen wir an?«
    »Bleibt uns etwas anderes übrig?«
    »Ja, wir alle könnten fliehen. Jetzt ist der Zeitpunkt da, wir müssen uns entscheiden.«
    »Ich habe mich bereits entschieden«, erklärte ich.
    »Du willst hinein!«
    »Ja!«
    Yakup Yalcinkaya atmete tief ein. »Ich wußte es, mein Freund. Du wirst mich nicht im Stich lassen. Wenn wir geflohen wären, hätten wir die Auseinandersetzung nur mehr vor uns hergeschoben. So aber können wir Shimada stellen.«
    »Waffenlos?« fragte ich.
    »Nein«, erwiderte Shimada. »Wir werden uns ausrüsten. Was trägst du bei dir?«
    »Das Kreuz…«
    »Vergiß es hier!«
    »Dann habe ich die Beretta und den Bumerang.«
    »Die Beretta wird dir helfen. Ob es mit dem Bumerang ebenso ist, wage ich nicht zu entscheiden.«
    »Auf ihn kann ich mich verlassen!«
    »Gut, dann komm mit.«
    Yakup hatte nicht gesagt, wohin wir gehen würden. Ich vertraute ihm und heftete mich an seine Fersen. Obwohl er wie ein Klotz wirkte, so bewunderte ich doch seinen geschmeidigen, raubtierhaften Gang. Er schritt federnd und leicht dahin. Nichts deutete auf eine Unbeweglichkeit hin. Dieser Mann stand voll im Training.
    Über eine alte Steintreppe schritten wir in die Tiefe. Andere Gerüche umwehten uns.
    Der Moder einer langen Zeit schwang uns beiden entgegen.
    Hier konnte ich mich nicht wohl fühlen.
    »Führst du mich in die Kavernen?« fragte ich Yakup.
    »So tief nicht.«
    Wir befanden uns in einem Teil des Klosters, wo die jammernden und schreienden Stimmen der Toten nicht zu hören waren. Nur unsere Schritte vernahmen wir. Sie hinterließen jeweils auf den Stufen ein helles Knirschen, wenn kleinere Steine unter dem Druck der Sohlen zerbrachen. Erleuchtet war dieser Treppengang auch. Aus der Tiefe flackerte uns der Schein einer Fackel entgegen, vermischt mit einem Rußgeruch und winzigen kleinen Staubteilchen. Die einzelnen Partikel fanden auf unserer Kleidung und der Haut ihren Platz.
    Am Ende der Treppe führte ein Gang in einer Linksbiegung weiter. Ihn nahmen wir nicht.
    Vor einer Tür, die rechts von der letzten Stufe lag, war Yakup stehengeblieben. »Hier ist es!« Obwohl er nicht laut gesprochen hatte, hörte sich seine Stimme dumpf und hohl an.
    »Was?«
    Yakup drückte die Tür bereits auf, als er die Antwort gab. »Die Waffenkammer.«
    Ich war beeindruckt, nachdem Yakup auch hier Licht gemacht hatte. Er hielt die Fackel zunächst noch in der Hand, leuchtete in die Runde und stellte das Feuer dann in einen dafür vorgesehenen Ständer.
    Ich schaute mich um.
    Die Waffenkammer oder elektronische Werkstatt in einem Bond-Film sieht anders aus. Hier gab es keine Computer, keine elektronischen Meßgeräte, weder Maschinenpistolen, Maschinengewehre noch Revolver oder Handgranaten. Auch keine Agentenwaffen, z. B. schießende Kugelschreiber oder explodierende Gummibälle, diese Waffen hier hatte man schon vor Hunderten von

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